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Wandel

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Haben wir denn derart jeden Maßstab verloren, dass wir glauben, der Mensch müsse sich neuen Technologien anpassen, statt dass wir als Vorbedingung jeder neuen Technologie fordern, dass sie dem Menschen angepaßt sein müsse? (Hans A. Pestalozzi) 
 
Wir müssen lernen, die materiellen Wunder der Technologie mit den spirituellen Bedürfnissen unserer menschlichen Natur in Einklang zu bringen. (John Naisbitt)

Die einen ergehen sich in Weltuntergangsphantasien und die anderen stecken den Kopf in den Sand und leugnen gänzlich, dass in unserer Welt große Veränderungen im Gange sind. Beides ist meines Erachtens eines intelligenten Menschen unwürdig. Dem aufmerksamen Beobachter kann nicht entgehen, dass wir am Beginn des 21. Jahrhunderts gleich mehrere rote Linien überschritten haben, beim Wirtschaftswachstum, dem Ressourcenverbrauch, dem Klimawandel und dem Bevölkerungswachstum. Paul Gilding, ein australischer Umweltschützer-Unternehmer schreibt dazu: „Wenn man von so etwas Großem umgeben ist, das es erforderlich macht, dass man sein Denken und sein Weltbild völlig verändert, dann ist Leugnung die natürliche Reaktion. Aber je länger wir warten, desto größer wird die dann erforderliche Reaktion.“ (zit. nach Walsch, N. D. (2012). Der Sturm vor der Ruhe. Gespräche mit der Menschheit.)

Astrologisch scheint der Wandel oder die Krise, die wir aktuell erleben, vor allem vom Quadrat des Uranus mit Pluto angezeigt zu sein. Allerdings bin ich nicht sicher, ob nicht auch dem Aufenthalt Neptuns und Chirons in den Fischen eine sehr große Bedeutung in diesem Prozess zukommt. Immerhin erlebt die Menschheit den Durchgang Neptuns durch die Fische bewusst jetzt schon zum zweiten Mal. Natürlich kreiste Neptun auch schon vor 2000 Jahren durch unser Sonnensystem, aber wenn wir davon ausgehen, dass die Energien, die wir mit Neptun verbinden, erst im Bewusstsein der Menschheit angekommen sind, als Neptun entdeckt wurde, dann erleben wir jetzt gerade den Beginn seines 2. Durchganges durch den Tierkreis (zur Erinnerung: Neptun wurde am 23.9.1846 auf 25°54‘ Wassermann entdeckt).

Neptun verbindet uns mit dem Kollektiv, er will uns größere Zusammenhänge aufzeigen und zusammen mit Chiron, der sich jetzt ebenfalls in Fische bewegt, will er möglicherweise den Finger auf jene Wunde legen, die allen unseren Problemen gemeinsam ist. Im Kern sind es nämlich spirituelle Probleme, deren Auswirkungen wir momentan erleben.

So glaubt etwa der größte Teil der Menschheit, dass Geld etwas Negatives sei und so kommt es, dass jene, die wirklich wertvolle Arbeit für die Gesellschaft verrichten (z.B. Lehrer, Krankenschwestern, Kindergärtnerinnen, Mütter, Sozialarbeiter, etc.) am geringsten entlohnt werden. Offenbar scheinen wir der Überzeugung zu sein, je edler und hochstehender eine Arbeit sei, desto geringere Entlohnung verdiene sie. Menschen hingegen, denen es nur um ihr eigenes Wohl geht oder die es mit den Gesetzen nicht so genau nehmen, gehören zu den wohlhabendsten dieser Erde. Wollen wir das wirklich so beibehalten?

Die meisten Menschen glauben auch, dass das Leben aus Leiden zu bestehen habe. Den Menschen, die am meisten leiden, sei der größte Lohn nach ihrem Tod sicher. Und so kommt es, dass viele in ihrem Elend verharren, weil sie es für gottgewollt halten. Wäre dem nicht so, würden viele der Mächtigen mit so manchen Lügen und Ausreden längst nicht mehr durchkommen.

Wir sind auch nach wie vor der Meinung, dass wir alle getrennt sind. Getrennt von anderen Menschen und auch getrennt von Gott (oder dem All-Ganzen, der Liebe – welchen Begriff wir auch immer verwenden möchten). Die Quantenphysik hat zwar längst bewiesen, dass dem nicht so ist, aber in der Alltagsrealität der meisten Menschen ist das noch nicht angekommen. Und so kommt es, dass wir nach wie vor unsere Umwelt vergiften, unsere Körper mit Nikotin, Alkohol und anderen Drogen kaputt machen und so tun, als hätte all das keine Konsequenzen. Wie würden Sie einen Menschen bezeichnen, der auf die heiße Herdplatte greift, merkt, dass das fürchterlich schmerzt und danach gleich wieder drauf greift und noch einmal und noch einmal und noch einmal? Vermutlich würden Sie diesen Menschen nicht für sonderlich intelligent halten. Zugegeben, die Auswirkungen von Nikotin und Alkohol oder Autoabgasen bemerken wir nicht so schnell und so deutlich wie eine heiße Herdplatte. Aber wir haben doch alle schon Menschen in unserem näheren Bekanntenkreis erlebt, die an Krebs starben, wir erleben immer extremere Wetterereignisse und wir erleben zunehmend mehr Allergien und Atemwegserkrankungen. Warum bringt uns das nicht dazu aufzuwachen und etwas an unserem Verhalten zu ändern?

Der größte spirituelle Mangel aber ist unser Verständnis von Liebe. Wie oft erlebe ich in meiner Praxis, dass Menschen mich fragen, was denn Liebe eigentlich sei! Und irgendwo ist das auch kein Wunder, schließlich wurde uns allen erzählt, Gott sei Liebe. Gottes Liebe sei aber an Bedingungen geknüpft. Gott liebe uns nur dann, wenn wir genau das täten, was er (auch die Vorstellung Gottes als männlich ist übrigens fragwürdig) von uns will. „Die Vermengung von Liebe und Furcht in der menschlichen Theologie blieb nicht ohne Konsequenzen für das menschliche Verhalten. Was die Menschen über Gott denken, bestimmt, was sie über das Leben und über ihre Mitmenschen denken.“ (Walsch, N.D. (2012). Der Sturm vor der Ruhe. Gespräche mit der Menschheit.) Und aus diesem Grund erleben Menschen in 99% aller Liebesbeziehungen sofort auch Furcht und sie fragen sich, was der andere/die andere wohl von ihnen erwarten könnte.

Viele der hier erwähnten Gedanken stammen aus Neale Donald Walschs neuem Buch, das ich als Lektüre sehr empfehlen kann. Vor allem fasziniert mich, dass hier jemand nicht jammert oder Horrorszenarien von unserer Zukunft entwirft, sondern sich ernsthaft fragt, was wir alle tun können, um an der Neugestaltung unserer Welt mitzuarbeiten. Sich in düsteren Prophezeiungen zu ergehen und vom Weltuntergang zu reden ist nämlich ebenso feige wie die Veränderungen, die aktuell in unserer Welt vorgehen oder zumindest anstehen, komplett zu leugnen. Wir erschaffen ja jeden Tag unsere Realität neu. Wir haben es selbst in der Hand, was wir erleben, wie wir erleben und welche Schlüsse wir daraus ziehen. Ein einfaches Beispiel: ich könnte mir morgen ein Bein brechen. Das täte zweifellos weh und würde mich Schmerz erleben lassen. Ob ich mich jedoch entschiede, das als spannendes Experiment zu betrachten und zu beobachten, wie ich wohl mit dieser Einschränkung die nächsten Wochen zurechtkomme oder ob ich mich entschiede, wochenlang nur zu jammern und mir selbst leid zu tun, läge in meiner Hand. Mit anderen Worten: der Schmerz existiert fraglos in unserer Welt, das Leiden aber ist meist selbst gewählt und hat fast immer kulturell-spirituelle Gründe (im weitesten Sinne meine ich damit unsere Glaubensüberzeugungen, unsere Religion, unsere gesellschaftlichen Meinungen und Moralvorstellungen sowie unsere Werte).

Als Instrument für den Wandel bietet Walsch 7 Fragen an, die uns helfen sollen, die Tiefe unserer Seele zu ergründen. Diese lauten:

  1. Wie ist es möglich, dass 6,9 Milliarden Menschen alle das Gleiche wollen (Frieden, Sicherheit, Zukunftschancen, Wohlstand, Glück und Liebe) und dennoch offenbar unfähig sind, es zu erlangen?
  2. Ist es möglich, dass wir das Leben noch nicht völlig verstehen und dass neue Erkenntnisse über das Leben alles verändern könnten?
  3. Ist es möglich, dass wir uns selbst, unser individuelles Leben und seinen Sinn und Zweck noch nicht völlig verstehen und dass neue Erkenntnisse hierzu unsere Realität und unser Erleben für immer zum Besseren verändern könnten?
  4. Wer bin ich?
  5. Wo bin ich?
  6. Warum bin ich, wo ich bin?
  7. Wie gehe ich damit um?

Aus astrologischer Sicht interessant ist die Meinung Walschs, dass in den 60-er Jahren der Same gesät wurde für die Veränderungen, die wir aktuell erleben. Damals standen Pluto und Uranus in Konjunktion in Jungfrau. Nun erleben wir das Quadrat der beiden Planeten und laut astrologischem common sense erlebt damit dasjenige, was in den 60-er Jahren entstand oder gesät wurde, seine Durchbruchskrise. Es könnte sein, dass wir in den nächsten Jahren erleben werden, dass es dem Establishment tatsächlich an den Kragen geht. Erste Ansätze dafür sehe ich beispielsweise in der Piratenpartei, aber auch in Gruppen wie Anonymus oder Unternehmen, die sich ernsthaft mit alternativen Energien auseinandersetzen und versuchen, nachhaltig zu wirtschaften. All diese Initiativen sind heute recht zarte Pflänzchen. Allerdings könnte es sein, dass diese Bewegungen sehr viel stärker werden, wenn wir erst in die Hauptphase der momentanen Krise eintreten, welche ich aus astrologischer Sicht ab Oktober 2012 (Eintritt Saturns in den Skorpion) erwarte. Insofern ist 2012 nicht das Ende, weder der Welt, noch der gegenwärtigen Krise, nein, 2012 ist der wirkliche Anfang. Was wir bisher erlebten, war der Auftakt, das Vorspiel, nicht weniger, aber auch nicht mehr. Und wir alle haben es in der Hand, dass 2012 der Anfang von einer großartigen neuen Zeit wird, sofern wir das wollen.

Literatur, Ressourcen

Walsch, N. D. (2012). Der Sturm vor der Ruhe. Gespräche mit der Menschheit.

http://www.theglobalconversation.com/Forum#/categories/the-storm-before-the-calm

Neptun in Fische

Uranus und Pluto



Uranus Quadrat Pluto (2 von 7)

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Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen bauen Windmühlen. (Chinesische Weisheit)

In diesem Sommer ereignen sich die ersten beiden Quadrate des Uranus-Pluto-Zyklus von insgesamt sieben. Die vollständigen Daten des gegenwärtigen Uranus-Pluto-Zyklus finden Sie im Artikel Uranus Quadrat Pluto (1 von 7). Hier seien nur nochmals die Daten der Quadrate aufgeführt.

Zunehmendes Quadrat:

  • 24.6.2012, 8°24’ Steinbock (Pluto)/Widder (Uranus)
  • 19.9.2012, 6°57‘ Steinbock/Widder
  • 20.5.2013, 11°14‘ Steinbock/Widder
  • 1.11.2013, 9°26‘ Steinbock/Widder
  • 21.4.2014, 13°34‘ Steinbock/Widder
  • 15.12.2014, 12°35‘ Steinbock/Widder
  • 17.3.2015, 15°17‘ Steinbock/Widder

Beim zweiten, im September stattfindenden, Quadrat dürften wir die plutonische Qualität sehr viel stärker spüren als beim ersten Quadrat im Juni, da diesmal Pluto gerade stationär direktläufig wurde (am 18.9.2012) und Uranus nunmehr rückläufig ist. Das heißt konkret, dass nicht so sehr die vorpreschende Qualität der Handlung (Uranus in Widder), sondern eher der tiefenwirksame strukturelle Umbau im Hintergrund spürbar werden wird. Geheimnisse könnten ans Tageslicht kommen, Korruption und alle Arten von kriminellen Machenschaften dürften in den Medien stark präsent sein. Und wir mögen auch so manchen erzkonservativen „Macher-Typen“ erleben, der Äußerungen tätigt als würde er geistig noch im 19. Jahrhundert leben. Aktuell fällt mir dazu die Äußerung eines ÖVP Politikers im April dieses Jahres ein, der allen Ernstes die Wiedereinführung der Todesstrafe öffentlich überlegte. Für den Herbst könnte ich mir so manche schockierend reaktionäre Äußerung katholischer Würdenträger vorstellen. Unter Umständen dürften die Reaktionen auf die Präsidentenwahlen in Amerika auch sehr heftig ausfallen und zu mancher verbalen Entgleisung führen, zumal sehr viele prominente Astrologen (vgl. Astrologie heute Nr. 158, August/September 2012) einen Wahlsieg Barack Obamas prognostizieren. Dort, wo konservative Kräfte ihre “Felle davonschwimmen” sehen, werden sie dazu neigen, sich besonders stark an Machtpositionen zu klammern und möglicherweise verbal “um sich schlagen”.

Psychologisch betrachtet geht es jetzt vor allem um unbewusste Strömungen, verborgenen Motive oder “Komplexe”, die aus dem Untergrund wirken, ohne dass uns das bisher bewusst war. Mag sein, dass der eine oder andere sich bemüßigt fühlt, sich in Verschwörungstheorien zu ergehen. Andere mögen vielleicht wirklich hinter die Kulissen sehen und Dinge aufdecken, die die Weltöffentlichkeit tief berühren und den Menschen die Augen öffnen. Ein aktuelles Beispiel dafür ist die sogenannte “Vatileaks” Affäre, die kleine Einblicke gewährt in das, was wirklich hinter den Mauern des Vatikan vorgeht. Pluto wird mit seiner Reise durch den Steinbock noch so manches dunkle Geheimnis der Mächtigen (Steinbock) aufdecken, andererseits aber auch gesellschaftliche Strukturen und Werte abklopfen, die nicht mehr tragfähig sind. Mit Uranus rückläufig könnte es sein, dass da und dort Dinge veröffentlicht werden, die uns zunächst gar nicht weiter beschäftigen und deren Tragweite wir erst im kommenden Frühjahr oder auch in den Jahren danach voll und ganz verstehen. Ganz allgemein kann über Pluto ja gesagt werden, dass er sehr nachhaltig und langsam wirkt. Seine Wahrheiten müssen sozusagen erst langsam ins Bewusstsein der Allgemeinheit sickern und das kann viele Jahre dauern, denken wir nur an die Veröffentlichung der Traumdeutung Sigmund Freuds, die die Welt quasi tiefenwirksam und dauerhaft veränderte. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung seines Buches hätte damit aber wohl keiner gerechnet.

Die Uranus Pluto Konjunktion(en) von 1965/1966

Uranus Konjunktion Pluto 1/3

Uranus Konjunktion Pluto, 9.10.1965

Uranus Konjunktion Pluto 2/3

Uranus Konjunktion Pluto, 4.4.1966

Uranus Konjunktion Pluto 3/3

Uranus Konjunktion Pluto, 30.6.1966

Um noch etwas besser zu verstehen, was aktuell zum Durchbruch gelangt, lohnt es sich, die Konstellationen der Uranus-Pluto-Konjunktion(en) von 1965 und 1966 noch einmal etwas näher zu betrachten. Was heute verwirklicht werden will, hatte damals seinen Ursprung. Oder anders ausgedrückt, der Same, der damals in die Erde fiel, beginnt jetzt aufzugehen. Und so wie die 68-er-Bewegung keineswegs passiv war, sondern in die Aktion ging und aktiv versuchte, die Welt zu verändern, können wir das auch heute tun. Wir müssen uns nicht passiv vor irgendwelchen Untergängen fürchten oder den Aufstieg in irgendeine andere Dimension herbeisehnen. Wir können selbst mitgestalten und entscheiden, wer wir in Bezug auf die sich verändernde Welt sein wollen.

Übrigens ist in diesem Zusammenhang auch interessant, dass die damaligen Demonstrationen, Aktionen und Proteste als 68-er Bewegung in die Geschichte eingegangen sind, obwohl zu diesem Zeitpunkt die Konjunktion von Uranus und Pluto ihre drei Exaktheiten bereits überschritten hatte. Vermutlich sollten wir das als Hinweis betrachten, bei so bedeutenden Konstellationen eher größere Orben zu wählen, wie das viele Mundanastrologen (z.B. Claude Weiss in Astrologie heute) immer wieder vorschlagen. Nimmt man beispielsweise einen Orbis von 8 Grad, so erstreckt sich die Konjunktion von Uranus und Pluto von September 1962 bis Juli 1969, also praktisch die ganze Zeit während Uranus in Jungfrau steht, bei einem angenommenen Orbis von 10 Grad wäre die Konjunktion sogar bis 1971 wirksam.

Vergleicht man die drei exakten Konjunktionen von 1965 und 1966 mit den Konstellationen des gegenwärtigen Quadrats, so entdeckt man eine Reihe von Parallelen:

  • Uranus und Pluto standen damals im veränderlichen Erdzeichen Jungfrau – heute steht Pluto im kardinalen Erdzeichen Steinbock und Uranus im kardinalen Feuerzeichen Widder
  • Die Mondknoten-Achse stand bei der ersten Konjunktion 1965 noch auf der Achse Zwillinge/Schütze – auch beim ersten Uranus-Pluto-Quadrat stand die Mondknotenachse heuer noch auf der Zwillinge/Schütze-Achse. 1965 stand der nördliche Mondknoten in Zwillinge, diesmal stand der nördliche Mondknoten in Schütze.
  • Die Mondknoten-Achse wechselte am 20.2.1966 in die Zeichen Stier/Skorpion – die Mondknoten-Achse wird auch 2012, nämlich am 2.9.2012 nach Skorpion/Stier wechseln.
  • Neben der Uranus-Pluto-Konjunktion sind vorallem die Zeichen Skorpion und Fische prominent besetzt (Neptun in Skorpion und Saturn sowie Chiron in Fische, 1966 wechselte auch Lilith in die Fische) -  im Oktober 2012 wechselt Saturn in den Skorpion und Chiron sowie Neptun stehen in den Fischen.
  • Jupiter transitiert genau wie heute die Zeichen Zwillinge und Krebs.

Sehen wir uns mal an, welche Slogans damals kursierten:

„Wir reden nicht über die Pille, wir nehmen sie!“, „Hoch die internationale Solidarität!“, „Revolution ist machbar, Herr Nachbar!“, „Make Love Not War!“, “High sein, frei sein – ein bisschen Terror muss dabei sein”, “Kapitalismus führt zum Faschismus – Kapitalismus muss weg”, “Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment”, “Kuba, Kongo, Vietnam – die Blutspur der US ist lang”, “Phantasie an die Macht!”, “Macht kaputt, was euch kaputtmacht”, „Unter den Talaren, Muff von 1000 Jahren“, …

Was immer wir heute von diesen Slogans halten mögen, sie wiederspiegeln recht deutlich, welcher Zeitgeist damals herrschte und was damals gesät wurde. In manchen der Slogans finden wir die Fische-Symbolik wieder (Make Love not War; High sein, frei sein; Phantasie an die Macht), in anderen die Skorpion-Symbolik (Revolution ist machbar, Herr Nachbar; Kapitalismus führt zum Faschismus; Wer zweimal mit derselben pennt, gehört schon zum Establishment) und insbesondere das Erstarken der Frauenbewegung und die Erfindung der Pille spiegeln für mich die Jungfrau-Symbolik wieder.

Auch heute ist vielerorts von internationaler Zusammenarbeit im Kampf oder besser in der Bewältigung der Finanzkrise die Rede. Vielerorts regt sich teilweise recht massive Kapitalismus-Kritik. Priester proben innerhalb der katholischen Kirche den Aufstand und zeigen sich ungehorsam. Und wer weiß, vielleicht erleben wir ja mit dem nächsten Papst eine progressiv positive Überraschung.

Astrologisch glaube ich jedoch, dass die Lösung nicht in der Uranus-Pluto-Konstellation selbst zu finden ist. Weder damals noch heute hilft es uns, wenn wir einfach alle alten Strukturen einreißen und auf Revolution machen. Das hatten wir in vielen Jahrtausenden Menschheitsgeschichte schon häufig und es hat noch nie funktioniert. Irgendwann „fraß“ jede Revolution ihre eigenen Kinder und die neuen Strukturen waren nicht besser als die alten. Wenn wir also davon ausgehen könnten, dass die Lösung in den Fische- und Skorpion-Konstellationen lag und liegt, könnte das einmal mehr (vgl. auch Artikel „Wandel“) auf die Notwendigkeit einer spirituellen Revolution hinweisen. Es wird, um langfristig überleben zu können, notwendig sein, dass wir unsere gegenwärtigen Überzeugungen hinsichtlich Politik, Wirtschaft und Kultur grundlegend überdenken. Neptun und Chiron in Fische mögen uns hier auf den richtigen Pfad führen, indem wir immer tiefer und umfassender erkennen, wer wir eigentlich sind bzw. auch, wer wir als Menschheit sein wollen (Fische). Und wenn wir unser Sein verändern, verändern wir die Welt! Wenn wir einfach andere Dinge tun, werden wir kurzfristig etwas verändern, langfristig wird sich aber so gut wie nichts ändern.

Neale Donald Walsch schreibt dazu in seinen Büchern “Gespräche mit Gott”, dass wir von der falschen Annahme ausgingen, dass wir zunächst etwas HABEN müssten (z.B. mehr Zeit, Geld, Liebe), damit wir endlich etwas TUN könnten (ein Buch schreiben, einem Hobby nachgehen, Urlaub machen), was uns dann erlaubte, etwas zu SEIN (glücklich, zufrieden, verliebt, etc.). In Wahrheit verhielte es sich aber genau umgekehrt. Im wirklichen Universum produziert Haben nicht Sein, sondern gerade umgekehrt. Wenn wir es schaffen würden, dieses Paradigma zu ändern in die Reihenfolge SEIN-TUN-HABEN, dann meint er, könnten wir einen schöpferischen Prozess in Gang setzen, der die Welt wirklich nachhaltig und dauerhaft verändern würde. Wir könnten insbesondere den Aufenthalt Neptuns und Chirons in den Fischen dazu nutzen uns zunächst einmal kollektiv zu überlegen (jeder für sich, aber auch alle gemeinsam und im Gespräch miteinander), wer wir als Menschheit zukünftig sein wollen.

Das zweite Uranus Pluto Quadrat

Uranus Quadrat Pluto 2/7

Uranus Quadrat Pluto, 19.9.2012

Betrachten wir das Radix des 2. Uranus-Pluto-Quadrats, so fallen einige Unterschiede zum ersten Quadrat auf. So ist die Mondknotenachse inzwischen nach Skorpion/Stier gewandert, Pluto ist inzwischen direktläufig geworden, auch Venus und Saturn sind wieder direktläufig, Saturn steht unmittelbar vor seinem Wechsel in das Zeichen Skorpion (am 5.10.2012) und auch Mars steht jetzt im Zeichen seiner alten Herrschaft Skorpion. Und obendrein hat auch Lilith ihr Zeichen gewechselt (am 12.9.2012) und steht jetzt in den Zwillingen.

Insbesondere die Skorpion-Stellungen dürften darauf hinweisen, dass wir jetzt wirklich in die Tiefe gehen müssen. In der Politik und in den Medien werden wir beobachten, dass nicht mehr nur flotte Slogans zählen, sondern ernsthafte Auseinandersetzungen in der Tiefe. Die Schuldenthematik wird uns vielleicht jetzt erst so richtig bewusst. Es könnte auch sein, dass die Stimmung gesamtgesellschaftlich eher auf gedrückt bis depressiv dreht.

War es zuletzt vom 11.8. bis 20.8. die Venus, die das Uranus-Pluto-Quadrat aktivierte (Venus Opposition Pluto exakt am 15.8.2012 und Venus Quadrat Uranus exakt am 16.8.2012), so sind es von 18.9. bis 4.10.2012 Merkur und Sonne, die es aktivieren (Merkur Opposition Uranus und Quadrat Pluto exakt am 21.9.2012 und Sonne Opposition Uranus, Quadrat Pluto exakt am 29.9.2012). Am 5.10.2012 wechseln dann zeitgleich Merkur und Saturn in den Skorpion. Ab diesem Zeitpunkt stehen Pluto (im Zeichen der Herrschaft des Saturn) und Saturn (im Zeichen der Herrschaft Plutos) in wechselseitiger Rezeption, was von der Qualität her fast so stark spürbar ist wie eine Konjunktion der beiden Planeten.

Veränderliches Quadrat

Quadrat in veränderlichen Zeichen, 5.10.2012

Am 5.10.2012 ergibt sich noch eine andere bemerkenswerte Konstellation, nämlich ein veränderliches großes Quadrat (mit Ausnahme des Mars und des Mondknotens) von Venus, Neptun und Lilith. Lilith steht Anfang Zwillinge, Venus Anfang Jungfrau und Neptun Anfang Fische. Zwei Tage später steht dann auch Mars in einem veränderlichen Zeichen, nämlich im Schützen. Beziehungen könnten damit sehr starken Spannungen ausgesetzt sein und insbesondere starke Frauen dürften von sich reden machen. Es ist auch möglich, dass eine Wortmeldung oder Handlung eines Mannes (Mars in Schütze) so hohe Wellen schlägt, dass er medial massiv in die Schranken gewiesen wird. Auseinandersetzungen zwischen Standpunkten, die als weiblich und solchen, die als männlich gelten, werden jedenfalls sehr scharf geführt werden.

Weitere Artikel zu den genannten Themen

Literatur

Walsch, Neale Donald (2006). Gespräche mit Gott, Band 1 – 3. Goldmann Arkana.


Herbst-Äquinoktium

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Am Samstag, 22.9.2012, 16:49 Uhr ist Herbst-Äquinoktium (Herbst-Tagundnachtgleiche). Tag und Nacht sind jetzt exakt 12 Stunden lang. Es ist eine Zeit, in der wir sehr deutlich merken, dass die Tage immer kürzer werden. Die Bahn der Sonne verändert sich spürbar und es wird immer früher dunkel. Nur noch drei Monate und die Sonne wird ihren tiefsten Punkt erreicht haben, am Tag der Wintersonnenwende.

Konstellationen um das Herbstäquinoktium

Herbst-Äquinoktium

Herbst-Äquinoktium, 22.9.2012, 16:49 Uhr

Gerade erst traf Uranus zum zweiten Mal auf Pluto (19.9.2012), diesmal mit Pluto direktläufig und Uranus rückläufig. Am 21.9. löste Merkur das Uranus-Pluto-Quadrat aus. Am 22.9. wird der laufende Mond eine Konjunktion mit Pluto bilden und am 29.9. wird die Sonne zuerst eine Opposition mit Uranus und dann ein Quadrat mit Pluto bilden. Am 4.10. wird dann Jupiter rückläufig und am 5.10. tritt Saturn in den Skorpion ein.

Das alles sind Konstellationen, die sich irgendwie nach Tod und Sterben anfühlen. Fast so, als wäre Allerheiligen in diesem Jahr 6 Wochen vorverlegt worden. Seit mehreren Wochen schon fühle ich mich seltsam uninspiriert. Die Nachrichten sehend oder lesend, fühlt sich alles hohl und unecht an, so als würde da etwas nur mehr so tun, als wäre es am Leben. Anders formuliert, die Welt geht ihren normalen Gang und doch wirkt nichts mehr normal, alles wirkt irgendwie tot oder besser untot. Es ist spürbar, dass bei diesem 2. Uranus-Pluto-Quadrat Pluto sehr stark im Vordergrund steht. Da ist kein Vorwärtsdrängen spürbar, kein Innovationsgeist, nichts aufregend Neues, sondern nur noch Tod und Sterben, Langeweile, Hohlheit, Interesselosigkeit, Depression.

Was stirbt hier? Mit Pluto in Steinbock wohl am ehesten Strukturen, Macht-Strukturen, gesellschaftliche Strukturen, Hierarchien, Gesetze, moralische Vorschriften, langjährige Abläufe, vielleicht sogar Zeit-Strukturen. Pluto entlarvt gegenwärtig die Hohlheit, die innere Leere dieser Strukturen und zeigt uns, dass sie unweigerlich dem Tod entgegen gehen. Beunruhigend ist nur, dass wir noch nicht wissen, was danach kommt. Doch für dergleichen Überlegungen ist genug Zeit, wenn Uranus das nächste Mal ins Quadrat mit Pluto treten wird (am 20.5.2013). Dann werden, mit Uranus direktläufig und Pluto rückläufig, der Innovationsgeist und das Neue wieder im Vordergrund stehen.

Jetzt jedoch ist es Zeit, sich auf dieses Sterben einzulassen. Auf der individuellen Ebene könnten wir uns fragen, was wir gerne sterben lassen möchten. Welche Strukturen haben sich in unserem persönlichen Leben totgelaufen? Wo folgen wir Gesetzen oder moralischen Vorschriften, die uns längst nichts mehr bedeuten und die für uns gar keinen Sinn mehr ergeben? Wo sind wir vielleicht in Beziehungen mehr gefangen und tot als lebendig? Welche Verpflichtungen, die wir vor langer Zeit eingegangen sind, sind uns hohl geworden und fühlen sich nur noch bedeutungslos an. Wo möchten wir Dinge, Verhaltensweisen, Abläufe, Tätigkeiten und vielleicht sogar Menschen in unserem Umfeld endgültig loslassen?

Mundan merke ich und auch einige meiner Freunde, dass sich die Zeitqualität irgendwie merkwürdig still anfühlt, vielleicht wie eine „Ruhe vor dem Sturm“. Oder sind wir alle schon so sensations-geil, dass wir es gar nicht mehr ertragen, wenn eine Zeitlang keine spektakulären Nachrichten hereinkommen, keine ganz großen Katastrophen in der Welt passieren? Ertragen wir die Stille nicht mehr? Mit Mondknoten in Skorpion und Saturn in Skorpion ist vielleicht ohnehin ein Innehalten, ein nach innen gehen angebracht in den nächsten Monaten und Jahren (der nördliche Mondknoten bleibt bis 22.3.2014 in Skorpion und Saturn bis 18.9.2015, mit einer Unterbrechung von 23.12.2014 bis 15.6.2015, wo Saturn im Schützen stehen wird).

Sofort nach seinem Eintritt in den Skorpion wird sich Saturn mit Neptun verbinden (erstes Trigon von dreien am 11.10.2012 auf 0°37‘ Skorpion/Fische, vgl. auch Artikel “Der Saturn-Neptun-Zyklus“). Bei all dem Sterben und der Dunkelheit begegnet uns dann auch die visionäre Kraft Neptuns. Markus Jehle nennt das abnehmende Trigon von Neptun und Saturn eine „Wunscherfüllungskonstellation“. Wir träumen von einer besseren Welt (Neptun) und bringen sie unmittelbar in die Wirklichkeit (Saturn). Aber das ist nur eine Seite dieser Konstellation. Die Saturn-Neptun-Konstellation konfrontiert uns auch mit Lug und Betrug und dem Verlust von Lebensfundamenten.

„So läuft er (der Saturn-Neptun-Zyklus, Anm. S. Hofbauer) auf der einen Seite synchron mit Pleiten und Niederlagen, symbolisiert andererseits jedoch den Glanz und Zauber bei der Verwirklichung kühner Visionen, die dem Wohle aller dienen.“ (Jehle, 2011).

Und auch mit dieser Konstellation werden wir um die Themen Abschied, Sterben und Loslassen nicht herumkommen. Bildlich gesprochen können wir ein neues Haus nur bauen, wenn wir zuvor das alte, an der gleichen Stelle, abreißen. Und so befinden wir uns wohl in einer schwierigen und von manchen sicher als schmerzlich erlebten Zeit, die andererseits große Chancen in sich birgt, wirklich Großes, Visionäres und inspirierend Neues zu entwerfen. Und vielleicht stehen wir wirklich an der Schwelle zu einer Bewusstseinsevolution, zu einem Quantensprung im menschlichen Sein, wie er nur alle paar Jahrtausende vorkommt.

Weitere Beiträge zu den genannten Themen

Saturn in Skorpion

Die Mondknotenachse

Uranus-Pluto-Quadrat (2 von 7)

Der Saturn-Neptun-Zyklus

Uranus Quadrat Pluto – Zeitqualität Sommer/Herbst 2012 (Tulla Gastl)

Literatur

Jehle, Markus (2011). Himmlische Konstellationen 2012. Leben und Handeln im Einklang mit dem Kosmos. Chiron Verlag.


Düstere Prognosen

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Freiheit bedeutet Verantwortlichkeit. Das ist der Grund, weshalb die meisten Menschen sich vor ihr fürchten. (George Bernard Shaw)
Aktiengesellschaft: raffinierte Einrichtung zur persönlichen Bereicherung ohne persönliche Verantwortung. (Ambrose Bierce)

Es ist Vollmond und da wird irgendetwas Wichtiges passieren und wenn nicht, hat das auch seine Gründe. Überhaupt werden wir hinterher ganz genau gewusst haben, warum, was, wie und wo passiert ist. So sind wir Astrologen… ;-)

Vollmond 27Mar2013

Vollmond, 27.3.2013, 9:27 UT

Aber im Ernst. Angesichts des Vollmondes vom 27.3.2013 geistern wieder zahlreiche sehr düstere Prognosen durch das Netz der Netze. Vollmond in Opposition mit Mars, Uranus, Venus und logischerweise Sonne, noch dazu im T-Quadrat mit Pluto, das kann ja nur eine Katastrophe geben, meinen einige bloggende AstrologInnen und sogar große Zeitschriften.

Und wiederholt frage ich mich, welchen Sinn derartige Prognosen, Prophezeiungen oder Schwarzmalereien haben. Dienen sie dazu, die Schreiberin/den Schreiber als irgendwie schlauer als alle anderen aufzuwerten? Oder ist es die Lust an der Katastrophe und Sensation? Vielleicht auch der Wunsch, dass es – egal wie es kommt – so auf keinen Fall mehr weitergehen kann?

Dass die Zeitqualität momentan so geartet ist, dass da und dort die Nerven zum Zerreißen gespannt sind und etwa in Zypern und Teilen der EU sowie in Russland Unruhe und Nervosität herrschen, ist kein Geheimnis und dazu bedarf es mit Sicherheit keiner Astrologie. Natürlich künden die Transite auch von Wendepunkten und von plötzlichen Ereignissen, die sehr weitreichende Konsequenzen haben können. Aber wann war das jemals nicht so? Die Welt verändert sich unentwegt. Untergang und Aufstieg wechseln sich ab, das Pendel schwingt politisch von links nach rechts und wieder zurück. Ist scheinbar alles in Ordnung, erlauben wir uns gern ein wenig mehr Freiheiten und sind etwas toleranter. Wird die wirtschaftliche und politische Lage schwieriger, so feiert der Konservativismus fröhliche Urständ. Das ist in der Politik so, das ist in der Wirtschaft so und das ist auch in den Religionsgemeinschaften so.

Zyklische Weltsicht

Was wir jetzt auf der politischen Bühne beobachten können, sind zum aller größten Teil lediglich die Konsequenzen (Pluto, Saturn) früherer Versäumnisse. Beispiel Zypern: Warum ließ es die europäische Politik zu, dass dort Gesetze und Vorschriften in Bezug auf Geldwäsche nicht eingehalten wurden? Warum durften zypriotische Banken ein eigenes Süppchen kochen und teilweise dreifach höhere Zinsen gewähren als im Rest Europas? Vielleicht, weil ihnen die Schwarzgelder aus Russland insgeheim ganz recht waren? Und jetzt werden Fäuste in Richtung Deutschland geballt? Der Deutsche als ewiger Bösewicht, oder wie? Fakt ist, dass in der internationalen Finanzwelt viele Fehler gemacht wurden, dass Gier das Leitprinzip von so vielen Menschen war. Und jetzt müssen wir alle (manche mehr und manche weniger) die Suppe auslöffeln. Das schmeckt niemandem. Wer möchte schon gerne aus dem Schlaraffenland kommend, in Zukunft mit Wasser und Brot Vorlieb nehmen? Ich habe das auf ganz persönlicher Ebene bei sehr vielen meiner Kunden erlebt als ich noch Trainer im AMS-Bereich war. Da haben Menschen teilweise 5000 € und mehr monatlich verdient, hatten Kredite zu zahlen, Alimente, ein Auto, Versicherungen und dann sollten sie sich plötzlich mit 1000 € Notstandshilfe oder weniger zurechtfinden. Das schmerzt! Auf der anderen Seite wussten schon die Menschen, die das Alte Testament geschrieben haben, dass auf 7 fette, 7 magere Jahre folgen. Das ist der Lauf der Welt, auch wenn die Wirtschaft uns einreden will, dass es immer nur aufwärts gehen wird und soll. Anderes ist ja fast denkunmöglich geworden in unserer Welt. Hier ist die Astrologie gottlob der Realität und der Natur sehr viel näher, wenn sie weiß, dass das Leben aus Zyklen besteht und in Zyklen zu begreifen ist.

Verantwortung

Was in der gegenwärtigen Situation sozusagen „erste Reihe fußfrei“ zu beobachten ist, sind Projektionen wohin man nur blickt. Anstatt dass jeder seine eigenen Fehler betrachtet und so gut als möglich zu korrigieren versucht, werden überall anders nur nicht bei uns selbst Schuldige gesucht. Und sogar im positiven Sinne laufen Projektionen, dass einem schwindlig werden könnte. Was dem neuen Papst Franziskus alles an positiven Eigenschaften und Erneuerungstendenzen angedichtet wurde und das sofort nach seiner Wahl! Fakt ist, dieser Mann ist ein alter Kleriker, der mehr als fünf Jahrzehnte in einer Kirche zugebracht hat, die von Angst geprägt ist, insbesondere von Angst vor einer modernen Welt. Was also sollte der so viel besser machen? Und wieso überhaupt muss ein Papst die Kirche erneuern, ein einzelner Mensch? Sollten wir das nicht alle tun? “Die Kirche”, sind das nicht alle Menschen christlichen Glaubens und nicht nur die Institution? Keine irdische Institution kann die Vermittlung göttlicher Gnade in Anspruch nehmen. Vielmehr muss jeder Christ sein Gewissen befragen und sein Leben ändern. Das sagte schon Luther im Jahr 1517 in seinen 95 Thesen, also vor inzwischen fast genau 500 Jahren!

Wäre es nicht wirklich an der Zeit, vor unserer eigenen Tür zu kehren, anstatt auf „Wunderwuzzis“ zu hoffen, die uns aus der ach so tristen Lage erretteten? Erst neulich gab es in der Tageszeitung „Der Standard“ eine veröffentlichte Umfrage, dass angeblich 41% aller Österreicher sich einen starken Mann wünschten. Die Aufregung im linken Lager war groß. Noch Wochen lang trudelten Leserbriefe ein, wie schrecklich das wäre. Aber überrascht das irgendjemanden wirklich? Wir alle wollen und würden Verantwortung sofort abgeben, wenn wir die Gelegenheit dazu hätten. Das ist so viel einfacher! Und wie oft erlebe ich von Klientinnen und Klienten den ausgesprochenen oder unausgesprochenen Wunsch, ich möge doch die Veränderung für sie herbeiführen, damit sie sich nicht anstrengen müssten. Oder noch absurder, ich möge doch bitte die Welt da draußen für sie verändern, damit sie wieder besser zu Recht kämen. Das ist menschlich, das ist normal. Sich selbst Lösungen zu überlegen, ist schwer, ist anstrengend, ist langwierig und geht nicht von heute auf morgen. Und das ist der Prozess, in dem wir auch global momentan stecken. Die Welt hat sich in den letzten 20 Jahren politisch, wirtschaftlich und auch spirituell sehr stark verändert und wir befinden uns in einem Anpassungsprozess, der nicht immer nur einfach ist. Die frohe Botschaft ist aber, die Welt wird sich ganz gewiss weiter drehen und angesichts der Probleme von morgen werden wir die heutigen lächerlich finden.

Die für die allermeisten Menschen düsterste Prognose aber lautet: Die Zeitqualität, in der wir uns dank des Uranus-Pluto-Quadrats gegenwärtig befinden, verpasst uns einen Arschtritt hinein in die eigene Verantwortung. Ich (Uranus in Widder) muss es tun, weil die Mächtigen (Pluto in Steinbock) nicht mehr dazu in der Lage oder willens sind, weil sie ent-MACHT-et werden.


Einseitige Wahrheiten

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Es gibt ebenso wenig hundertprozentige Wahrheit wie hundertprozentigen Alkohol. (Sigmund Freud)

Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für wahr. (Demosthenes)

Unter dem Eindruck des laufenden Uranus-Pluto-Quadrats und des Durchgangs von Neptun durch die Fische werden die Auseinandersetzungen über Wahrheiten und Weltanschauungen immer härter. Naturwissenschaftliche Skeptiker schreiben etwa in ihren Blogs ständig gegen Astrologen und „andere Esoteriker“ an, die ihrer Meinung nach nur Unsinn verbreiteten. Menschen wiederum, die sich mit Spiritualität und Naturphilosophie beschäftigen, bekämpfen jene ewiggestrigen Naturwissenschaftler, die ihrer Meinung nach über die Physik Newtons nicht hinausgelangt wären. Und so spucken beide Parteien wechselseitig in den Garten der anderen.

Naturwissenschaft contra Religion

Die einen behaupten, dass die Naturwissenschaft das einzig Wahre sei, weil nur sie experimentell verifizier- oder falsifizierbar sei, wohingegen alles Spirituelle eine Sache des Glaubens wäre. Aber ist es wirklich so einfach? Ist Religion wirklich eine Sache des Glaubens? Ich meine, ja und nein. Und zwar kommt es darauf an, ob wir von einer lebendigen religiösen Haltung oder von toter Religiosität sprechen.

Symbolfoto ReligionReligio heißt ursprünglich „gewissenhafte Berücksichtigung“ und kommt vom lateinischen relegere, was mit „rückbinden“ übersetzt werden kann. Wenn wir davon ausgehen, dass Religion also eine radikal subjektive Angelegenheit ist und primär auf Erfahrung beruht, so könnten wir sagen, dass dort wo Glauben erforderlich ist, die Religion bereits tot ist. Was ich sagen will, ist, dass ich mich selber auf einen spirituellen oder religiösen Weg begeben kann, durch Meditation, Naturerfahrung und eine präzise Schau in mein Inneres oder einfach vorhandene Glaubensvorstellungen, etwa christliche, jüdische, islamische oder andere übernehmen kann. Das ist die Variante für die Ängstlichen, oder wie ein Freund von mir es ausdrücken würde, derer, die vor Gott beschützt werden müssen. Jene aber, die sich selbst auf die Suche machen, brauchen keine religiösen Systeme oder vorgefertigte Wahrheiten, sie brauchen lediglich Methoden, um diese Wahrheiten selbst finden zu können. Symbolfoto WissenschaftNoch besser wäre es natürlich, wenn sie sich als Suchende begriffen und nicht als solche, die eine endgültige Wahrheit finden könnten. Das kann die religiöse Erfahrung nämlich ebenso wenig bieten wie die Naturwissenschaft endgültige Wahrheiten liefern kann. Eine Wahrheit gilt hier wie dort immer nur solange, bis sie falsifiziert wird. Wir könnten also sagen, dass das sich Einlassen auf religiöse Erfahrung eine zutiefst wissenschaftliche Angelegenheit ist. Der einzige Unterschied ist, dass Wissenschaft immer in der äußeren Welt und in der Gesellschaft nach (vorläufigen) Wahrheiten sucht, während der religiös Suchende innere, zutiefst subjektive Wahrheiten sucht. Und nur insofern mag der Argwohn der Naturwissenschaftler begründet sein. Religiöse Wahrheit ist mitteilbar, aber sie ist nicht wiederholbar, sichtbar und äußerlich. Zwar ist es möglich, dass 100 Menschen, die regelmäßig meditieren, nach einigen Jahren ähnliche oder sogar die gleichen Erfahrungen machen, beweisbar wird das aber nie sein, selbst dann nicht, wenn naturwissenschaftliche Indizien (z.B. EEG-Messungen oder Messungen der Erregungsniveaus oder Hautwiderstände) dafür sprächen. Denn auch das sind wieder nur äußere, objektive Größen, die wohl gewisse Rückschlüsse zulassen, aber dennoch nichts Endgültiges über die subjektiven, inneren Erfahrungen und Wahrheiten der betreffenden Menschen aussagen.

Wahrheit und Angst

Frei nach André Gide, möchte ich mich an den Grundsatz halten: Umgib dich mit Menschen, die aufrichtigen Herzens die Wahrheit suchen, aber hüte dich vor denen, die sie gefunden haben!

Psychodynamisch gesprochen sind jene Menschen, die endgültige Wahrheiten für sich gefunden zu haben meinen, zutiefst von Angst geprägt. Und Angst ist auch die Wurzel jedes religiösen oder politischen Fundamentalismus. Wenn ich nämlich (relativ) angstfrei bin, muss mich die Meinung von Andersdenkenden, Andersgläubigen nicht stören, ich kann sie getrost neben meiner Meinung gelten lassen. Je größer aber die Angst ist, desto radikaler muss ich gegen Andersdenkende vorgehen, denn sie bedrohen mein Weltbild und damit meine Existenz. Es ist ja schon spannend, dass insbesondere religiöse Fundamentalisten in ihren Blogs oft überproportional häufig über Homosexualität schreiben oder dass sogenannte Naturwissenschaftler überproportional häufig gegen Astrologie hetzen. In auch nur ungefährer Kenntnis des Phänomens der Projektion könnte man da schon sehr tiefe Rückschlüsse ziehen, auf die unbewussten Komplexe, Wünsche und Phantasien. Wenn ich permanent auf jemanden oder etwas schimpfen muss, dann hat diese Sache notwendig etwas mit mir zu tun, jedenfalls sofern Freud, Jung und andere Pioniere der Psychoanalyse und Psychotherapie Recht haben. Ein Sprichwort sagt: „Was Peter über Paul sagt, sagt oft mehr über Peter als über Paul“, und bringt damit das Gesagte auf den Punkt.

Es ist noch nicht so lange her, dass das was Wissenschaft untersuchte von der Kirche abgesegnet werden musste. Standen die Ergebnisse im Widerspruch mit der kirchlichen Lehre, so wurde der Forscher zum Widerruf gezwungen oder sogar auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Dann kam die Aufklärung mit ihrer Betonung der Vernunft und allmählich wurde alles, was nur irgendwie nach Religion roch, suspekt oder zumindest nicht ernst genommen. Aber ist das nicht ebenfalls eine zumindest einseitige, wenn nicht sogar dogmatische Haltung? Gibt es in unserer Welt nur Wissenschaft? Der Mensch hat seit jeher Kunst hervorgebracht, er hat immer schon transzendente Wesen (Geister, Ahnen, Götter) verehrt und angebetet und wenn er nicht ganz versteinert ist, weiß er seit jeher, dass das Berechenbare, das Äußere, rein gar nichts wert ist, wo die Liebe fehlt. Liebe aber kann man nicht berechnen, ja es ist sogar schwer, sie zu definieren. Fragen Sie mal einen vollkommen rationalen Naturwissenschaftler, ob er seine Frau liebt. Und sollte er mit „ja“ antworten, fragen Sie ihn doch weiter, woher er das weiß. Wahrscheinlich wird er dann ins Stottern kommen. Es ist möglich, dass er etwas von Hormonstatus, Hirnwellen, Pulsfrequenz oder ähnlichem faselt. Und das sind Teilwahrheiten, die wiederum nur das Äußere, objektiv Messbare betreffen, über das innere Erleben jedoch sehr wenig aussagen.

Wo also liegt die Lösung dieses unseligen Streits? Unbestritten haben uns die Wissenschaften viele Erkenntnisse gebracht, die uns ein sehr angenehmes Leben bescheren. Und nicht zuletzt haben sie uns auch Probleme beschert, die wir noch vor wenigen Jahrzehnten nicht kannten, etwa hohe Arbeitslosigkeit durch zunehmende Auslagerung von Arbeitsabläufen ins billige Ausland, aber auch durch eine immer höhere Komplexität unserer Wirtschaft und höhere Bildungsanforderungen. Die zunehmende Säkularisierung andererseits hat unser Leben Sinn entleert und lässt vielleicht den einen oder anderen Menschen an Orten nach Wahrheiten suchen, wo er sie wahrscheinlich nicht finden wird. Vielleicht sind manche von uns, deren spirituelle Sehnsüchte übermächtig werden, wirklich allzu gutgläubig und zu vertrauensselig. Aber disqualifiziert sie das als Idioten? Sind nicht auch Wissenschaftler oft falschen Fährten gefolgt und ergab sich nicht wissenschaftlicher Fortschritt gerade aus den Irrtümern? Edison soll, als 2000 Versuche eine Glühbirne zu bauen bereits fehlgeschlagen waren, gesagt haben: “Immerhin kenne ich jetzt 2000 Möglichkeiten, wie es NICHT funktioniert.” Das nenne ich eine wahrhaft weise Sicht der Dinge! Die Wahrheit derer, die allzu leichtgläubig sind, ist jedenfalls die Wahrheit einer tiefen Sehnsucht nach Transzendenz, nach Liebe und Erkenntnis. Und so wie viele der Wissenschaft vertrauen, obwohl sie uns auch so schreckliche Errungenschaften wie die Atombombe beschert hat, sollten wir auch jenen vertrauen, die sich aufmachen auf den Weg nach innen.

Krise als Chance

Als die Welt 2008 unvermittelt in eine Wirtschaftskrise stürzte (Pluto war gerade in den Steinbock eingetreten), die wohl so bald nicht vorüber sein wird, herrschte zunächst viel Verwirrung. Menschen waren schockiert über finanzielle Verluste und vielleicht über den Verlust ihres Arbeitsplatzes. Allmählich mussten und müssen immer mehr unserer bisherigen Selbstverständlichkeiten, wie der Umgang mit Geld, der Umgang mit Energie, der Umgang mit Arbeitskraft und Besitz, der Umgang mit Aggression und Verzweiflung, grundlegend hinterfragt werden (eine Entsprechung des Uranus Quadrats zu Pluto). Und das geschieht auch. Jedenfalls habe ich den Eindruck, dass der breiten und interessierten Öffentlichkeit noch nie so viel Wissen über Zusammenhänge in wirtschaftlichen Belangen, wie überhaupt in globalen Zusammenhängen, zugänglich war wie heute. Die Transparenz in diesen Dingen wächst und das halte ich für eine sehr gute Entwicklung. Sie ermöglicht auch, dass mehr Menschen nachdenken können und sich an den Diskussionen beteiligen können. Je mehr Menschen Zugang zu Wissen und Information haben, desto mehr Menschen können auch zu einer Lösung beitragen. Insofern ist die Globalisierung, die vielen als die Wurzel allen Ungemachs erscheint, und die wohl mit der Uranus-Neptun-Konjunktion von 1993 (exakt am 2.2.1993, 20.8.1993 und 24.10.1993 zwischen 18°30‘ und 19°30‘ Steinbock) begann, auch eine großartige Chance. Wir sollten sie nützen und einander zuhören. Ich muss nicht alles sofort gutheißen, was andere Menschen mir mitteilen, aber ich sollte es mir zumindest anhören und mich ehrlich fragen, wie es meinen eigenen Standpunkt erweitern könnte.

Menschen, die sich als spirituell oder religiös begreifen, werden ihre Wahrheiten anders formulieren, als Menschen, die sich als atheistische oder agnostische Naturwissenschaftler begreifen. Aber letztendlich scheint es ein bisschen so zu sein wie die sechs Blinden der Parabel, die einen Elefanten beschreiben sollen.

Sechs blinde Männer wurden gebeten zu bestimmen, wie ein Elefant aussieht. Und sie machten sich daran, das Tier zu befühlen. Jeder aber berührte einen anderen Körperteil. Der Blinde, der das Bein befühlte, sagte, dass ein Elefant wie eine Säule sei; der, der den Schwanz befühlte, dass ein Elefant sich wie ein Seil anfühle; der, der den Rüssel befühlte, dass ein Elefant Ähnlichkeit mit einem Ast habe; der, der das Ohr befühlte, dass ein Elefant wie ein Handfächer sein müsse; der, der den Bauch befühlte, dass ein Elefant sich wie eine Wand darstelle; der, der den Stoßzahn befühlte, dass ein Elefant wie eine solide Röhre sein müsse.

Ein Weiser erklärte ihnen dann, dass sie alle Recht haben und ihre Beschreibungen nur deshalb unterschiedlich ausfielen, weil ein jeder einen anderen Körperteil befühlt hatte.

Die Wahrheit kann gemäß diesem Gleichnis auf unterschiedliche Art erklärt werden. Und die Lösung für uns alle liegt auf der Hand: wir müssen lediglich in Erwägung ziehen, dass unsere Wahrheit eine vorläufige, eine Teilwahrheit ist. Ein halbwegs bescheidener Wissenschaftler fügt seinen Ausführungen auch häufig die Worte hinzu: “Soweit wir bisher wissen.” Und auch in der Astrologie würde es uns sehr gut anstehen, ein wenig bescheidener zu sein und unsere Aussagegrenzen zu berücksichtigen. Die Astrologie ist zweifellos in der Lage, gewisse Rückschlüsse auf die Zeitqualität zu ermöglichen. Da und dort können wir Ereignisse, Erfahrungen und Konflikte mithilfe der Astrologie besser verstehen. Vieles aber wissen wir auch nicht. Das größte Manko ist sicher eine fundierte Theorie der Astrologie, also ein Erklärungsansatz, warum sie funktionieren könnte. Und wer weiß, vielleicht kann gerade die Wissenschaft uns diesen eines Tages liefern.


Uranus Quadrat Pluto (3 von 7)

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Der fallende Baum macht Krach. Der Wald wächst lautlos.

(tibetisches Sprichwort)

Das Quadrat zwischen Uranus und Pluto wird im Zeitraum von 2012 bis 2015 insgesamt sieben Mal exakt. Die ersten beiden Quadrate fanden im Juni und September 2012 statt, die nächsten beiden finden im Mai und November 2013 statt. Hier noch einmal die exakten Daten:

Uranus, Pluto – zunehmendes Quadrat:

  • 24.6.2012, 8°24’ Steinbock (Pluto)/Widder (Uranus)
  • 19.9.2012, 6°57‘ Steinbock/Widder
  • 20.5.2013, 11°14‘ Steinbock/Widder
  • 1.11.2013, 9°26‘ Steinbock/Widder
  • 21.4.2014, 13°34‘ Steinbock/Widder
  • 15.12.2014, 12°35‘ Steinbock/Widder
  • 17.3.2015, 15°17‘ Steinbock/Widder

Die Daten des gesamten Zyklus von der Konjunktion 1965/66 bis zur neuerlichen Konjunktion 2104 finden Sie im Artikel „Uranus Quadrat Pluto (1 von 7)“.

Nach wie vor steht der Gegensatz zwischen alten hierarchischen Strukturen (Steinbock) und jugendlicher Aufbruchsstimmung (Widder) im Vordergrund. Das, was in den 1960-er Jahren voller Begeisterung begann, erlebt jetzt seine Durchbruchskrise. Das bedeutet, dass sich jetzt erst zeigt, was von den damaligen Idealen wirklich umsetzbar ist und was endgültig gescheitert ist.

Uranus steht im Widder und Pluto im Steinbock. Rufen wir uns daher noch einmal in Erinnerung, wofür die beiden Zeichen stehen, durch die Uranus und Pluto transitieren.

Das Zeichen Widder

Widder ist der Pionier unter den Tierkreiszeichen, er steht für neues Leben, Geburt und Aufbruch. Im Märchen gibt es häufig das Motiv des Königssohns, der aufbrechen muss ins Unbekannte oder ein Heilelixier für den alternden König finden muss, dabei Mühsal und Gefahr auf sich nehmen muss, Schwierigkeiten und Prüfungen zu überwinden hat und schließlich siegreich zurückkehrt. Es geht also beim Zeichen Widder darum, das Alte zu überwinden und ins Neue aufzubrechen. Insofern hat das Zeichen Widder auch mit Abschied zu tun, Abschied vom Winter beispielsweise oder Abschied vom Alten, Abschied von der Familie. Diese Energie hat noch keine Festigkeit, sie ist nicht dazu geeignet, Wurzeln zu schlagen oder Häuser zu bauen. Dieser Impuls kommt erst im Zeichen Stier. Der Widder trifft eine Entscheidung und akzeptiert dann, was passiert, er geht mit aller Entschiedenheit an, was sein Herz ihm sagt. Der Widder rechnet nicht, er baut nicht auf Sicherheit, wägt nicht vorsichtig ab, er handelt einfach. Damit ist dieses Zeichen auch von einer gewissen Unschuld gekennzeichnet.

Das Zeichen Steinbock

Das Zeichen Steinbock beginnt zur Wintersonnenwende, am 21. Dezember. Ab diesem Datum werden die Tage wieder länger.  Das Zeichen Steinbock steht für Struktur, Disziplin, Ausdauer und Beharrlichkeit. Es trachtet danach hohe Ziele zu erreichen. Keinem Zeichen wird mehr Leistungsorientierung nachgesagt, denn der Steinbock verpflichtet sich ganz seiner Aufgabe. Steinbock wird häufig auf einem hohen Berggipfel dargestellt, von wo aus er einen sehr klaren, weiten Blick hat, wo er jedoch auch sehr einsam ist. Der Steinbock ist eines der entsagungsfähigsten Zeichen, das die Einfachheit und die Härte der Natur kennt und bisweilen auch schätzt. Hier haben wir es auch zu tun mit einer Energie, die sich auf das Wesentliche, absolut Notwendige besinnt.

Im Steinbock begegnen wir auch dem karmischen Gesetz und machen die Erfahrung, dass alles, was wir tun, Konsequenzen hat. Niemand, so könnte der Steinbock sagen, entkommt ungestraft seinem inneren Gesetz. Und das impliziert auch eine gewisse Demut, die das Knie beugt vor dem höheren kosmischen Gesetz. Das Knie ist übrigens auch die astro-medizinischen Entsprechung des Steinbocks.

Die dunkle Seite Saturns und Steinbocks sind jedoch Schuldgefühle, ein allzu großer Geiz und eine große Lebensfeindlichkeit. Im Mythos bekommt ja Kronos (römisch Saturn) von seiner Mutter eine Sichel, um seinen Vater Uranus zu entmannen, was er auch gehorsam tut. Allerdings fürchtet er als Konsequenz dieser Handlung, dass ihm von seinen Kindern das gleiche blühen wird. Deshalb verschlingt er sie bei lebendigem Leib, nur um sicher zu gehen (vgl. Artikel „Uranus und Pluto“), dass er nicht entthront wird.

„Alles, was das alte System, die Tradition, ablösen oder erneuern könnte, wird verschlungen und auf diese Weise unschädlich gemacht.“ (Riemann, 2007)

Saturn Symbol

Saturn Symbol

Steinbock und Saturn haben auch Bezug zu altem Wissen und Mythen und zu kosmischen Gesetzen, die sich nie ändern werden und die gegen alle Moden und Trends immun sind. Es handelt sich hier um Gesetze,  die unverrückbar sind, deren Übertretung Strafe nach sich zieht. Saturn ist der letzte sichtbare Planet unseres Sonnensystems und in der Symbolik Saturns steht ein Kreuz auf einem Halbkreis. Hier setzt also das Materielle (das Kreuz) dem Seelischen (der Halbkreis) eine Grenze. In der Terminologie Sigmund Freuds entspricht Saturn dem Über-Ich, demjenigen, was wir tun müssen.

Das hebräische Wort Saturn ist übrigens verwandt mit dem Wort Saton, das „der Verhinderte“ bedeutet. Von diesem Wort wiederum leitet sich auch das Wort Satan ab. Wir könnten das so verstehen, dass alles was nicht leben darf, böse wird. Im Jung-schen Sinne wird dadurch der Schatten geboren. Im Märchen wird etwa die dreizehnte Fee in Dornröschen nur deshalb böse und verflucht die Prinzessin, weil sie nicht zur Feier ihrer Geburt eingeladen worden war. Oder im Mythos von Ödipus läuft dieser gerade deshalb seinem Schicksal direkt in die Arme, weil er versucht, seinem Schicksal zu entfliehen. Das ist eine klassische Saturn-Entsprechung. Es bleibt uns nichts anderes übrig, als zu den Quellen unserer inneren Weisheit zurückzukehren, ob wir das nun wollen oder nicht.

Die Deutung von Uranus Quadrat Pluto

Im Aufeinandertreffen von Uranus in Widder und Pluto in Steinbock wird die konservative, alte Struktur vom jugendlich, wilden Prinzip herausgefordert. Aber das ist nicht die ganze Wahrheit, denn beide Konstellationen für sich, sowohl Uranus im Widder als auch Pluto im Steinbock, beinhalten bereits viel revolutionäres Potenzial. Und daher verstärkt sich hier der Erneuerungsdruck ganz enorm. Es ist als würde die Struktur unserer gesamten Gesellschaft auf Herz und Nieren geprüft und alles hinweggefegt, was nicht mehr tragfähig ist.

Im Artikel „Uranus Quadrat Pluto (2 von 7)“ schrieb ich unter anderem:

„Ein aktuelles Beispiel dafür ist die sogenannte ‘Vatileaks’ Affäre, die kleine Einblicke gewährt in das, was wirklich hinter den Mauern des Vatikan vorgeht. Pluto wird mit seiner Reise durch den Steinbock noch so manches dunkle Geheimnis der Mächtigen (Steinbock) aufdecken, andererseits aber auch gesellschaftliche Strukturen und Werte abklopfen, die nicht mehr tragfähig sind. Mit Uranus rückläufig könnte es sein, dass da und dort Dinge veröffentlicht werden, die uns zunächst gar nicht weiter beschäftigen und deren Tragweite wir erst im kommenden Frühjahr oder auch in den Jahren danach voll und ganz verstehen.“

Wahrscheinlich hat die hier erwähnte Vatileaks-Affäre auch dazu beigetragen, dass Papst Benedikt XVI im Februar 2013 zurückgetreten ist („zurückgetreten wurde“?). Und es bleibt die leise Hoffnung, dass der Blitz-Einschlag (Uranus) am Tag der Rücktrittsankündigung von Benedikt XVI ein Symbol ist für eine tiefgreifende Erneuerung dieser Kirche. Die Äußerung von Papst Franziskus, dass das II. Vatikanische Konzil immer noch nicht voll umgesetzt ist, gibt jedenfalls Anlass zur Hoffnung.

Andere Themen, die in den letzten Wochen in den Medien auftauchten, zeigten immer wieder Machenschaften der Mächtigen dieser Welt auf, die um jeden Preis ihre Machtpositionen festigen wollen (Steinbock). Ein paar aktuelle Beispiele:

  • die EU verfolgt die Absicht, mittels Saatgutverordnung die Agrarkonzerne zu privilegieren.
  • der österreichische Landwirtschaftsminister, lässt sich mittels Studien bestätigen, dass Pestizide für Bienen ungefährlich sind. Finanziert wurden diese Studien laut aktuellem Profil-Bericht unter anderem von Agrochemiekonzernen.
  • Monsanto baut seine Allmacht immer weiter aus und Behörden ist es de facto unmöglich, auch nur mitzureden.
  • Zahlreiche Lebensmittelskandale im ersten Quartal 2013 (Pferdefleischskandal, Antibiotika in Putenbrust, Gammelfleisch, falsch deklarierte „Bioeier“) werfen Licht auf die Betrügereien der Lebensmittelindustrie.
  • Gleichzeitig bringen die Reichsten ihre Gelder in Steuerparadiesen in Sicherheit (Offshore Leaks) und immer mehr Gutverdiener straucheln über ungenaue oder falsche Steuererklärungen.
  • Elektroschrott unserer Wohlstandsgesellschaft („Wirf weg, kauf neu“ statt reparieren) landet in Afrika, wo er verbrannt wird, um Kupfer zu gewinnen. Er vergiftet damit Kinder und sorgt für eine ständig sinkende Lebenserwartung, verpestete Luft und Gift im Wasser (wohl auch eine Entsprechung von Chiron in Fische).
  • Die eingestürzte Kleiderfabrik in Bangladesch bringt ans Licht, wie viele große Konzerne dort zu Hungerlöhnen arbeiten lassen und macht sichtbar, wie unmenschlich die Arbeitsbedingungen in solchen Fabriken häufig sind.

Essen, Nahrung, Saatgut, Wasser, Kleidung etc. waren damit in den vergangenen Wochen besonders häufig in den Schlagzeilen. Sie stellen das Wesentlichste dar, im Sinne des Steinbock-Prinzips. Und genau dort werden geheime Absprachen, Bestechung und Korruption (Pluto in Steinbock) aufgedeckt. Die Schnelligkeit moderner Medien und die da und dort mündiger werdenden Bürger (Uranus in Widder) versalzen dem sogenannten Establishment aber immer wieder die Suppe. Und dieser Prozess wird anhalten, vermutlich bis Ende des Jahrzehnts oder sogar darüber hinaus.

Alleine die Idee, Lebendiges zu patentieren und damit etwas Natürliches, das wir sowieso in unserer Welt vorfinden, grenzt an ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Und es bleibt zu hoffen, dass die biblische Geschichte von David gegen Goliath sich wiederholen möge.

Das dritte Uranus-Pluto-Quadrat

Im letzten Artikel zum Uranus-Pluto Quadrat schrieb ich ausführlich über die Uranus-Pluto-Konjunktion von 1965/66 (vgl. Artikel „Uranus Quadrat Pluto (2 von 7)“). Dies vor allem deshalb, weil damals gesät wurde, was heute zum Durchbruch kommt.

Wie wir oben gesehen haben, spiegelt sich die Steinbock-Energie vor allem in den Gesetzen des Establishments wieder, das eine geordnete Gesellschaft erschaffen will. Die Widder-Energie wiederum drückt sich vor allem durch den Aufbruch ins Neue aus, um dem Lebendigen zu dienen. Noch scheinen in unserer Gesellschaft aber die konservativen Kräfte stärker zu sein, wie wir an den Beispielen oben sehen können. Ein ganz aktueller Artikel in der heutigen Ausgabe der Tageszeitung Der Standard (vgl. Artikel “Würden ohne Öl und Gas auf extreme Verarmung zusteuern.“) verdeutlicht, was ich damit meine. In dem Artikel wird ausführlich dargelegt, dass wir auf Erdöl setzen müssen, weil wir sonst verarmen würden. Das zeigt genau die Ängste (Saturn) des Establishments (Pluto), das irgendwie spürt, dass es ihm an den Kragen geht. Aber noch ist es nicht so weit. Noch sind die neuen Strömungen, Denkansätze und Technologien sehr zarte Pflänzchen, die von wenigen ernst genommen werden.

Ein anderer Punkt, der allmählich auch immer stärker in die Wissenschaften einzufließen beginnt, ist der, dass unsere Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten, vielleicht sogar schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts zunehmend egoistischer geworden ist. Es scheint momentan nur mehr Individualismus und das Glück des Einzelnen zu zählen. Und da und dort beginnen die Weisesten unter uns zu bemerken, dass wir die großen Probleme der Menschheit nicht werden lösen können, wenn wir weiter auf Einzelkämpfertum setzen. Nur ein Beispiel: sind die Pole unserer Erde erst einmal geschmolzen, steigt der Meeresspiegel nicht nur um bis zu 6 Metern, wir kommen dann auch in einen Point of No Return, ab dem es auf der Erde unaufhörlich heißer wird (vgl. z.B. “Klimawandel ohne Umkehr“).

Der Nobelpreisträger Hans-Peter Dürr sagt dazu: „Der Heilungsprozess der Welt erfordert daher die beständige Kooperation und Ausbalancierung von instabilen Systemen. Unsere Aufgabe als Mensch ist es, deren Zusammenwirken unablässig zu erproben und immer wieder aufs Neue zu wagen. Gelingt uns dieser kreative Akt, das Leben in seiner Vielfalt und Unterschiedlichkeit mit all seinen dynamischen Kräften und Gegenkräften auszubalancieren, dann bewahren wir nicht nur das Leben, sondern bringen zugleich die Evolution des Lebendigen einen Schritt voran.“ (Dürr, 2012)

Genau das scheint mir der wesentlichste Punkt der Dynamik von Pluto in Steinbock und Uranus im Widder zu sein. Pluto macht bestehende System instabil, dort wo sie sich überlebt haben, wo Strukturen der Gegenwart nicht mehr angepasst sind und Widder bringt Kreativität und Neuerungen, im Hinblick auf Lebendigkeit und (R)Evolution. Ein altes tibetisches Sprichwort sagt: Der fallende Baum macht Krach, der Wald wächst lautlos. Und dieser Satz passt perfekt auf die Entwicklungen, die derzeit im Gange sind. Vieles stürzt ein, ein Skandal reiht sich an den nächsten. Aber das ist nur der Krach des Alten, das nicht mehr lebensfähig ist. Daneben wächst lautlos das Neue, das wir nur dann erkennen können, wenn wir ganz genau hinsehen.

Uranus Quadrat Pluto 3 von 7

Uranus Quadrat Pluto, 20.5.2013

Wie auch schon bei den letzten beiden exakten Uranus-Pluto-Quadraten stehen Neptun und Chiron nach wie vor im Zeichen Fische. Zusätzlich steht jetzt auch Saturn im Skorpion, was übrigens eine Parallele zu den Jahren 1965 und 1966 darstellt. Denn damals stand Chiron ebenfalls in den Fischen und Saturn stand in den Fischen sowie Neptun im Skorpion, also genau umgekehrt zur heutigen Stellung. Saturn und Neptun bildeten damals ein Trigon am 27.3.1966 auf 21°53‘ Fische (Saturn)/Skorpion (Neptun). Das aktuelle Trigon zwischen Neptun und Saturn war erstmals exakt am 11.10.2012  auf 0°37‘ Skorpion (Saturn)/Fische (Neptun) und wird neuerlich exakt sein am 11.6.2013 auf 5°22‘ Skorpion/Fische und am 19.7.2013 auf 4°55‘ Skorpion/Fische.

Saturn und Neptun im Trigon könnten auf eine tiefe Sehnsucht hindeuten, eine große Vision (Neptun) zu verwirklichen (Saturn). So wie 2013 trat auch 1966 Jupiter schließlich in den Krebs ein. Allerdings war damals das große Wassertrigon nicht so exakt wie es das im Jahr 2013 sein wird. So standen damals zwar Jupiter und Neptun im Sommer 1966 im Trigon, aber Saturn war bereits außerhalb eines Orbis von 8 Grad. Im Februar/März 1967 war das Trigon dann aber fast exakt.

Insbesondere in den USA entstand in dieser Zeit eine tiefe Sehnsucht nach einem Ende der Kriege und der Rassendiskriminierung. Ohne die Bürgerrechtsbewegung von damals wäre ein Präsident Obama wohl heute noch undenkbar, wortwörtlich. Eine wichtige Rolle in dieser zunehmenden Kriegsopposition waren die unzensierten Fernsehberichte, die Bilder des Vietnamkrieges allabendlich live ins Wohnzimmer lieferten. Heute versuchen Staaten die Medien zu kontrollieren, werden jedoch von Gruppen wie Anonymus oder Wikileaks immer wieder unterlaufen.

Es wird spannend sein, die sich manifestierenden Sehnsüchte anlässlich des heurigen großen Wassertrigons (Juni/Juli 2013) zu beobachten. Über diese Konstellation werde ich zu einem späteren Zeitpunkt ausführlicher schreiben.

Eine weitere Parallele der Konstellationen von 1965/66 zum aktuellen Uranus-Pluto-Quadrat ist die  Mondknotenachse, die sich damals wie heute auf der Achse Skorpion/Stier befindet. Daher fanden auch damals zwischen 4.5.1966 und 9.5.1967 mehrere Finsternisse auf dieser Achse statt. Darunter eine totale Sonnenfinsternis am 12.11.1966, auf 19°45 Skorpion und eine partielle Sonnenfinsternis am 9.5.1967 auf 18°17‘ Stier und somit auf den gleichen Tierkreisgraden wie die aktuelle Finsternis vom 10.5.2013 (vgl. Artikel „Sonnenfinsternis, 10.5.2013“).

Während des aktuell exakt werdenden Quadrats von Uranus und Pluto am 20./21.5.2013 befinden sich alle persönlichen Planeten bis auf Mars, der noch durch das Stierzeichen wandert, in Luftzeichen. Sonne, Venus, Merkur in den Zwillingen und der Mond in Waage. Obendrein befinden sich auch Jupiter und Lilith noch im Zeichen Zwillinge.

So viele Planeten im Zeichen Zwillinge könnten auf heftige Diskussionen in der Öffentlichkeit aber auch eine gewisse Unentschlossenheit hinweisen. Das Zeichen Zwillinge ist aber auch sehr erfinderisch und mag zu kreativen neuen Lösungen beitragen. Möglich ist auch, dass wir den Veränderungsdruck des aktuellen Quadrats erst bei den Auslösungen in den darauffolgenden Wochen so richtig zu spüren bekommen.

Auslösungen des aktuellen Uranus Pluto Quadrats

Da es sich beim Uranus-Pluto-Quadrat um eine sehr langfristig wirksame Konstellation handelt, die im Zeitraum von 2012 bis 2015 insgesamt sieben Mal exakt wird, unter Berücksichtigung eines Orbis von 5 Grad jedoch von Mai 2010 bis Februar 2018 wirksam ist, lohnt es sich, die Auslösungen schnell laufender Planeten anzusehen, um Zeitpunkte einzugrenzen, wann wir vermutlich mit medial rezipierten Entsprechungen und Auswirkungen rechnen können und wann wir auch die Wirkungen des aktuellen Quadrats im persönlichen Erleben am deutlichsten spüren werden. Alle Menschen mit Planetenstellungen im Bereich von 8 bis 14 Grad kardinal (Widder, Krebs, Waage, Steinbock) dürften das Quadrat in diesem Jahr besonders deutlich spüren.

Hier die Auslösungen der nächsten Monate:

  • Mond: 21.5.2013, 27.5.2013, 3.6.2013, 10.6.2013
  • Merkur: 3.6.2013 bis 11.6.2013 (Opposition Pluto exakt am 7.6.2013, Quadrat Uranus exakt am 8.6.2013)
  • Venus: 7.6. bis 14.6.2013 (Opposition Pluto exakt am 11.6.2013, Quadrat Uranus exakt am 12.6.2013) –> beide, Merkur und Venus konstellieren auch ein Wassertrigon von Neptun, Saturn, Merkur/Venus
  • Sonne: 26.6. bis 5.7.2013 (Opposition Pluto exakt am 2.7., Quadrat Uranus exakt am 4.7. 2013)
  • Lilith-Jupiter-Konjunktion im Krebs am 11.7.2013
  • Jupiter: 17.7. bis 21.8.2013 (Opposition Pluto exakt am 7.8., Quadrat Uranus exakt am 21.8. 2013)
  • Lilith: 22.7. bis 14.10.2013 (Opposition Pluto exakt am 30.8.2013, Quadrat Uranus exakt am 17.9.2013)

Astro-Landkarte

Nachdem es nicht möglich ist, den genauen Zeitpunkt des neuerlichen Uranus-Pluto-Quadrats zu bestimmen (dafür reicht die Genauigkeit aktueller Bahnberechnungen der Langsamläufer nicht aus), erscheint es sinnvoll die zeitlich benachbarte Sonnenfinsternis vom 10.5.2013 heranzuziehen und die Uranus und Pluto-Linien dieser Sonnenfinsternis zu betrachten.

Sonnenfinsternis 10. Mai 2013

Sonnenfinsternis 10.5.2013, Uranus und Pluto Linien

Pluto am AC geht dabei durch Skandinavien und durch den Osten Südamerikas, insbesondere durch weite Teile Brasiliens. Dort befindet sich auch ein Schnittpunkt der Pluto-AC-Linie und der Uranus-IC-Linie. Das bedeutet, dass im Norden Brasiliens der Pluto in der Sonnenfinsternis vom 10.5.2013 auf den Aszendenten und der Uranus auf das Imum coeli (Himmelstiefe) fällt. Eine ziemlich gefährliche Stellung, die u.a. mit Erdbeben oder Vulkanausbrüchen in dieser Region zu tun haben könnte.

Die Pluto-MC-Linie geht durch Russland, Aserbaidschan, Iran, Irak, Saudiarabien, Somalia, und Madagaskar. Auf Madagaskar kreuzen sich auch die Pluto-MC-Linie und die Uranus-AC-Linie.

Die Uranus-MC-Linie geht durch den Nordosten Russlands, durch Japan, durch Indonesien und durch Australien. Sie kreuzt sich wiederum mit der Pluto-DC-Linie nördlich von Indonesien und Papua-Neuguiena.

Die Wirksamkeit von Finsternissen erstreckt sich ungefähr einen Monat vor der Finsternis bis zu fünf Monate nach der Finsternis und wird häufig dann in konkreten politischen Ereignissen oder Naturkatastrophen sichtbar, wenn Schnelläufer (Mond, Merkur, Venus, Mars und Sonne) die Finsternisstellungen oder in diesem Fall auch die Uranus- und Pluto-Stellungen auslösen. Dies ist beispielsweise von 16.5. bis 17.5.2013 der Fall, wenn Mars und Mond eine Konjunktion bzw. ein Quadrat zu den Graden der Sonnenfinsternis bilden. Der Mond bildet naturgemäß etwa alle 7 Tage einen harten Aspekt (Quadrat, Opposition, Konjunktion) mit den Stellungen der Sonnenfinsternis. Die Auslösungen des Uranus-Pluto-Quadrats sind im vorigen Abschnitt angeführt.

Weitere Artikel zu den genannten Themen

Literatur

Dürr, Hans-Peter (2012). In Connectedness. Warum wir ein neues Weltbild brauchen. Hrsg. Gerald Hüther und Christa Spannbauer, Verlag Hogrefe, Bern.

Riemann, Claus (2007). Der tiefe Brunnen. Astrologie und Märchen, Goldmann Arkana, München


Paradigmenwechsel

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Und wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, so würde ich doch heute mein Apfelbäumchen pflanzen.

(Martin Luther)

Im Vorjahr sprachen viele Menschen vom Weltuntergang, dem Anbrechen einer neuen Zeit oder gar vom Aufstieg in eine andere Dimension. Aus astrologischer Sicht ist es nicht ganz abwegig, auf solche Ideen zu kommen, zumal Uranus und Pluto, die derzeit am Himmel ein Quadrat bilden, tatsächlich alte Weltbilder zertrümmern und auch historisch immer wieder für große Paradigmenwechsel – wenn man so will „Weltuntergänge“ – verantwortlich waren. Wenn wir davon ausgehen, dass wir als Menschen uns in einer Welt bewegen, die uns berechenbar erscheint (!), weil wir bestimmte Vorstellungen von dieser Welt haben, dann geht in jedem Moment die Welt unter, in dem diese Vorstellungen zerbrechen.

Historischer Rückblick

Wenn wir ein paar sensible historische Epochen der Menschheit betrachten, die mit einschneidenden Paradigmenwechseln einhergingen, so können wir beobachten, dass Uranus und Pluto jedesmal einen Hauptaspekt (Konjunktion, Quadrat, Opposition) bildeten.

Für den Menschen des Mittelalters war die Erde eine Scheibe und das ganze Universum drehte sich um die Erde. Das Entdecken der annähernden Kugelform der Erde und der Bewegung um die Sonne zuerst von Kopernikus, um 1509 (zur Zeit eines Uranus-Pluto-Quadrats) und dann von Galilei, um 1597 (zur Zeit einer Uranus-Pluto-Konjunktion) war ein Schock für die Menschen der damaligen Zeit. Wir könnten das auch eine Art Weltuntergang nennen. Sigmund Freud hat diese Entdeckungen später als erste narzisstische Kränkung der Menschheit bezeichnet.

Im 19. Jahrhundert schließlich entdeckte Charles Darwin, dass wir evolutionär vom Affen abstammen (geschrieben wurde das Werk “On the Origin of Species” wohl wieder um eine Uranus-Pluto-Konjunktion, veröffentlicht wurde es erst 1859, als die Konjunktion schon vorbei war). Auch das war für die damalige Zeit eine Kränkung sondergleichen. Und sie hatte Anfang unseres Jahrhunderts eine Fortsetzung, als im Human Genome Project festgestellt wurde, dass unser Genom sich von dem der Affen so gut wie nicht unterscheidet.

Und dann sagte uns, um die Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert, Sigmund Freud auch noch, dass wir nicht einmal Herr im eigenen Haus sind, dass das Unbewusste sehr viel mehr Macht über uns hat als wir wussten (am Himmel gab es gerade eine Uranus-Pluto-Opposition). Seither ist der Siegeszug der Psychologie nicht mehr aufzuhalten und da und dort gibt es Menschen, die behaupten, dass wir heute die Dinge zu sehr psychologisierten. Jedenfalls aber sind Begriffe wie das Unbewusste, das Es, das Verdrängte, Projektion, Narzissmus, etc. längst in die Allgemeinsprache eingeflossen. Möglicherweise ohne, dass sie von allen immer ganz verstanden werden.

Und zuletzt sagte uns die Quantenmechanik in den späten 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts auch noch, dass es so etwas wie Materie überhaupt nicht gibt (es bildete sich grade ein Uranus-Pluto-Quadrat).

„Ein Atom ist sozusagen kein kleiner Apfel, kein Objekt wie ein winziges Sandkorn, auch kein Planetensystem. Nein, nichts dergleichen: Wenn wir die Materie immer weiter auseinandernehmen, bleibt am Ende nichts mehr übrig, was uns an Materie erinnert. Am Schluss ist kein Stoff mehr, nur noch Form, Gestalt, Symmetrie, Beziehung. Materie ist nicht aus Materie zusammengesetzt!“ (Dürr, 2013)

Weltuntergang – Paradigmenwechsel

Ich wage zu behaupten, dass die Einsichten der Tiefenpsychologie und der Quantenmechanik von der Menschheit insgesamt noch nicht einmal ansatzweise verdaut sind oder in ihren Konsequenzen absehbar sind. Die Biologie, die Wirtschaft und die universitäre Psychologie (die mit Tiefenpsychologie meist gar nichts am Hut hat!) verweigern sich ja nach wie vor hartnäckig ihren Einsichten.

Insofern ist die Vorstellung von einem Weltuntergang alles andere als abwegig. Lediglich die Art, wie sich sehr viele unserer Mitmenschen den Weltuntergang vorstellen, ist allzu naiv und kindlich. Dass da draußen ein großer, allmächtiger, bärtiger Mann auftreten wird mit 7 apokalyptischen Reitern und die Menschheit in Gut und Böse einteilen wird, wobei die ersteren mit ewiger Glückseligkeit und die letzteren mit ewiger Verdammnis bedacht werden – diese Vorstellung ist lächerlich und einer allmählich erwachsen werdenden Menschheit unwürdig.

Dass wir uns aber tatsächlich in einem Paradigmenwechsel sehr großen Ausmaßes befinden, der die Welt wie wir sie kennen zum Verschwinden bringen wird, ist offensichtlich. Und vielleicht befinden wir uns sogar in einer Achsenzeit, wie Karl Jaspers die Zeit zwischen 800 und 200 vor Christus genannt hat. “Achsenzeiten sind dadurch gekennzeichnet, dass die bisher vorherrschende analytische, spaltende Sichtweise durch eine synthetische, das bisher Getrennte nun wieder zusammenfügende Sichtweise abgelöst wird.” (Hüther, 2012)

Wir geraten nahezu auf allen Ebenen an Grenzen, die uns klar machen, dass unser Verständnis von der Welt und unsere alten (materialistischen) Erklärungsmodelle, so nützlich sie eine Zeitlang gewesen sein mögen, einfach nicht mehr funktionieren.

Das alte Verständnis von Bildung, das sich Kinder wie eine leere Schachtel vorstellt, in die nur genügend Wissen hineingestopft werden müsse, stellt sich immer mehr als Irrtum heraus und wir realisieren langsam, dass das nicht funktioniert.

Unser Verständnis von Wirtschaft, Wachstum und Geld zerbröselt uns unter der Hand. Die Erkenntnisse der Quantenmechanik weiter gedacht, gibt es so etwas wie Materie gar nicht. Die Grundlage allen Lebens ist geistig, die Basis ist pure Potenzialität. Und wenn ich daher auf Nummer sicher gehen will und möglichst viel Materie (in Form von Geld, Besitz, Immobilien, etc.) anhäufe, verschreibe ich mich ganz einer Sache, die so eigentlich gar nicht existiert. Dürr bezeichnet Materie immer wieder als sklerotischen Geist. Hier ist das Lebendige bereits verlorengegangen, abgestorben.

Interessanterweise scheint die moderne Physik auch all das zu bestätigen, was Mystiker schon immer wussten, nämlich dass die Ebene der Materie eine Illusion ist. Wenn wir tiefer gehen, entdecken wir, dass alles nur Energie ist. Und was die moderne Physik noch nicht bestätigen kann, die Erleuchteten aller Religionen aber immer schon gewusst haben, ist, dass auf einer noch tieferen Ebene auch keine Energie existiert, sondern nur Bewusstsein.

Wir sind nicht unser Körper, wir sind auch nicht unsere Gedanken. Alles, was sich in der Existenz befindet, ist nur eine Erscheinungsform des Bewusstseins.

Und es scheint, dass trotz aller fortdauernden Kriege und Differenzen zwischen den Kulturen und Religionen dieser Welt, doch auch gleichzeitig viele Grenzen verschwinden. Westliche Menschen beschäftigen sich seit mehreren Jahrzehnten sehr intensiv mit den Religionen und Philosophien des Ostens und der Osten streckt seine Fühler teilweise immer deutlicher in den Westen aus. Hier fließt sichtbar etwas zusammen, was möglicherweise eine neue Synthese (oder Integration) bilden will. Und wenn mich nicht alles täuscht, unterliegt auch die Astrologie selbst seit den 70-er Jahren des 20. Jahrhunderts einem fundamentalen Wandel.

Aktuelle astrologische Konstellationen

In astrologischen Zeitschriften und Blogs wird viel über das Uranus-Pluto-Quadrat (die Artikel zu diesem Thema in diesem Blog, finden Sie auf der Seite Infopool) geschrieben, das sich gegenwärtig (ca. 2008 bis 2017) am Himmel befindet. Es entspricht den neuen Ideen (Uranus), die das alte Weltbild (Pluto) und die Machthaber sowie die Vertreter des alten Paradigmas (Pluto in Steinbock) herausfordern. Dabei macht diese Konstellation gewissermaßen sehr viel Lärm. Sie ist hauptverantwortlich für die Schlagzeilen unserer Tage. Gemäß dem tibetischen Sprichwort: „Der fallende Baum macht Krach, der Wald wächst lautlos.“

Und der lautlos wachsende Wald, das sind eher Neptun und Chiron in den Fischen (vgl. die Artikel Neptun in Fische und Chiron in Fische).

Neptun in Fische bringt uns mit unserer wahren Natur in Verbindung und lässt uns immer deutlicher verstehen, dass in dieser Welt, ja in diesem Universum alles mit allem verbunden ist. Wir können nicht einen einzigen Stein aufheben, ohne eine Wirkung auf alles andere zu verursachen.

Die Mondknotenachse im Bereich Stier/Skorpion (vgl. Artikel Die Mondknotenachse) erinnert uns ebenfalls daran, dass Besitzdenken (südlicher Mondknoten in Stier) ein Auslaufmodell ist und Loslassen, Wandlung, Transformation auf der Ebene unserer Vorstellungen (Skorpion) angesagt sind. Mit dem Zusammentreffen von Saturn mit dem nördlichen Mondknoten, Ende September 2013, werden wir entweder die Auswirkungen dieser Transformation bereits beobachten können oder wir werden gleichsam schicksalhaft gezwungen unsere alten Vorstellungen über Bord zu werfen und uns zu verwandeln. Um diese Zeit – also Anfang September bis Ende Oktober – sind auch wieder merkliche Kursstürze an den Börsen möglich.

Steht der absteigende Mondknoten in Stier, besteht die Gefahr, sich in Krisensituationen auf die gehorteten persönlichen Besitzstände zu verlassen, deren Sicherung jedoch fast die gesamte Lebensenergie bindet und damit Entwicklung und Wandlung blockiert.

Wandel ist notwendig

Und wir leben in einer Zeit, die Wandel von uns verlangt, Wandel unserer Vorstellungen ebenso wie Wandel unseres ganz konkreten Tuns in Wirtschaft, Bildung, Gesundheitswesen und Energiewirtschaft. Wir leben, wenn man das Wort benutzen will, in einer Weltuntergangszeit, die selbstverständlich nicht an einem Tag erledigt sein wird, sondern sich über Jahre, wenn nicht Jahrzehnte erstrecken wird. Fakt ist aber, dass unsere bisherigen Welt-Vorstellungen untergehen müssen, zum Teil sogar, weil es ums nackte Überleben geht. Und je mehr wir uns neuen Ideen, neuen Vorstellungen verweigern, je mehr wir an kapitalistischen und darwinistisch-materialistischen Vorstellungen festhalten, desto mehr Leid verursachen wir für uns selbst und für andere Menschen.

Da ist kein Gott, der uns bestraft, wir selbst erzeugen das Leid durch das Festhalten an überholten Vorstellungen.

Wie lange haben wir als Menschheit geglaubt, da gäbe es irgendwo einen Schöpfer und getrennt (!) davon eine Schöpfung? Allmählich begreifen wir, dass Schöpfung jetzt im Moment geschieht und wir Teil jenes Bewusstseins sind, das man auch Gott nennen könnte. „Ich und der Vater sind eins“, sagte schon Jesus vor 2000 Jahren. Ganz langsam versteht auch die Physik, dass er für uns alle gesprochen hat.

Wie lange auch haben wir geglaubt, wir stünden als Menschen irgendwie außerhalb der Natur, die wir von daher objektiv beobachten könnten. Dem ist nicht so. Wir sind selbst Teil dieser Natur und schon die Beobachtung macht etwas mit uns und auch mit der Natur, wie uns Heisenberg bereits vor fast 100 Jahren entdeckte. Dennoch wollen wir diese Vorstellung immer noch nicht zulassen.

Ideen, das sind Ketten, denen man sich nicht entreißt, ohne sein Herz zu zerreißen, das sind Dämonen, welche der Mensch nur besiegen kann, indem er sich ihnen unterwirft. (Karl Marx, zit. nach Hüther, 2012)

Wobei dieses Zitat allerdings einem alten Denkmuster entspringt, das auf Wettkampf, Sieg und Niederlage beruht. Mit dem neuen Paradigma gelesen, würden wir gewahr, dass Dämonen in Angst wurzeln und nicht bekämpft oder besiegt werden können durch Unterwerfung, Unterdrückung oder Verdrängung. Dämonen sind Bestandteil unseres Bewusstseins. Sie gehören zu uns selbst und erst wenn ich mich ihnen liebevoll zuwende – so pathetisch das für manchen klingen mag – integriere ich sie und verwandle ich sie in pure Energie und Kraft, die mir dann für lebendigeres, bewussteres Leben zur Verfügung steht (vgl. Allione, 2009).

Übersehen wir also nicht die zarten Knospen, die Neptun uns zeigen möchte, indem wir unentwegt auf die ganz großen Katastrophen blicken. Diese gibt es wohl auch, aber es ist nur morsches Holz, das hier in sich zusammenkracht. „Wer Augen hat zu sehen, der sehe. Wer Ohren hat zu hören, der höre“ (Mk 8, 18). Verrückt oder neurotisch ist nicht, Fehler zu machen. Verrückt ist lediglich, die Erfahrung zu machen, dass etwas nicht funktioniert und die Erfahrung dennoch immer wieder zu wiederholen.

Literatur

Allione, Tsültrim (2009). Den Dämonen Nahrung geben. Buddhistische Techniken zur Konfliktlösung. arkana.

Dürr, Hans-Peter (2013). Geist, Kosmos und Physik. Gedanken über die Einheit des Lebens. Crotona.

Hüther, Gerald (2012). Die Evolution der Liebe. Was Darwin bereits ahnte und die Darwinisten nicht wahrhaben wollten. Vandenhoeck & Ruprecht.


Merkur rückläufig (Oktober 2013)

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Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll.

(Johann Wolfgang Goethe)

Im Oktober wird Merkur wieder rückläufig und es bietet sich uns die Gelegenheit all jene Dinge einer vertieften Prüfung zu unterziehen, die mit Kommunikation, Handel und Verkehr zu tun haben. Nachdem Merkur 2013 ausschließlich in den drei Wasserzeichen Fische, Krebs und Skorpion rückläufig ist, geht es vor allem darum, unsere seelischen Prozesse zu beleuchten.

Im Skorpion gilt es, jene Bereiche zu überprüfen, in denen wir uns verbindlich auf etwas (einen Menschen, eine Sache) eingelassen haben. Vielleicht sind Dinge in den letzten Wochen und Monaten ungesagt geblieben oder wir haben Teilbereiche bewusst oder unbewusst aus der Kommunikation ausgespart. Jetzt ist die Gelegenheit, diese Dinge an die Oberfläche zu holen, auszusprechen oder erneut zu prüfen.

In der Zeit von Merkurs Rückläufigkeit kommt es immer wieder vor, dass die Kommunikation sich etwas schwierig gestaltet, Geschäftspartner wichtige Rückrufe vergessen, Briefe nicht ankommen, Rechnungen übersehen werden und ganz allgemein mehr Missverständnisse auftreten als sonst. Deshalb ist diese Zeitperiode gut dazu geeignet, Bestehendes zu prüfen und weniger gut, um neue Verbindlichkeiten und Verträge einzugehen.

Merkur wird regelmäßig etwa alle 4 Monate rückläufig. Das bedeutet, dass er sich von der Erde aus gesehen im Tierkreis scheinbar rückwärts bewegt. Das hat nicht etwa damit zu tun, dass der Planet Merkur selbst seine Richtung ändern würde, was astronomisch unmöglich ist. Vielmehr ist es so, dass die Erde sich relativ zu Merkur schneller bewegt, ähnlich einem Auto, das mit 130 km/h an einem Auto mit 100 km/h vorbeifährt.

Die nächste Rückläufigkeit Merkurs beginnt am 21.10.2013 und endet am 10.11.2013 im Zeichen Skorpion.

Daten der nächsten Rückläufigkeit Merkurs

  • 1.10.2013: Merkur überquert 2°30‘ Skorpion
  • 21.10.2013: Merkur wird rückläufig auf 18°22‘ Skorpion
  • 10.11.2013: Merkur wird direktläufig auf 2°30‘ Skorpion
  • 27.11.2013: Merkur überquert letztmalig 18°22‘ Skorpion

Merkur wird also den ganzen Bereich von 2°30‘ Skorpion bis 18°22‘ Skorpion insgesamt drei Mal durchqueren, einmal direktläufig bis 21.10., dann rückläufig bis 10.11. und schließlich noch einmal direktläufig von 10.11. bis 27.11.2013. Damit befindet sich Merkur von 1.10. bis 27.11.2013 in seiner Rückläufigkeitsschlaufe.

Viele Ereignisse in der Zeit von 1.10. bis 27.11.2013., ganz besonders aber zwischen 21.10. und 10.11.2013, haben daher vorläufigen Charakter. In dieser ganzen Zeitperiode ist es nicht ratsam, wichtige Verträge zu unterzeichnen oder verbindliche Vereinbarungen (alles Merkur-Entsprechungen) einzugehen. Jedenfalls aber ist es empfehlenswert in allen Dingen, die die Kommunikation und den Handel betreffen, lieber mehrmals nachzuprüfen, bevor Sie verbindliche Vereinbarungen eingehen. Unter Umständen kann diese Zeitperiode auch hervorragend dazu genutzt werden, wichtige Verträge und Übereinkünfte noch einmal einer vertieften Prüfung zu unterziehen und Fehler, die sich möglicherweise eingeschlichen haben, auszumerzen.

Zeitperiode von Merkurs Rückläufigkeit

Schon ab Ende September wird das Uranus-Pluto-Quadrat wieder ausgelöst, diesmal von der Sonne (27.9. bis 9.10.2013 bei 5 Grad Orbis). Ein exaktes Quadrat mit Pluto bildet die Sonne am 2.10., eine exakte Opposition mit Uranus am 3.10.2013. Auch der Neumond vom 5.10. bildet immer noch eine sehr genaue Opposition mit Uranus und ein Quadrat mit Pluto.

Uranus und Pluto selbst stehen inzwischen wieder recht genau im Quadrat zueinander. Sie erreichen am 1.11.2013 das vierte von sieben exakten Quadraten im Zeitraum von 2012 bis 2015.

Merkur selbst tritt am 29.9. in das Zeichen Skorpion ein, wo er bis 5.12.2013 bleiben wird. Merkur als der Kommunikator, Botschafter und Beobachter im Tierkreis, legt im Skorpion eine gewisse Kompromisslosigkeit an den Tag. Worte dürften in dieser Zeitperiode schärfer und prägnanter sein als sonst. Aufgrund der Rückläufigkeit Merkurs könnten uns auch Worte entgleiten, die wir hinterher bereuen. Mit anderen Worten, unsere Kommunikation könnte sich verletzender gestalten als sonst. Gleichzeitig bietet Merkurs Stellung im Skorpion aber auch die Möglichkeit, dass wir zum Kern der Wahrheit vordringen und Dinge aufs Tapet bringen, die lange unausgesprochen waren. Unter Umständen kann das in Gemeinschaften sogar eine gewisse Erleichterung auslösen, nach dem Motto „endlich sagt jemand einmal, was wirklich Sache ist und redet nicht um den heißen Brei herum“.

Sofort nach Eintritt in das Zeichen Skorpion bildet Merkur ein Trigon mit Neptun, womit ein Bedürfnis entstehen könnte, sich von den irdischen, materiellen Dingen zu lösen und nach Höherem, Heiligem zu streben. Die Träume und Phantasien, die er durch diese Berührung mit Neptun aufnimmt, werden schon wenige Tage später strukturiert, geklärt und auf verantwortungsbewusste Weise umgesetzt, wenn Merkur auf Saturn trifft (am 8.10., 29.10. und 26.11.2013).

Neumond Oktober 2013

Abb. 1. Neumond, 5.10.2013, 0:35 UT

Eine besondere Konstellation ist jedoch der Neumond vom 5.10.2013. Er findet um 2:35 Uhr MEZ/S statt und zwar in Opposition mit Uranus, im Quadrat mit Pluto und im Quadrat mit Lilith. Damit liefert der Neumond uns einen Vorgeschmack auf das große Quadrat von Uranus, Pluto, Jupiter und Mars um die Jahreswende 2013/14 und in weiterer Folge mit Abschwächungen (Mars bewegt sich zwischenzeitlich aus dem Orbis eines Quadrats heraus) bis Anfang Juli 2014.

Der Dispositor (=Zeichenherrscher) dieses Neumonds ist die Venus, die wie Merkur, Saturn und der nördliche Mondknoten im Skorpion steht. Damit dürften wir tiefgreifende Wandlungsprozesse in allen Bereichen erleben, in denen es um Beziehungen geht. Auf der mundanastrologischen Ebene betrifft dies natürlich auch internationale Beziehungen.

Venus steht außerdem im Quadrat mit Mars und der Dispositor von Venus, Pluto, steht ebenfalls im Quadrat mit dem Neumond. Damit erleben wir um den Neumond eine sehr spannungsgeladene Zeit, unter Umständen heftige Konflikte und wahrscheinlich auch Schlagzeilen im Zusammenhang mit mächtigen Frauen und Männern (Pluto Opposition Lilith, beide im Quadrat mit dem Neumond). Die Konstellationen haben auch mit Machtspielen und politischen Erpressungsversuchen zu tun, wie etwa Claude Weiss in einem aktuellen Artikel schreibt.

Ausgegrenzte Personengruppen und Zukurzgekommene dürften sich an manchen Orten sehr deutlich zu Wort melden (Lilith und Chiron beide im Trigon mit Saturn, Merkur und aufsteigendem Mondknoten). Möglicherweise geschieht dies im Zusammenhang mit neuen Finanz- und Börsenskandalen oder der Aufdeckung der Gier einiger Weniger. Ganz wörtlich verstanden könnten wir auch die Prognose wagen, dass der Boden (Stier), auf dem wir stehen, weit weniger stabil ist, als wir vermutet hatten. Womit auch Erdbeben, Murenabgänge und Vulkanausbrüche theoretisch denkbar wären.

Neumondeklipse November 2013

Abb. 2. Neumondeklipse 3.11.2013, 12:50 UT

Den Höhepunkt der nächsten Wochen bildet jedoch zweifellos die Sonnenfinsternis vom 3.11.2013, 13:51 Uhr MEZ. Um diesen Tag stehen Sonne, Mond, rückläufiger Merkur, Saturn und nördlicher (aufsteigender) Mondknoten alle im Bereich 7° bis 14° Skorpion. Damit werden wir gleichsam in die Veränderung gezwungen. Beständigkeit, Besitz und materielles Denken werden maximal herausgefordert. Dazu kommt noch, dass der Dispositor dieser Finsternis, Pluto, am 1.11.2013 neuerlich ein exaktes Quadrat mit Uranus bildet. Es ist dies das vierte exakte Quadrat von insgesamt sieben im Zeitraum 2012 bis 2015.

Ich werde mich bemühen, sowohl über das vierte exakte Uranus-Pluto-Quadrat als auch über die Sonnenfinsternis vom 3.11. hier noch ausführlicher zu schreiben.



Kardinale Klimax, die Zweite

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Nicht gut ist, dass sich alles erfüllt, was du wünschest: Durch Krankheit erkennst du den Wert der Gesundheit, am Bösen den Wert des Guten, durch Hunger die Sättigung, in der Anstrengung den Wert der Ruhe.
(Heraklit)

Nachdem uns im Jahr 2013 längere Zeit ein großes Trigon zwischen Neptun, Saturn und Jupiter begleitete und möglicherweise dafür sorgte, dass vieles nicht so schlimm kam, wie von manchen befürchtet, dürfte nun eine eher unruhigere Zeitperiode anbrechen.

Das Jahr 2014 beginnt mit einer außergewöhnlich spannungsgeladenen Konstellation, einem sogenannten großen Kreuz in kardinalen Zeichen. Damit wird die zweite Runde der Kardinalen Klimax eingeleitet, deren ersten Höhepunkt wir zwischen 2008 und 2010 erlebten.

Als kardinale Klimax wird das Zusammentreffen mehrerer großer Planeten in kardinalen Zeichen bezeichnet. 2010 waren das Uranus im kardinalen Feuer-Zeichen Widder, Saturn im kardinalen Luft-Zeichen Waage und Pluto im kardinalen Erd-Zeichen Steinbock.

2014 treffen nun Uranus in Widder, Jupiter im Krebs, Mars in Waage und Pluto in Steinbock aufeinander. Diese Konstellation begann bereits mit dem Neumond am 1. Jänner 2014, schwächt sich dann vorübergehend im Februar und März etwas ab, weil Mars sich außerhalb des Orbis befindet und erreicht am 22.4.2014 ihre maximale Spannung. Zu diesem Zeitpunkt befinden sich alle vier genannten Planeten zwischen 13°34‘ und 13°56° kardinal, nämlich:

  • Pluto auf 13°34‘ Steinbock
  • Uranus auf 13°36‘ Widder
  • Jupiter auf 13°46‘ Krebs und
  • Mars auf 13°56° Waage

Jupiter bewegt sich dann relativ rasch aus dem Orbis einer Opposition mit Pluto und eines Quadrats mit Uranus und Mars. Mars, Uranus und Pluto bleiben aber noch bis Juli 2014 in einem Spannungsdreieck (Mars Opposition Uranus mit gemeinsamen Quadrat auf Pluto) oder T-Quadrat.

Uranus Pluto Quadrat

Das Uranus-Pluto-Quadrat beschäftigt uns ja schon geraume Zeit. Es wurde im Jahr 2010 erstmals annähernd exakt, in weiterer Folge bildeten sich bisher vier exakte Quadrate und zwar am:

  • 24.6.2012
  • 19.9.2012
  • 20.5.2013
  • 1.11.2013

Weitere drei Quadrate zwischen den beiden Planeten werden sich ereignen am:

  • 21.4.2014
  • 15.12.2014 und
  • 17.3.2015

Dieses Quadrat wird also insgesamt 7 Mal exakt. Nimmt man einen etwas größeren Orbis von 3 bis 5 Grad an, so kann man ohne weiteres sagen, dass diese Konstellation beginnend mit 2010 das ganze Jahrzehnt prägen wird. (Weitere Artikel zum Uranus-Pluto-Quadrat finden Sie im Info Pool).

Übrigens ist das auch das erste, also zunehmende, Quadrat der beiden Planeten nach der Konjunktion in den 1960-er-Jahren. Damals wichtige Themen waren: Friede, Bewusstseinserweiterung, sexuelle Befreiung, Vietnamkrieg, kalter Krieg und atomare Bedrohung.

In den 60-er Jahren des 20. Jahrhunderts liegen aber auch die Wurzeln der Technik, die wir heute verwenden. Computer hielten allmählich Einzug in die Büros und sorgten für wesentlich effizientere Arbeitsabläufe (übrigens eine recht passende Jungfrau-Entsprechung).

Uranus und Pluto trafen sich damals am:

  • 9.10.1965 auf 17°10‘ Jungfrau,
  • am 4.4.1966 auf 16°28‘ Jungfrau und
  • am 30.6.1966 auf 16°06‘ Jungfrau

In der Quadrat-Phase eines Aspektes kommt dasjenige zum Ausdruck, was in der Konjunktion gesät wurde. Im Falle der modernen Technik erleben wir jetzt zahlreiche Erleichterungen, effizientere und raschere Kommunikation, die Möglichkeit uns jederzeit weltweit auszutauschen, eine Maximierung der Möglichkeiten des Handels und nicht zuletzt auch wesentliche Fortschritte in der Wissenschaft.

Erst moderne Computer ermöglichten es überhaupt komplexe Theorien der modernen Physik oder der Meteorologie zu überprüfen. Es lassen sich mit zunehmender Präzision Klimamodelle berechnen, die uns erst bewusst machten, dass wir uns mitten in einem dramatischen Klimawandel befinden. Die Vorteile moderner Computer- und Kommunikationstechnik sind also zahlreich.

Aber wir wissen heute auch, dass die sogenannte digitale Revolution auch massive Schattenseiten aufweist. Riesige Produktionsstätten werden heute nur von wenigen Menschen per Computer bedient. Die Arbeit erledigen Roboter heute rascher, effizienter und fehlerfreier, als Menschen das könnten. Das hat zu andauernder hoher Arbeitslosigkeit in vielen Ländern dieser Erde geführt.

Der ununterbrochene Druck in Richtung mehr Effizienz hat die Wirtschaft an den Rand des Kollaps geführt und Staatsschulden explodieren lassen.

Die Möglichkeit mittels Computerprogrammen in minutenschnelle unfassbar viel Geld zu verschieben, führte zu einer sich immer weiter öffnenden Schere zwischen Arm und Reich.

Auf der Strecke blieben auch die Moral und das Mitgefühl, die man als Entsprechung des Jungfrau-Gegenpols Fische auffassen könnte. Durch die Abstraktion vieler Verwaltungsabläufe, computerisierter Kriegsführung und auch modernen Tradings (High Speed Trading), fällt es sehr leicht, den Menschen, der oftmals Opfer derart anonymisierter und abstrakter Vorgänge wird, auszublenden.

Beispielsweise ist es sehr leicht, einen Abschiebebescheid am Computer auszufüllen und per Knopfdruck an den nächsten Drucker und die Versandabteilung weiterzuleiten. Ebenso leicht ist es, per Computersteuerung Menschen mit Drohnen ermorden zu lassen. Und dass beim High Speed Trading dafür gesorgt wird, dass Aktienkurse steigen und unter Umständen Tausende entlassen werden, stört die so Agierenden und sich Bereichernden nicht weiter. Denn sie kennen diese Menschen, die hier die Leidtragenden sind, ja nicht und sie werden sie auch nie kennenlernen.

Viele Staaten begannen sowohl ihre Bürger als auch die Bürger anderer Nationen zu bespitzeln und permanent zu überwachen, wie wir spätestens seit dem Sommer 2013 wissen. Die Schreckensszenarien des berühmten Buches „1984“ von George Orwell sind harmlos, gegen die tatsächlichen Vorgänge in unserer Zeit. Und seltsamerweise regt sich kaum jemand darüber auf. Sind wir alle schon so abgehärtet, narkotisiert oder in Trance, dass uns derlei Vorgänge nicht mehr stören?

Die ständige Erreichbarkeit mittels Handy, Email, Facebook und Co führte und führt bei immer mehr Menschen zu Erschöpfungszuständen. Burnout ist in aller Munde und kommt seit Jahren nicht aus den Schlagzeilen.

Mit Pluto in Steinbock ist es leider möglich, dass die Dinge noch viel schlimmer werden, ehe sie irgendwann tatsächlich besser werden.

Neumond vom 1.1.2014

Neumond 1. Jänner 2014

Abb. 1. Neumond 1. Jänner 2014, 12:14 MEZ, Wien.

Die spannungsgeladenen Konstellationen des ersten Halbjahres 2014 begannen bereits am Neujahrstag mit einem Neumond, der es wahrlich in sich hat. Aufgrund des Datum dieses Neumondes mutmaßt etwa Claude Weiss in der letzten Ausgabe von Astrologie heute, dass dieser das ganze Jahr prägen könnte. Dies folgt der üblichen Astro-Logik, dass sich am Beginn eines Lebens oder einer Sache bereits die ganze künftige Entwicklung enthüllt (Astrologie heute, Nr. 166, S. 16ff).

Der Neumond befand sich für Berlin, Wien und Zürich gleichermaßen annähernd am MC, da er um die Mittagszeit stattfand (vgl. Abb. 1, hier für Wien abgebildet; die Achsen für Berlin und Zürich sind geringfügig verschoben).

In Konjunktion mit diesem Neumond befinden sich Pluto und Merkur. Mars und Uranus bilden aus Waage und Widder ein Quadrat auf diesen Neumond und Jupiter befindet sich in weiter Opposition dazu im Krebs.

Mit dem Stellium von vier Himmelskörpern im Steinbock steht zwar einerseits Verantwortungsbewusstsein im Vordergrund und es wäre dies potenziell eine Konstellation für Pioniertaten und große Durchbrüche. Die impulsive, aggressive und kämpferische Haltung des Uranus im Widder, die alles abwägende, aufgeschlossene und vielleicht allzu diplomatische Haltung eines Mars in Waage könnten solche Großtaten allerdings unterwandern oder dafür sorgen, dass sehr viele verletzende Worte fallen und wirkliche Durchbrüche vereitelt werden.

Große Töne spuckte etwa Putin in Russland in seiner Neujahrsansprache, wenn er davon sprach, er werde „entschieden und unnachgiebig den Kampf gegen Terroristen bis zu deren vollständiger Ausradierung (!) fortsetzen“. (Quelle: orf.at)

Nordkoreas Kim Jong Un drohte einmal mehr mit einer atomaren Katastrophe auf der koreanischen Halbinsel und betonte, dass auch die USA nicht sicher seien. Der Diktator hatte offenbar in jüngster Zeit begonnen, missliebige Verwandte wie etwa seinen Onkel hinrichten zu lassen. (Quelle: orf.at)

Wir können nur hoffen, dass Mars in Waage dafür sorgt, dass die Diplomatie obsiegen wird oder dass zumindest Menschen sich ins Spiel bringen, die ein wenig zur Mäßigung beitragen.

Leider kann man sich unter derart gespannten Konstellationen auch vorstellen, dass die Konflikte in dieser Welt in diesem Jahr da und dort offen ausbrechen.

Jupiter könnte diese Konflikte sogar noch anheizen, wenn er dafür sorgt, dass viele das Gefühl haben, absolut im Recht zu sein und übertriebene Aktionen setzen.

Auch im wirtschaftlichen Bereich ist in den Jahren seit 2008 sehr wenig gelöst worden. Durch die Überflutung der Märkte mit frischem Geld wurde lediglich Zeit gewonnen. Keiner weiß heute allerdings, wann die Zinsen wieder steigen werden und was dann eigentlich geschehen wird. Auch die Beschäftigungszahlen sind in vielen Ländern alarmierend schlecht.

Es sieht fast ein wenig so aus, als würde Neptun in Fische uns alle einlullen oder hypnotisieren, sodass der Schmerz wirklich sehr groß sein muss, ehe wir endlich aufwachen!

Astro Landkarte

Neumond 1Jan2014 Landkarte

Abb. 2. Astro-Landkarte, Neumond, 1.1.2014, 11:14 UT.

Bei der Betrachtung der Astro Landkarte fallen vor allem zwei Kreuzungspunkte der spannungsgeladenen Konstellation auf, einerseits Südamerika, insbesondere Kolumbien, Peru und Ecuador, andererseits Malaysia und Indonesien.

An diesen Orten sind besonders deutliche Entsprechungen des Neumondes und in weiterer Folge der kardinalen Klimax möglich.

In jedem Fall steht uns ein spannungsgeladenes Jahr bevor, in dem Auseinandersetzungen weitaus heftiger geführt werden könnten als in vielen anderen Jahren. Fairness, Respekt und Aufrichtigkeit dürften ganz zentrale Werte (Mars in Waage) und die Schlüssel zur Lösung sein. Im Falle von Naturkatastrophen wird es wohl auch einmal mehr darum gehen, aufeinander zuzugehen, Vorurteile zu überwinden und rasch zu helfen.

Die Zeitqualität hat auch etwas von Abschied. Manches dürfte jetzt endgültig zu Ende gehen, Strukturen, Vereinbarungen, Kooperationen und Partnerschaften werden noch einmal auf ihre Brauchbarkeit und Zukunftsfähigkeit überprüft und Überholtes wird nun endgültig über Bord geworfen (u.a. bilden Jupiter und Pluto letztmalig eine Opposition am 31.1. und 21.4.2014, womit der Höhepunkt einer Entwicklung seit 2007, der letzten Konjunktion der beiden Planeten, überschritten wird).

Ganz besonders herausgefordert werden in diesem Jahr, das vor uns liegt, insbesondere die USA und der Euro. Der rückläufige Mars aktiviert in der ganzen ersten Jahreshälfte das Sonne-Saturn-Quadrat der USA. Obendrein bildet Pluto ab März 2014 die erste von insgesamt fünf Oppositionen auf die Sonne der USA.

Im Falle des Euro wurde Venus gerade erst im Dezember 2013 auf den Graden der Venus des Horoskops der Euro-Einführung rückläufig und auch Mars transitiert aufgrund seiner späteren Rückläufigkeit mehrmals die Grade des Mars im Euro-Horoskop. Bei der Rettung oder Stabilisierung der gemeinsamen Währung könnte es daher insbesondere in der ersten Jahreshälfte sehr heiß hergehen.

Weitere Artikel zum Jahr 2014

2014: Marmor, Stein und Eisen bricht… (Astrologie Zeitung Loop!)


Uranus Quadrat Pluto (6 von 7)

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Daran erkenn ich den gelehrten Herrn! Was ihr nicht tastet, steht euch meilenfern, Was ihr nicht fasst, das fehlt euch ganz und gar, Was ihr nicht rechnet, glaubt ihr, sei nicht wahr, Was ihr nicht wägt, hat für euch kein Gewicht, Was ihr nicht münzt, das, meint ihr, gelte nicht. (Mephisto, Faust II, J. W. Goethe)

Am 15.12.2014 ereignet sich das sechste von insgesamt sieben Uranus-Pluto-Quadraten. Das siebente und letzte wird dann am 17.3.2015 stattfinden. Die Wirksamkeit dieses Quadrats erstreckt sich jedoch über insgesamt 7 Jahre, da Uranus und Pluto sich bis Ende 2016 immer wieder auf weniger als 3 Grad annähern. Erst mit Februar 2017 entfernen sich die beiden Planeten endgültig weiter als drei Grad voneinander, wie aus der Grafik (Abb. 1) deutlich zu erkennen ist.

Die Abbildung 1 zeigt eine sogenannte graphische Ephemeride mit “vierfacher Faltung”. Sie wurde mit der Software Sarastro erstellt. Bei vierfacher Faltung werden alle Quadrate als Konjunktionen dargestellt, sodass sich die Linien bei Exaktwerden des Quadrats schneiden. Die braune Linie stellt die Bewegung von Pluto dar und die blaue Linie die Bewegung von Uranus. Deutlich erkennbar sind die zwei exakten Quadrate 2012, die zwei Quadrate 2013, die zwei Quadrate 2014 und das letzte Quadrat im März 2015. Erst Anfang 2017 entfernen sich die beiden Planeten dauerhaft mehr als 3 Grad voneinander.

Uranus Quadrat Pluto, graphische Emphemeride

Abb. 1. Uranus Quadrat Pluto, graphische Ephemeride (anklicken um zu vergrößern)

Das Quadrat im Dezember 2014 ereignet sich auf 12°35‘ Steinbock/Widder. Uranus ist zu diesem Zeitpunkt gerade noch rückläufig (Station zur Direktläufigkeit am 21.12.2014), Pluto ist schon seit September direktläufig und erreicht Mitte Januar 2015 Grade, die er zuvor (also vor seiner Rückläufigkeit im April 2014) noch nicht erreicht hatte.

7 Quadrate und ihre Dispositoren

Die folgende Übersicht zeigt die sieben exakten Quadrate von Uranus und Pluto mit den Stellungen der Dispositoren (Zeichenherrscher) von Pluto und Uranus. Der Dispositor von Pluto ist Saturn, da sich Pluto im Zeichen Steinbock aufhält und der Dispositor von Uranus ist Mars, da sich Uranus im Widder aufhält.

  • 24.6.2012, 8°24’ Steinbock/Widder – Saturn in Waage, Mars in Jungfrau (k/v)
  • 19.9.2012, 6°57‘ Steinbock/Widder – Saturn in Waage, Mars in Skorpion (k/f)
  • 20.5.2013, 11°14‘ Steinbock/Widder – Saturn in Skorpion, Mars in Stier (f/f)
  • 1.11.2013, 9°26‘ Steinbock/Widder – Saturn in Skorpion, Mars in Jungfrau (f/v)
  • 21.4.2014, 13°34‘ Steinbock/Widder – Saturn in Skorpion, Mars in Waage (f/k)
  • 15.12.2014, 12°35‘ Steinbock/Widder – Saturn in Skorpion, Mars in Wassermann (f/f)
  • 17.3.2015, 15°17‘ Steinbock/Widder – Saturn in Schütze, Mars in Widder (v/k)

Ich denke, dass das siebente und letzte Quadrat von Uranus und Pluto im März 2015 insofern etwas Besonderes darstellt, als es das einzige Quadrat ist, bei dem sowohl Uranus als auch Pluto direktläufig sind. Und obendrein stehen beide Dispositoren in Feuerzeichen.

Die Buchstaben k, v und f bedeuten kardinal, veränderlich und fix und beziehen sich ausschließlich auf die Dispositoren, da Pluto und Uranus sich ohnehin während der ganzen Quadratphase der beiden Planeten in kardinalen Zeichen aufhalten. Zu untersuchen wäre, ob jene Quadrate bei denen mindestens ein Dispositor ebenfalls in einem kardinalen Zeichen steht, besonders stark wirksam sind. Für April 2014 dürfte das jedenfalls der Fall gewesen sein, zumal Mars auch in ein großes Quadrat eingebunden war.

Rückblick

Uranus Pluto Konjunktion 1965

Abb. 2. Uranus Pluto Konjunktion, 9.10.1965.

1965 und 1966 ereigneten sich insgesamt drei Uranus-Pluto-Konjunktionen, die erste davon in recht genauer Opposition mit Chiron in Fische (siehe Abb. 2), wo er auch heute steht (vgl. Artikel Uranus Quadrat Pluto (2 von 7)). Bei der zweiten Konjunktion bildete Chiron zwar keine Opposition mehr, allerdings stand Merkur, der Zeichenherrscher der Uranus-Pluto-Konjunktion gemeinsam mit Saturn in Konjunktion mit Chiron (alle innerhalb 1° Orbis zwischen 22°44‘ und 23°22° Fische). Neptun bildete obendrein ein genaues Trigon mit diesem Stellium in Fische.

Die Energien dieser Konstellation haben also mit Heilung, Spiritualität, Hingabe, Berührung mit dem Geheimnisvollen, Bewusstseinserweiterung und bedingungsloser Liebe zu tun. Dementsprechend ist uns diese Zeit als die Zeit einer starken Friedensbewegung, der humanistischen Psychologie und zunehmender Spiritualtität in Erinnerung. Flower Power, Sex, Drugs and Rock´n Roll sind Standpunkte, die wir heute belächeln. Offenbar ist von der damaligen Aufbruchsstimmung nicht sehr viel übrig geblieben. Doch davon weiter unten mehr.

Exkurs – Der Chiron-Saturn-Zyklus

Ebenso wie Pluto und Uranus begannen 1966 auch Chiron und Saturn einen neuen Zyklus. Chiron hat mit Schmerz, der Begegnung mit dem Tod und mit Opfern zu tun. Saturn steht ebenfalls unter anderem für den Tod. Es könnte daher sein, dass der Zyklus von Saturn und dem Planetoiden Chiron mit Bewusstwerdungsprozessen zu tun hat, die den Tod betreffen.

Die mit dem Buch „Das Leben nach dem Tod“ von Raymond Moody einsetzende Nahtodforschung wäre ein Indiz dafür. Auch die HIV/Aids-Krise und steigende Krebsraten in den sogenannten zivilisierten Ländern konfrontieren uns heute wahrscheinlich stärker mit dem Tod als das vor Beginn des Chiron-Saturn-Zyklus der Fall war. Und ganz zentral ist hier auch die Hospizbewegung zu nennen, die vor allem im Zusammenhang mit den Berichten von Elisabeth Kübler-Ross steht. Das alles hat dazu beigetragen, dass wir heute anders mit dem Tod und dem Sterben umgehen als das vor den 1960-er Jahren der Fall war.

Der Chiron-Zyklus begann 1966, erreichte 1975/76 sein erstes Quadrat, in der Zeit von 1986 bis 2006 die Opposition und wird 2016/17 das abnehmende Quadrat erreichen, 2028 treffen sich Chiron und Saturn dann erneut zu einer Konjunktion im Zeichen Stier.

Das ungewöhnliche an diesem Zyklus ist aus den obigen Daten schon ersichtlich, nämlich die enorm lange Zeitspanne der Opposition. Zwischen 1986 und 2006 wurde die Opposition von Chiron und Saturn insgesamt 27 Mal exakt und zwar zwischen 9° Schütze/Zwillinge und 9° Löwe/Wassermann, also in einem Bereich von 2/3 des gesamten Tierkreises.

In der Zusammenkunft von Chiron und Saturn werden wir auch mit der Endlichkeit unseres Daseins konfrontiert sowie mit Fragen nach Sinn und Bedeutung unseres Lebens.

Beide Himmelskörper weisen eine gewisse Doppelnatur auf, Chiron beispielsweise scheint das tierische und menschliche in uns vereinen zu wollen. Saturn andererseits weist uns auf Grenzen hin, regelt das Maß und fordert Verantwortung von uns. Allerdings sahen insbesondere die Römer in ihm auch den Gott der Ernte, der Anlass für das Fest der Saturnalien gab, das in etwa unserem Fasching entspricht.

Vermutlich hat der Chiron-Saturn-Zyklus damit zu tun, dass wir nur vermittels einer festen Verankerung in der Realität (Saturn) spirituell (Chiron) über uns selbst hinauszuwachsen vermögen.

>>> Exkurs Ende

In der Zeit des Quadrats eines Zyklus kommt das, was bei der Konjunktion entstanden ist, zum Durchbruch und es zeigt sich, was davon Bestand hat und was aussortiert werden sollte. Und tatsächlich ist unsere Gesellschaft sehr viel freier geworden. In der Sexualität gilt heute zumindest in weiten Teilen Europas und Amerikas praktisch alles als erlaubt, womit beide (oder alle) Partner einverstanden sind. Eine Haltung, die in den 1950-er Jahren undenkbar war. Auch haben wir etwas besser gelernt, global (eine Fische-Entsprechung?) zu denken und unser Handeln an Nachhaltigkeit zu orientieren.

Die Schattenseiten unserer Zeit sind jedoch ein immer stumpfsinnigerer Materialismus, weit verbreitete Sinnlosigkeitsgefühle, alles beherrschendes Konsumdenken, weitest gehendes politisches Desinteresse bei den meisten Menschen und totale Überwachung und Kontrolle seitens vieler Staaten und Konzerne (Stichwort: Kundenkarten, Konsumentenprofile).

Sind also alle Werte der 60-er Jahre inzwischen untergegangen?

Es scheint tatsächlich so. Gerade weil an einigen Orten dieser Welt religiöser Fanatismus hoch kocht, glauben einige Menschen, Werte wie Liebe, Spiritualität und Religion verächtlich machen zu müssen. Und in der Wissenschaft glaubt man nach wie vor weitgehend einem völlig überholten Materialismus des 19. Jahrhunderts frönen zu müssen und geradezu dogmatisch ausschließen zu müssen, dass nicht beobachtbares überhaupt beforscht wird.

Ich persönlich träume daher schon lange von einer Wissenschaft, die wirklich frei ist, die alles beforscht, was Menschen erfahren können. Die Wissenschaft ist heute zu so etwas wie einer Prostituierten geworden. Beforscht wird nur noch, was Geld bringt und was unmittelbar verwertbar ist. Es gibt keine Poesie mehr und keine Freiheit in der Wissenschaft.

Allerdings, und davon bin ich zutiefst überzeugt, wird das materialistische Weltbild der Wissenschaft überwunden werden, so sicher, wie die Vorstellung, dass die Erde eine Scheibe sei, überwunden wurde. Untersuchungen zum Placebo-Effekt, Nahtodforschung, Familienaufstellungen, Erfahrungen von Energetikern und Heilpraktikern oder die heilsamen Wirkungen von Imagination und Hypnose sind nur einige Beispiele dafür, dass das materialistische Weltbild einfach nicht stimmen kann.

Es ist also Zeit für einen Paradigmenwechsel. Thomas S. Kuhn war der Meinung, dass die Wissenschaft immer dann zu einem neuen Paradigma findet, wenn zu viele Fakten gegen bisherige Welterklärungsmodelle sprächen. Ich meine, dass das heute in immer größerem Maße der Fall ist. Trotz immenser Fortschritte der Neurowissenschaften sind wir zum Beispiel immer noch nicht in der Lage, Bewusstsein zu erklären. Wenn viele tausende Menschen, die Nahtoderlebnisse hatten, von sehr klaren Bewusstseinseindrücken während ihres klinischen Todes berichten, kann offenbar etwas an unseren materialistischen Bewusstseinstheorien nicht stimmen. Denn ein Gehirn, das eine Nulllinie im EEG aufweist, sollte laut gängigen Theorien absolut nicht in der Lage sein, irgendeine Art von Bewusstsein zu ermöglichen.

Vorläufig aber werden Wissenschaft, Bildung und Heilkunst sowie Politik und Wirtschaft Jahr für Jahr enger, fanatischer und auch langweiliger. Inspiration, Aufbruchsstimmung und Kreativität scheinen in unserer Gesellschaft nur mehr in Spurenelementen vorhanden zu sein. Allerdings will es mir scheinen, dass es unter dieser pragmatischen und materialistischen Oberfläche gewaltig gärt. Dokumentationen über alternative Heilweisen, ganz neue Ansätze im Bildungswesen, Berichte über nachhaltige Wirtschaft und Energiegewinnung werden immer häufiger. Und als Psychotherapeut und Psychologe glaube ich wahrzunehmen, dass Heilpraktiker, Energetiker, Astrologen, Schamenen und andere alterernative Heiler bald mehr Zulauf haben werden als sogenannt “seriöse Psychotherapeuten”, was auch immer das sein mag.

Zumindest in Österreich reagieren die Behörden mit einer zunehmend restriktiveren Politik auf jedwede Vermischung von “wissenschaftlich seriöser” Psychotherapie und alternativen Heilweisen. Mittlerweile ist alles verboten, was auch nur im entferntesten nach Esoterik oder Spiritualität “riecht”. Das ist mit ein Grund, warum es in diesem Blog keinerlei Links mehr zu meiner psychotherapeutischen Website gibt. (Psychotherapie-)Kollegen von mir mussten nicht nur Websites überarbeiten, die Wörter wie “Spiritualität” oder “Meditation” enthielten, teilweise hatten sie sogar hohe Geldstrafen zu zahlen. Pluto lässt grüßen…

Dabei sagte einmal ein Lehrtherapeut von mir: “Spiritualität ist nicht das Gegenteil von Wissenschaftlichkeit, Spiritualität ist das Gegenteil von Oberflächlichkeit!” Dem kann ich nur vorbehaltlos zustimmen.

Früher oder später, das ist meine große Hoffnung, werden sich jedoch auch wieder die erneuernden Kräfte des Uranus durchsetzen. Mit Saturn in Schütze und Mars in Widder als Dispositoren des nächsten, im März 2015 stattfindenden, Quadrats zwischen Uranus und Pluto könnte das unter Umständen schon sehr bald der Fall sein.

Weitere Artikel

…in diesem Blog: im Info Pool

Uranus Quadrat Pluto – vorletzter Akt (Loop! Astrologie + Zeitung)

Literatur

Kübler-Ross, Elisabeth (2002). Das Rad des Lebens. Autobiographie. Knaur.

Kübler-Ross, Elisabeth (2009). Interviews mit Sterbenden. Kreuz.

Moody, Raymond, Perry, Paul (2011). Zusammen im Licht. Was Angehörige mit Sterbenden erleben. Goldmann.

Moody, Raymond (2013). Das Leben nach dem Tod. Die Erforschung einer unerklärlichen Erfahrung.  rororo.

 

 


Jahresvorschau 2015

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Das Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muß auf Wechsel gefasst sein.

(Johann Wolfgang Goethe)

Die Astrologie betrachtet die Qualität der Zeit. Und auch wenn Skeptiker diesen Begriff infrage stellen, haben wir doch implizit alle schon einmal davon gesprochen, dass die Zeit „noch nicht reif war“, jemand „zur falschen Zeit am falschen Ort“ war oder jemand die „Gunst der Stunde zu nutzen wusste“. Solche und ähnliche Redewendungen verraten uns, dass wir alle intuitiv über die Qualität von Zeit Bescheid wissen.

Ein wichtiger Faktor für die Betrachtung der Zeitqualität sind sogenannte Zyklen. Den einfachsten dieser Zyklen, nämlich den Sonne-Mond-Zyklus, kennen wir alle. In sehr vielen Kalendern sind sogar die Zeitpunkte von Neumond, zunehmendem Quadrat, Vollmond und abnehmendem Quadrat explizit ausgewiesen.

Und so wie es einen Sonne-Mond-Zyklus gibt, der aus einer zunehmenden Phase, einer Phase der vollen Entfaltung (Vollmond) und einer abnehmenden Phase besteht, können wir auch sämtliche andere Planeten jeweils zu zweit betrachten und ihren Zyklus bzw. ihre Zyklusphase bestimmen. So gibt es beispielsweise auch einen Venus-Mars-Zyklus, eine Jupiter-Saturn-Zyklus oder einen Uranus-Pluto-Zyklus, der uns gerade in den letzten fünf Jahren massiv beschäftigt hat.

Rudhyar, der sich sehr intensiv mit dem Sonne-Mond-Zyklus bzw. überhaupt mit den Zyklen in der Astrologie beschäftigte, ging davon aus, dass in der Neumondphase etwas völlig Neues entstünde, das allmählich erkannt würde und schließlich im 1. Quadrat zum Durchbruch käme, im 2. Viertel ausgedrückt würde und in der Vollmondphase in voller Blüte stünde. Danach ginge es bis zum abnehmenden Viertel um die Erfüllung und Ernte des Erreichten und schließlich nach dem abnehmenden Quadrat um ein zunehmendes Loslassen und eine Neuorientierung bis zur nächsten Konjunktion.

Wir dürfen davon ausgehen, dass das auch für alle anderen planetaren Zyklen gilt, wenngleich diese teilweise sehr viel länger dauern. Im Folgenden seien daher nur die Zyklen der Langsamläufer ab Jupiter und ihre Dauer aufgezählt.

Zyklen der Langsamläufer

  • Neptun-Pluto-Zyklus: etwa 492 Jahre
  • Uranus-Neptun: etwa 172 Jahre
  • Uranus-Pluto: etwa 127 Jahre
  • Saturn-Neptun: etwa 36 Jahre
  • Saturn-Uranus: etwa 45 Jahre
  • Saturn-Pluto: etwa 33 Jahre
  • Jupiter-Saturn: etwa 20 Jahre
  • Jupiter-Uranus: etwa 14 Jahre
  • Jupiter-Neptun: etwa 13 Jahre
  • Jupiter-Pluto: etwa 12 Jahre

Leyla Rael-Rudhyar hat diese Zyklen noch einmal in drei Kategorien unterteilt (die hier farblich markiert sind), nämlich Klasse A (NE-PL, UR-NE, UR-PL) für die niederfrequenten Töne der evolutionären Epochen, deren Zyklen die transformatorischen Themen entwickeln. Klasse B (SA-UR, SA-NE, SA-PL) sieht sie als mittelfrequente Harmonien oder auch Mißklänge, die sich aus dem Wechselspiel der transformatorischen Planeten mit den konservativen Kräften des Saturn ergäben. Klasse C (die vier Jupiter-Zyklen) sieht sie als die höherfrequenten Melodien neuer Entdeckungen, Visionen und Ideale und sich entfaltender sozialer Strömungen (Baigent, Campion und Harvey, 1989).

Phasen der gegenwärtigen Zyklen

Betrachten wir sämtliche oben genannte Zyklen der Langsamläufer ab Jupiter, so befinden sich diese gegenwärtig (Dezember 2014) in folgenden Zyklusphasen:

  • Neptun-Pluto-Zyklus: 1. Viertel (zunehmendes Sextil)
  • Uranus-Pluto-Zyklus: 1. Viertel (zunehmendes Quadrat)
  • Uranus-Neptun-Zyklus: 1. Viertel (Halbsextil)
  • Saturn-Pluto-Zyklus: 4. Viertel (auf abnehmendes Halbsextil zugehend)
  • Saturn-Uranus-Zyklus: 3. Viertel (auf abnehmendes Trigon zugehend)
  • Saturn-Neptun-Zyklus: 3. Viertel (auf abnehmendes Quadrat zugehend)
  • Jupiter-Pluto-Zyklus: 3. Viertel (auf abnehmendes Trigon zugehend)
  • Jupiter-Neptun-Zyklus: 2. Viertel (auf Oppositions-Phase zugehend)
  • Jupiter-Uranus-Zyklus: 2. Viertel (zunehmendes Trigon)
  • Jupiter-Saturn-Zyklus: 3. Viertel (auf abnehmendes Quadrat zugehend)

Mundanastrologen spekulieren darüber, ob ein Überhang von zunehmenden Zyklen (hier grün markiert) Zeiten von Wachstum, positiven Entwicklungen und Optimismus anzeigt und ein Überhang von abnehmenden Zyklen (hier rot markiert) Zeiten von Depression, Niedergang und Pessimismus anzeigt. Sehr ausführlich setze ich mich mit diesem Thema in dem Artikel „Astrologische Zyklen und Prognose“ auseinander. Wenn zutrifft, worüber ich dort spekuliere, dürften wir noch bis 2019/2020 eine Phase der Depression und des Niedergangs, sowohl politisch als auch wirtschaftlich, erleben. Danach ginge es wieder aufwärts.

Themen des Jahres 2015

Im Folgenden will ich einen Überblick über die wichtigsten Jahresthemen 2015 geben und lediglich in kurzen Sätzen anreißen, worum es dabei gehen könnte. Ich hoffe im Verlauf des nächsten Jahres zu jeder einzelnen Konstellation ausführliche Artikel verfassen zu können und hier zu veröffentlichen.

Im Jahr 2015 wird das Uranus-Pluto-Quadrat ein letztes Mal exakt. Gleichzeitig treten Saturn und Neptun 2015 und 2016 in ihre Quadratphase ein. Jupiter und Saturn bilden ihr abnehmendes Quadrat und Jupiter bildet ein Trigon zu Uranus und zu Pluto und außerdem eine Opposition zu Neptun.

Nach einem eher schwierigen Jahresbeginn dürften wir bis zum Sommer vor allem mit dem Jupiter-Uranus-Trigon eine relativ optimistische Phase erleben, während die Stimmung ab August dann deutlich ernster und gegen Ende des Jahres zunehmend krisenhafter werden dürfte.

Wichtig ist mir zu betonen, dass selbst der beste Astrologe keine konkreten Prognosen machen kann, in dem Sinne, dass wir zum Beispiel sagen: am Soundsovielten wird der Präsident des Landes X erschossen und am Soundsovielten bricht im Land Y ein Krieg aus. Derartige Prognosen sind immer unseriös und überschreiten bei Weitem die Grenzen seriöser Astrologie! Worüber wir sprechen können, sind die Themen, um die es gehen wird und genau das will ich im Folgenden versuchen.

Jänner

Im Jänner steht zunächst das Uranus-Pluto-Quadrat im Vordergrund, das insbesondere vom Vollmond am 5.1.2015 stark aktiviert wird. Es geht dabei um alte Machtverhältnisse (Pluto in Steinbock), die von unerwarteten Ereignissen (Uranus in Widder) herausgefordert werden.

Dieses Quadrat, das uns schon seit 2010 begleitet und seit 2012 bereits 6 Mal (24.6.2012, 19.9.2012, 20.5.2013,1.11.2013, 21.4.2014 und 15.12.2014) exakt war, wird im März 2015 letztmalig exakt und war schon häufig Thema in diesem Blog (vgl. dazu auch die Artikel Sammlung im Info Pool). In etwas abgeschwächter Form wird uns das Uranus-Pluto-Quadrat voraussichtlich noch bis Anfang 2017 begleiten (vgl. Artikel “Uranus Quadrat Pluto (6 von 7)“).

 

USA mit Vollmond vom 5.1.2015

Abb. 1. innen: USA Staatshoroskop (4.7.1776, 17:10 LAT, Philadelphia/PA), außen: Vollmond 5.1.2015.

Ganz besonders für die USA dürfte 2015 eines der schwersten Jahre der letzten Zeit darstellen, da Pluto in diesem Jahr drei exakte Oppositionen auf die Sonne der USA macht, nämlich am 5.1.2015, am 17.8.2015 und am 1.11.2015. Damit nimmt bereits der Vollmond vom 5.1.2015 (Abb. 1) die Energie dieser Opposition auf, da er sehr genau auf der Sonne der USA stattfindet. Zusätzlich bildet der Vollmond gemeinsam mit Pluto auch ein T-Quadrat auf den Saturn der USA. Letzteres könnte bedeuten, dass die moralische Autorität des Landes, die “Oberlehrer-Rolle”, massiv herausgefordert wird.

Die Ursache dieser schwierigen Herausforderung liegt in einem Konflikt zwischen eigenem Revier, eigenem Besitz und eigenen Finanzen sowie Lebensstil, Revier, Besitz und Finanzen der anderen (Pluto in 2, Sonne in 8). Es dürfte um Grenzen, Wertvorstellungen und Geld gehen (Pluto transitiert in 2). Als Konsequenz dieser Entwicklungen dürften die USA nach 2015 eine ganz neue Rolle im Umgang mit dem Ausland einnehmen, die wesentlich solidarischer und in gewisser Weise spiritueller ist, als das bisher der Fall war (Sonne herrscht über das 9. Haus und Pluto über das 11. und 12. Haus der USA). Pluto in Opposition mit der Sonne eines Landes ist auch eine Konstellation, bei der sehr viele hässliche und verdrängte Eigenschaften eines Landes an die Oberfläche kommen und angesehen werden wollen. Es gelingt jetzt nicht mehr, den eigenen Schatten nur auf die anderen (die “bösen Feinde” im Außen) zu projizieren.

Auch im Rest der Welt dürften wir um den 5. Jänner noch einmal an das große kardinale Quadrat von April 2014 erinnert werden, da der Vollmond gemeinsam mit Uranus und dem aufsteigenden Mondknoten ein kardinales Kreuz auf den gleichen Graden wie im April 2014 konstelliert. Um die Spannungen auszugleichen, wird wohl sehr viel Diplomatie und Unkonventionalität notwendig sein (Mondknoten in Waage, Dispositor Venus in Wassermann).

Am 20.1.2015 ereignet sich ein Neumond auf 0°09‘ Wassermann. Uranus als Dispositor steht zu diesem Zeitpunkt exakt am absteigenden Mondknoten in Widder. Möglicherweise ist das ein Hinweis auf einen sehr plötzlichen und unerwarteten Befreiungsschlag, der uns endgültig aus alten Mustern herauskatapultiert.

Neptun steht zu diesem Zeitpunkt nur wenig mehr als 3° vom exakten Quadrat mit Saturn entfernt. Dieses Quadrat hat in der klassischen Astrologie einen sehr schlechten Ruf. Man sagt, es stünde für Konkurs, schwere Vertrauenskrisen und Depression. Allerdings müssen wir das so negativ nicht sehen. Saturn steht für Struktur, Gesetze und Grenzen, Neptun steht für Auflösung, Hingabe und Spiritualität. Wenn also Saturn mit Neptun in Spannung steht, kann das auch bedeuten, dass unsere Träume und Phantasien (Neptun) endlich Realität (Saturn) werden. Oder von Saturn her betrachtet, dass unsere allzu starren Grenzen sich ein wenig auflösen und wir flexibler und durchlässiger, in gewissem Sinn also weiser, werden.

Insgesamt beginnt dieses Jahr daher mit viel Dynamik und Bewegung, die uns nach einem Jahr der Krisen und Erschütterungen womöglich auch gut tun und uns aufatmen lassen wird.

Insbesondere für jene Menschen, die Saturn-Neptun-Konstellationen auch selbst im Radix haben, empfiehlt Wolfgang Döbereiner das homöopathische Mittel Calcium oxydatum, das seiner Meinung nach auch antidepressiv wirke (Döbereiner, 2002).

Februar

Im Februar setzen sich die oben genannten Konstellationen im Wesentlichen fort. Der Vollmond vom 4. Februar aktiviert außerdem das zunehmend exakter werdende Jupiter-Uranus-Trigon. Gemeinsam mit der Sonne im Wassermann steht damit sehr viel Innovationsgeist zur Verfügung. Allerdings könnten Ideen und Initiativen in dieser Zeit teilweise recht wenig Substanz haben, da die meiste Zeit des Monats nur Pluto in einem Erdzeichen steht.

März

Im März wird zunächst das Uranus-Jupiter-Trigon exakt (3.3.2015) und zwei Wochen später das Uranus-Pluto-Quadrat zum allerletzten Mal.

Der Jupiter-Uranus-Zyklus, der mit einer dreifachen Konjunktion der beiden Planeten im Zeichen Widder in den Jahren 2010 und 2011 begann, geht einher mit neuen Erkenntnissen im gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Bereich. Wir haben die Chance, ganz neue Perspektiven einzunehmen und könnten geistige Höhenflüge erleben. Womöglich ist dieser Zyklus für die enorme Technikgläubigkeit mancher Menschen verantwortlich und vielleicht auch für die gegenwärtig massive Überbewertung vieler Börsenkurse.

Das Trigon der beiden Planeten fand erstmalig am 25.9.2014 statt und wird sich nach März 2015 am 22. Juni 2015 ein letztes Mal wiederholen.

Uranus Pluto Quadrat, 17. März 2015

Abb. 2. Uranus Quadrat Pluto (7 von 7), 17.3.2015.

Am 17. März findet schließlich das letzte Uranus-Pluto-Quadrat statt, das ich persönlich für das stärkste der 7 Quadrate halte und zwar deshalb, weil es das einzige Quadrat ist, in dem beide Planeten, Uranus und Pluto, direktläufig sind. Obendrein befindet sich der Dispositor von Uranus, nämlich Mars, in Konjunktion mit Uranus und auch der Dispositor von Pluto, Saturn, befindet sich jetzt im Feuerzeichen Schütze (Abb. 2).

Gleichzeitig nimmt Merkur die Energien des Saturn-Neptun-Quadrats auf, da er von 14. bis 21. März in Konjunktion mit Neptun steht. Neptun und Merkur in Opposition mit Lilith in Jungfrau bilden ein T-Quadrat auf Saturn im Schützen. Es könnte uns in dieser Zeit etwas schwer fallen, Traum und Wirklichkeit voneinander zu unterscheiden und möglicherweise folgt hier maßlose Enttäuschung direkt auf grenzenlosen Optimismus. Diese Konstellation mag uns möglicherweise auch einen Vorgeschmack auf das Jupiter-Neptun-Saturn T-Quadrat von Mai und Juni 2016 liefern. Es lohnt sich daher in dieser Zeit besonders, sehr genau auf Stimmungen, Intuitionen und Träume zu achten.

Die totale Sonnenfinsternis von 20. März 2015 nimmt das angesprochene Thema ein weiteres Mal auf. Sie ereignet sich auf 29°27′ Fische und damit nur 13 Stunden vor dem Frühlingsäquinoktium, dem Eintritt der Sonne in das Tierkreiszeichen Widder.

April

Im April nimmt die partielle Mondfinsternis auf 14°24‘ Waage das Thema des Uranus-Pluto-Quadrats neuerlich auf, da Uranus in Opposition mit dem Vollmond steht und Pluto ein T-Quadrat auf die Vollmondkonstellation bildet. Entscheidungen könnten jetzt etwas realistischer ausfallen, da sowohl Venus (Dispositor der Mondfinsternis) als auch Mars (Dispositor der Sonne) im Erdzeichen Stier stehen.

Mai

Im Mai wird das Trigon von Lilith und Pluto exakt, was möglicherweise eine Machtkonfrontation zwischen Männern und Frauen in den Vordergrund rückt. In der Verbindung von Lilith und Pluto wollen wir absolute Kontrolle über das Erotische und Weibliche bzw. die Welt der Gefühle erlangen. Wir könnten auch unklar darüber sein, wie wir uns ausdrücken und anpassen können. Hannelore Traugott meint, mit Lilith in Jungfrau hätten wir es mit Kräften zu tun, die gleichsam die Heilige und die Hure in uns vereinen. Wir kommen hier also mit zwei sehr mächtigen weiblichen Archetypen in Kontakt, die Pluto in Steinbock gerne unter Kontrolle bringen möchte. Gut möglich, dass hier sehr mächtige Männer wieder einmal über “ihre Hormone stolpern” und in hässliche Skandale verwickelt werden.

Juni

Im Juni wird das Jupiter-Trigon mit Uranus neuerlich exakt. Saturn geht von 15.6. bis 18.9.2015 nochmals zurück in den Skorpion (vgl. die Artikel “Saturn in Skorpion” und “Saturn in Schütze“).

Der Vollmond vom 2. Juni im Schützen konfrontiert uns mit allzu vielen Informationen (Sonne, Mars und rückläufiger Merkur in Zwillinge), die wir in einen Sinnzusammenhang stellen möchten (Vollmond im Schützen). Ausbaden muss dieses Durcheinander Neptun in den Fischen, der zu dieser Konstellation ein T-Quadrat bildet. Das könnte rund um den Vollmond zu Weltflucht-Tendenzen führen oder aber auch zu intuitiven Einsichten in ganz große spirituelle Zusammenhänge.

Juli

Im Juli wird das abnehmende Jupiter-Saturn-Quadrat zunehmend exakter. Beim Zyklus von Jupiter und Saturn geht es um gesellschaftliche Entwicklungen, die Grenzen des Wachstums, sowie Machbarkeit und Bedingungen des Wachstums. Es ist anzunehmen, dass beim letzten, abnehmenden, Quadrat von Jupiter und Saturn, das insgesamt drei Mal exakt wird, weitere Schwachstellen unserer Wachstumsvorstellungen bekannt werden. Das abnehmende Quadrat wird am 3.8.2015, am 23.3.2016 und am 26.5.2016 exakt.

Beim abnehmenden Quadrat geht es ganz zentral um eine Neubewertung des aktuellen Zyklus und um eine Vorbereitung des nächsten Zyklus. Hier werden wir also noch einmal überprüfen können, wo unsere Wachstumsvorstellungen unrealistisch waren, wir werden mit Rückschlägen konfrontiert werden, die wir nun neu bewerten müssen und wir werden ganz realistisch den Rahmen unserer Möglichkeiten erkennen müssen.

Venus wird am 25.7.2015 auf 0°46‘ Jungfrau rückläufig und aktiviert mehrere Wochen lang das abnehmende Jupiter-Saturn-Quadrat. Da Venus genau alle 8 Jahre fast an der gleichen Stelle im Tierkreis rückläufig wird, lohnt es sich in diesem Zusammenhang, die Entwicklungen von Ende Juli/Anfang August 2007, 1999, 1991 usw. Revue passieren zu lassen, um herauszufinden, worum es damals ging (vgl. auch Artikel “Venus rückläufig (Dez. 2013 – Jän. 2014)“). Viele Astrologen sind übrigens der Meinung, dass unter rückläufiger Venus begonnene Beziehungen keine Zukunft haben. Bisweilen passiert es aber, dass alte Liebhaber, Affären und Beziehungen plötzlich wieder auftauchen und diesbezüglich noch etwas zu klären ist. Wahrscheinlich ist jetzt auch eine gute Gelegenheit Klarheit in Geldangelegenheiten zu bringen.

August

Im August wird das Jupiter-Saturn-Quadrat erstmals exakt und am 11.8.2015 tritt Jupiter in das Zeichen Jungfrau ein, wo er bis 9.9.2016 bleiben wird. Die Zeit der überdimensionalen Egos ist vorbei, Detailarbeit ist jetzt angesagt. Das Märchen Aschenputtel ist übrigens sehr gut als Metapher für das Zeichen Jungfrau geeignet. Es geht hier darum zu dienen, uns anzupassen, unsere Arbeit zu tun und danach auch zu feiern, auf den Ball zu gehen. Mit anderen Worten, wir haben hier die Chance unsere Work-Life-Balance neu zu kalibrieren. Jupiter in Jungfrau beflügelt unseren Sinn für Details, gibt uns Ausdauer und hilft uns unsere Wünsche und Ziele realistisch zu gestalten. Insbesondere für Menschen mit viel Feuer- und Luft-Energie mag sich das ein wenig langweilig anhören. Dafür sind die Erfolge, die wir mit dieser Energie machen können, sehr viel dauerhafter und beständiger als vieles, das nur aus einem starken Ego (Löwe) erwächst. Vielleicht erweist sich auch jetzt erst, welche Ideen und Pläne unter dem Jupiter-Uranus-Trigon realistisch und verwirklichbar sind und was reine Phantasie war.

September

Sonnenfinsternis 13. September 2015

Abb. 3. Neumondeklipse 13.9.2015, 6:41 UT.

Der September beschert uns eine Jupiter-Neptun-Opposition am 17.9.2015 (einmalig exakt) und eine partielle Sonnenfinsternis am 13.9.2015 auf 20°10‘ Jungfrau in Opposition mit Chiron in Fische. Wichtige spirituelle Einsichten, seelische Wachstumsprozesse, Barmherzigkeit und Mitgefühl stehen bei diesen Konstellationen im Vordergrund. Möglicherweise wird unser Blick auch ganz konkret auf die Natur gerichtet und uns mehr denn je bewusst, wie sehr wir diesem Planeten Schaden zugefügt haben. Dies könnte unter anderem auch durch eine Umweltkatastrophe ausgelöst werden. Auf grenzenlosen Idealismus könnte dergestalt sehr rasch maßlose Enttäuschung und Ernüchterung folgen.

Am 28.9.2015 ereignet sich dann noch eine totale Mondfinsternis auf 4°40‘ Widder, bei der es darum zu gehen scheint, unsere Aggression und Initiative zu zügeln und mit Umsicht und moralisch integer zu handeln (Dispositor Mars in Jungfrau, Saturn im Trigon mit Mond im Schützen).

Oktober

Am 11. Oktober ereignet sich das erste von drei Jupiter-Pluto-Trigonen (weitere am 16.3.2016 und am 26.6.2016). Dabei geht es um das Prinzip “Krise als Chance”. Möglicherweise beginnen jetzt erste Aufräumarbeiten nach den dramatischen Krisen von 2008 bis 2014. Es können jetzt krankhafte Wachstumsprozesse korrigiert werden und vieles was in den letzten Jahren vollkommen haltlos geworden war, überwunden werden. Die Konstellation hat etwas unglaublich klares und beständiges und ermöglicht uns auch jene Erfahrungen auszuwerten, die wir seit der Konjunktion von 2007 gemacht haben. Wir werden auch der Schattenseiten des Erfolgs gewahr und manchmal gelingt nach einem völligen Zusammenbruch ein Neubeginn, weil wir jetzt ganz praktisch verstanden haben, was bisher falsch gelaufen ist.

November

Am 3. November ereignet sich die erste von drei Jupiter-Chiron-Oppositionen (weitere am 23.2.2016 und am 13.8.2016). Der Zyklus von Jupiter und Chiron begann mit einer Konjunktion im Jahr 2009 im Wassermann und ist vor allem mit Erlösungswünschen und -phantasien sowie mit den Themen Leiden und Heilung verbunden. Wahrscheinlich geht es hier auch ganz wesentlich um Heilung unserer Erde, um Lösungen in Bezug auf das sich global verändernde Klima und um die Entstehung neuer Werte aus den Erfahrungen von Schmerz, Krieg, Hungersnot und Flüchtlingselend. Wassermännische Werte wie Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit dürften dabei eine zentrale Rolle spielen. In der Oppositionsphase (ungefähr November 2015 bis August 2016) könnten wir jetzt klar erkennen, was hier machbar ist und wo wir ganz konkrete Schritte (Jupiter in Jungfrau) einleiten müssen, um diese neuen Werte zu etablieren.

Am 26. November wird schließlich das bereits Anfang des Jahres angesprochene Saturn-Neptun-Quadrat erstmals exakt (weitere Exaktheiten am 18.6.2016 und am 10.9.2016). Der Konflikt zwischen Wunsch und Wirklichkeit, die Auflösung von bisherigen Strukturen sowie Substanzverluste dürften jetzt stark in den Vordergrund treten. Unter Umständen bringt Neptun auch weitere Skandale im Zusammenhang mit unterwanderten Gesetzen, Steuerhinterziehung, Korruption und Missachtung der Bürgerrechte ans Tageslicht. Die Konstellation kann im positivsten Fall verwirklichte Wünsche und Auflösung erstarrter Regeln bringen. Im ungünstigen Fall massive Substanzverluste und Vertrauenskrisen bis hin zu tiefer Depression (auch wirtschaftlich).

Dezember

Im Dezember kommt zum Neptun-Saturn-Quadrat neuerlich die Wirkung des Uranus-Pluto-Quadrats dazu, das zwar nicht mehr genau wird, sich bis Ende des Jahres aber wieder auf 1°30‘ annähert. Insbesondere in wirtschaftlichen Belangen könnte uns jetzt Saturn sehr deutlich vor Augen führen, wo in den letzten Jahren auf Sand gebaut wurde. Das Wort “Blase”, das in der Finanzwelt so gerne benutzt wird, hat große Chancen zum Wort des Jahres 2015 zu werden, zumal gerade im Spätherbst dieses Jahres nicht nur eine Blase (Neptun) endgültig platzen dürfte und wir ziemlich unsanft in der Realität (Saturn) ankommen könnten.

Kurzzusammenfassung

Am sinnvollsten dürften wir das Jahr nutzen, indem wir ab März unsere Phantasie spielen lassen und große Projekte und Vorhaben planen, die wir dann ab August sehr genau auf Machbarkeit überprüfen. Insbesondere die Sonnenfinsternis von Mitte September könnte uns den notwendigen Realismus verleihen, das Umsetzbare vom Unmöglichen zu unterscheiden damit wir unsere Pläne Schritt für Schritt und unter Beachtung kleinster Details, in die Tat umsetzen. Gegen Ende des Jahres dürfte es nicht schaden, uns an das Sprichwort “Weniger ist mehr!” zu erinnern und keine allzu großen Sprünge zu erwarten. Sofern wir aber schon bisher zur realistischeren Sorte Mensch gehörten, könnte uns Ende 2015 auch die Verwirklichung lang gehegter Träume und Wünsche gelingen.

Abschließend erlaube ich mir eine ganz konkrete Prognose, die mit 100%-iger Sicherheit eintreffen wird: Um den Jahreswechsel 2014/15 werden wieder eine Reihe von Skeptikern auftreten, die mit den selben dummen Argumenten wie in jedem Jahr, die Astrologie kritisieren oder als völligen Unsinn hinstellen werden. Und das werden sie tun, ohne auch nur die geringste Kenntnis von der Materie zu haben. Das jedenfalls ist absolut gewiß. ;-)

Literatur

Baigent, Michael, Campion, Nicholas und Harvey, Charles (1989). Mundan-Astrologie. Handbuch der Astrologie des Weltgeschehens. Edition Astrodata.

Brady, Bernadette (2010). Lehrbuch der astrologischen Prognose. Chiron Verlag.

Döbereiner, Wolfgang (2002). Astrologisch-homöopathische Erfahrungsbilder zur Diagnose und Therapie von Erkrankungen. Band 1 und 2. Münchner Rhythmenlehre. Verlag Döbereiner.

Jehle, Markus (2009). Astrozyklen. Wie wir unsere Zukunft gestalten können. Chiron Verlag.

Rudhyar, Dane & Rael-Rudhyar, Leyla (1994). Der Sonne/Mond-Zyklus. Ein Schlüssel zum Verständnis der Persönlichkeit. Edition Astrodata.

Traugott, Hannelore (2009). Lilith. Eros des Schwarzen Mondes. Edition Astrodata.

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Blumen in den Ruinen

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Der fallende Baum macht Krach, der Wald wächst lautlos.

Seit Plutos Eintritt in den Steinbock scheint die Welt von einer Krise in die nächste zu stolpern. Die Frequenz der Katastrophenmeldungen wird scheinbar immer höher. Insbesondere seit 2012, dem Zeitpunkt des Beginns der insgesamt sieben exakten Quadrate zwischen Uranus und Pluto, wirkt es so, als würden die Mächtigen dieser Welt nahezu alles lückenlos kontrollieren.

Beim Kampf der jugendlichen Rebellen gegen das Establishment, der Mitte der 1960-er Jahre, dem Beginn des Uranus-Pluto-Zyklus, so stark im Vordergrund stand, scheint sich in der Quadratphase des Uranus-Pluto-Zyklus das Establishment durchgesetzt zu haben. Wir werden heute permanent überwacht, können nicht eine einzige Suchanfrage bei Google anonym tätigen, jedes unserer Telefongespräche wird zumindest hinsichtlich der Verbindungsdaten (Zeit, Ort des Gesprächs, beteiligte Gesprächspartner), wenn nicht sogar hinsichtlich seines Inhalts gespeichert, Emails landen auf Serverfarmen in den USA und im öffentlichen Raum können wir keinen Schritt mehr tun, ohne von irgendeiner Kamera aufgezeichnet oder überwacht zu werden. Und Gerüchten zu Folge scheinen sich Wissenschaftler in den USA vor allem darum zu sorgen, dass sie momentan unsere Gedanken noch nicht überwachen können.

Astrologen haben derartige Entwicklungen teilweise schon Anfang des Jahrtausends vorausgesagt. Pluto ist ja kein Planet der schnell “wirkt” (Pluto bewirkt selbstverständlich in physikalischem Sinne überhaupt nichts; sein Transit durch das Tierkreiszeichen Steinbock zeigt lediglich eine Zeitqualität an, die mit Veränderungen in Hierarchien, der Gesellschaft und allgemeingültigen Werten zu tun hat). Sein Transit hat eine lange Inkubationszeit, so als würden Arbeiter in unserem Keller jahrelang bohren, hämmern, stemmen, Wände einreißen und schließlich abziehen, scheinbar ohne dass irgendetwas passiert. Und dann, Monate später, stürzt das ganze Haus plötzlich ein. Mit Pluto in Steinbock, das sagten Anfang des Jahrtausends mehrere Astrologen voraus, muss es erst viel schlimmer kommen, ehe es besser wird (vgl. etwa “Pluto in Steinbock“). Das erinnert ein wenig an homöopathische Heilmittel, von denen in vielen Fällen eine initiale Verschlimmerung der Krankheit bekannt ist bevor eine Besserung eintritt.

Auch was die Finanzwelt angeht, scheint vieles eher schlechter als besser geworden zu sein. Man spürt förmlich, dass hier vieles auf Sand gebaut ist. Wenn ich heute Dokumentationen über die großen Player der Finanzwelt sehe oder Filme wie “Wall Street”, der offenbar ziemlich nahe an der Realität sein soll, schüttle ich bisweilen nur den Kopf und denke: “Wie kommt es, dass angesichts dieser Machenschaften an den Finanzmärkten ausgerechnet Astrologen für irrational gehalten werden?” Was da in der Bankenwelt vor sich geht, ist bei Weitem irrationaler. Und es dürfte aus meiner Sicht nur eine Frage der Zeit sein, bis dieses Kartenhaus in sich zusammenstürzt. Gut möglich, dass der Sturm, der dann über die Börsen hereinbricht, so gewaltig sein wird, dass die Pleite von Lehman Brothers 2008 wie ein sanftes Frühlingslüfterl erscheinen wird.

“Der fallende Baum macht Krach, der Wald wächst lautlos”. Dieses Zitat war das Motto eines Weihnachtsgrußes, den ich im Vorjahr erhielt. Und er beschäftigt mich sehr, weil er auch deutlich macht, wie wir schon gewohnheitsmäßig immer nur das Schlechte sehen. Insbesondere Astrologen, und ich nehme mich da gar nicht aus, halten sich gewollt oder ungewollt gerne an das Journalisten-Motto: Only bad news are good news!

Wenn wir unseren Geist jedoch ein wenig öffneten, könnten wir auch sehen, dass überall in der Welt Positives wächst. Unzählige Wissenschaftler dieser Erde forschen heute an nachhaltiger Energiegewinnung, nachhaltigem Bauen, ressourcenschonender Produktion. Nach Jahrzehnten der Ignoranz kommen wir in Europa in Dialog mit dem Islam und versuchen Integrationsbemühungen zu fördern. Jeremy Rifkin tourt durch die ganze Welt, um Energieanbieter von der dritten Energiewende zu überzeugen, hin zu einer Energieerzeugung, die seiner Meinung nach dezentral, vernetzt und sauber sein wird. Im Gesundheitswesen werden trotz massiver Diskreditierungen und gesetzlicher Einschränkungen (m.E. ist die Situation hier in Österreich konservativer, restriktiver und ignoranter als in vielen anderen Ländern) alternativmedizinische Ansätze zunehmend integriert. Aufgeschlossenere Mediziner und Therapeuten arbeiten immer mehr mit Schamanen, Homöopathen, Energetikern und Naturheilern zusammen. Wir sollten diese Integration unterstützen und fördern, statt sie gesetzlich zu verbieten! Denn wir alle können voneinander lernen und zudem ist es offensichtlich, dass unser materialistisches Weltbild aus dem 19. Jahrhundert nicht mehr stimmen kann. Es mit gesetzlichen Maßnahmen erhalten zu wollen ist so, als ob wir einen Toten hübsch schminken würden, damit er wieder lebendig wirkt oder gar wird…

Es gibt auf der ganzen Welt Tausende von innovativen Wissenschaftlern, die neue Wege gehen. Es gibt die Bewegung der Tiefen Ökologie und zahlreiche Bemühungen zur neuen, sauberen Energiegewinnung. Immer mehr Menschen denken in ihrem alltäglichen Handeln an Nachhaltigkeit und Energieeffizienz oder teilen Werkzeuge und Transportmittel, die sie nicht täglich benötigen. Beispielsweise hat in Wien eine simple Preisreduktion der Jahreskarte der Wiener Linien um etwa 100 € pro Jahr  dazu geführt, dass heute bereits mehr als 640.000 Personen in Wien eine Jahreskarte besitzen. Das sind mehr als doppelt so viele wie noch vor 10 Jahren. Selbst in meinem Bekanntenkreis haben einige ihr Auto verkauft, viele nutzen es nur noch am Wochenende. Vor Kurzem hörte ich, dass der US Bundesstaat Kalifornien es durch simple finanzielle Anreize geschafft hat, den Restmüll-Anteil auf unter 10% zu drücken. Und derartige Beispiele gibt es neben dem Bedrückenden und Negativen überall auf der Welt.

Wenn in den 1960-er Jahren die Jugend laut und rebellisch war, so steht jetzt beim Uranus-Pluto-Quadrat scheinbar das Establishment und sein unübersehbarer Machtmissbrauch im Mittelpunkt. Doch parallel dazu wächst ganz leise das Neue, das an Kraft gewinnen wird und zur Stelle sein wird, wenn alte Strukturen endgültig zusammenbrechen werden. Und das könnte bald geschehen.

Am 17.3.2015 ereignet sich das letzte von insgesamt sieben exakten Uranus-Pluto-Quadraten am Himmel. Danach entfernen sich die beiden Planeten voneinander. Um die Jahreswenden von 2015/2016 und 2016/17 werden sie sich noch einmal innerhalb eines Orbis von 3° Grad annähern und danach endgültig das Quadrat verlassen. 2018/19 wechselt Uranus in das Tierkreiszeichen Stier.

Pluto-Saturn und Saturn-Jupiter befinden sich im 4. Viertel ihres Zyklus. In diesen Zyklusphasen wird viel Altes zusammenbrechen und es setzt allmählich eine Neuorientierung ein, die mit der Pluto-Saturn-Konjunktion (12.1.2020 auf 22°46‘ Steinbock) und der Saturn-Jupiter-Konjunktion (21.12.2020 auf 0°29‘ Wassermann) eine komplett neue Weltordnung einleiten werden. Der Kapitalismus wird dann ebenso Geschichte sein wie der Kommunismus. Wir werden uns dann in einer ökonomischen Ausgleichsgesellschaft statt in einer Konkurrenzgesellschaft wiederfinden. Möglicherweise wird politisch die Orientierung an Mehrheiten durch eine Orientierung am Konsens ersetzt werden. Denn auch wenn Demokratie eine deutlich bessere Regierungsform darstellt als Monarchie und Diktatur, ist Demokratie dennoch eine schlechte Staatsform, wie schon Churchill so treffend bemerkte. Wären wir kollektiv am Konsens orientiert, müssten wir wirklich miteinander reden, anstatt uns einfach zu überstimmen. Statt Unterschiede zu betonen, würden wir dann an Integration und Dialog interessiert sein.

Ein derartiges Denken wird heute bereits in der Ökobewegung, in der Gemeinschaftsbewegung, in der Frauenbewegung und in der Bürgerrechtsbewegung sichtbar. Also überall dort, wo Menschen gegen bestehende Herrschaftsmuster und die Zerstörung ihres Lebensraumes auf der Erde protestieren und neue Formen schaffen. Konsenspolitik, Ausgleichsökonomie und umfassende integrative Spiritualität würden damit zu den Eckpfeilern einer neuen Gesellschaft, die mehr matriarchal als patriarchal orientiert ist. Eine matriarchal orientierte Gesellschaft ist integrativ, am Gemeinwohl interessiert und ressourcenorientiert, sie ist nicht das Gegenteil einer patriarchalen Gesellschaft, in der einfach nur die Herrschaft des Mannes durch die der Frauen ersetzt wird (zitiert nach Heide Göttner-Abendroth in: Lüpke (2014), S 351).

Das alles mag heute visionär und utopisch erscheinen. Aber Fakt ist, dass wir spätestens seit 2012 (wahrscheinlich schon seit 2008) in der Wirtschaft, in der Arbeitswelt, in der Energiewirtschaft, der Klimapolitik, dem Bildungs- und Gesundheitswesen und der Flüchtlingspolitik, immer deutlicher an Grenzen stoßen. Sehr vereinfacht zusammengefasst könnte man sagen: all diese Bereiche kosten der Gemeinschaft immer mehr Geld und werden gleichzeitig immer ineffizienter. Für mich sieht es so aus, als gebe es zwei mögliche Wege. Entweder wir erkennen die Realität dieser Grenzen an und reißen das Ruder gerade noch rechtzeitig herum oder wir warten auf den völligen Zusammenbruch dieser Systeme und fangen dann wieder neu an. Solche Zusammenbrüche könnten beispielsweise ein großflächiger Blackout der Stromnetze, eine Naturkatastrophe nie dagewesenen Ausmaßes, eine globale Pandemie, ein großer Krieg oder ähnliches sein. Vielleicht schaffen wir es diesmal, das Neue so rechtzeitig zu etablieren, dass uns derartige Katastrophen erspart bleiben.

Jupiter Trigon Uranus 3 Mar 2015

Abb. 1. Uranus-Jupiter-Trigon am 3. März 2015

Astrologisch leben wir in interessanten Zeiten. Das Uranus-Pluto-Quadrat nähert sich der letzten Exaktheit (17.3.2015), gleichzeitig nähern sich Saturn und Neptun innerhalb eines Orbis von 3° Grad ihrem abnehmenden Quadrat, welches im November 2015 erstmals exakt wird (genaue Exaktheit des Quadrats am 26.11.2015, 18.6.2016 und 10.9.2016 zwischen 7° und 12° Fische/Schütze). Parallel dazu ereignet sich am 3.3.2015 das zweite von drei Uranus-Jupiter-Trigonen (exakt am: 25.9.2014, 3.3.2015 und 22.6.2015 zwischen 14° und 20° Widder/Löwe). Dieser Zyklus, der 2010/2011 mit drei Konjunktionen zwischen 27°02‘ Fische und 0°17‘ Widder seinen Anfang nahm, ist unglaublich spirituell und ganzheitlich und könnte das Potenzial unseres Mitgefühls und unserer Liebesfähigkeit enorm erweitern. In der Trigonphase steht jetzt sehr viel Innovationsgeist und Tatendrang zur Verfügung. Neue visionäre Ideen (Uranus) werden jetzt auf großzügige Weise (Jupiter) umgesetzt. Erneuerung paart sich mit spielerischer Lebensfreude, rebellische Individualität findet kreativen Ausdruck und gibt uns neue Orientierung, zeigt uns Wege, an die wir bisher noch nicht gedacht haben.

Vielleicht ist es an der Zeit, unsere hypnotische Erstarrung wie das Kaninchen vor der Schlange zu überwinden und unseren Blick wenigstens zeitweilig von all den fallenden Bäumen, den humanitären und wirtschaftlichen Katastrophen zu lösen und zumindest ab und zu auch das aufblühende Neue zu sehen. Wir sind nicht so ohnmächtig, wie wir glauben! Neben all den Schattenseiten (Überwachung, hysterische Aufgeregtheit und Abhängigkeitspotenzial) hat die mediale Vernetzung unserer Tage nämlich auch positive Seiten. Wir können heute sehr rasch auf Missstände aufmerksam machen und Firmen, die massiv ausbeuterisch, unökologisch und asozial handeln durch gesellschaftlichen Druck zum Umdenken und Einlenken bewegen. Aber noch sinnvoller und wirkungsvoller als das, ist das Beispiel, das wir selbst in unserer Umgebung abgeben, indem wir etwa Carsharing nutzen, öffentliche Verkehrsmittel benutzen, bewusst Allgemeinmediziner aufsuchen, die auch alternativmedizinischen Methoden gegenüber offen sind, Bürgerinitiativen starten, den Dialog mit Menschen anderen kulturellen Hintergrunds fördern, nachhaltige Fonds und Aktien kaufen, den Energieanbieter wechseln und dergleichen mehr.

Eine Frage, die hier als Lackmus-Test dienen könnte, wäre etwa: “Welche meiner Handlungen hat neben meinem eigenen Wohl auch den maximalen Nutzen für die Gemeinschaft?” Wahrscheinlich ist es auch günstig, nicht immer nur das Schlechte am Standpunkt des anderen zu sehen, sondern zumindest in Erwägung zu ziehen, dass der Andere teilweise auch Recht haben könnte.

Die Slogans von Pegida oder Islamisten mögen uns erschrecken, aber radikale Ehrlichkeit mit uns selbst könnte uns erkennen lassen, dass deren Standpunkte insgeheim auch von uns schon eingenommen wurden. Menschen, die jahrzehntelang instrumentalisiert und ausgebombt wurden, welche Möglichkeiten haben die noch, außer Terrorismus? Und wie viele Tote haben die Kriege in Afghanistan, im Irak und im Iran gefordert und wie viele in Europa und den USA? Wie viele Menschen hat unsere eigene Kultur aus religiösen Gründen ermordet (Kreuzzüge, Hexenwahn…)? Es wird, und das will ich damit sagen, immer Menschen geben, die radikale und extreme Standpunkte einnehmen. Wir sollten diese Standpunkte ernst nehmen, nicht zuletzt deshalb, weil es sein könnte, dass sie heimlich eine Mehrheit in unserer Gesellschaft haben. Wäre denn in den 1930-er und 1940-er Jahren so etwas wie der Nationalsozialismus möglich gewesen, wenn nicht eine schweigende Mehrheit diesen Entwicklungen zugestimmt hätte?

Wir sollten vielleicht nicht länger so tun, als wären wir die Erleuchteten und diejenigen, die Gewalt predigen und verüben, die Primitiven. Denn in all unserer Rationalität haben wir auch viele Probleme, die gelöst werden müssen. Vielleicht sollten wir uns fragen: was machen wir jetzt und was haben wir in der Vergangenheit falsch gemacht, um solche Aggression und Gewalt zu verursachen? Die Möglichkeit in Erwägung zu ziehen, dass auch wir im sogenannten zivilisierten Westen vieles falsch gemacht haben, dürfte ein erster Schritt zur Heilung sein. Und da und dort entsteht ja jetzt, mitten in Europa, tatsächlich ein viel intensiverer Dialog mit dem Islam und teilweise auch mit radikalisierten Jugendlichen, der uns einander näher bringen könnte. Die Bedürfnisse dieser Jugendlichen sind oft sehr einfache und menschliche. Niemand hörte ihnen zu, niemand gab ihnen eine Chance und überall begegneten sie nur Ausgrenzung und Intoleranz. Ist es da verwunderlich, dass sie für einfache und sehr simple Lösungen empfänglich wurden?

Ich persönlich glaube, dass die Lösung nur im Dialog, im aufeinander Zugehen und im wachen Interesse füreinander liegen kann. Bomben als Reaktion auf den Terror oder noch massivere Überwachung werden uns eher in die globale Vernichtung als in eine verheißungsvolle, positive Zukunft führen. Wir haben es zumindest teilweise selbst in der Hand, ob wir angesichts globaler Krisen in Angst erstarren oder die Ärmel hochkrempeln und dem Neuen, das unter den Ruinen zu blühen beginnt, zum Durchbruch zu verhelfen.

Literatur

von Lüpke, Geseko (2014). Altes Wissen für eine neue Zeit. Gespräch mit Heilern und Schamanen des 21. Jahrhunderts. München: Kösel Verlag.


Uranus Quadrat Pluto – das Finale

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Am 17.3.2015 ereignet sich das letzte von insgesamt sieben exakten Uranus-Pluto-Quadraten auf 15°18‘ Widder (Uranus) bzw. Steinbock (Pluto). Und als ob der Himmel uns sagen wollte, hier handle es sich um einen Schlusspunkt, findet nur drei Tage später eine totale Sonnenfinsternis im allerletzten Fische-Tierkreisgrad, nämlich auf 29°27‘ Fische statt. Nur 13 Stunden später tritt die Sonne dann in das Tierkreiszeichen Widder ein (Frühlingsäquinoktium).

Tarot, der Turm

Der Turm, Marseille Tarot

Der Turm im Tarot, die XVI der großen Arkana, repräsentiert am besten den Spannungsaspekt von Uranus und Pluto, der uns jetzt schon seit 2010 beschäftigt. Es ist gut möglich, dass die Zeit zwischen 2010 und 2018 rückblickend möglicherweise als Wendepunkt in die Geschichte eingehen wird. Insbesondere 2012 bis 2015 wurde vieles in der Politik und in der Gesellschaft unerwartet anders. Auch das Bewusstsein vieler Menschen hat sich nachhaltig verändert.

Im Jahr 2012, als das Quadrat zwischen Uranus und Pluto erstmals exakt wurde, wollten uns die Medien glauben machen, die Welt läge im “2012-Fieber”. Der Hype um dieses Jahr bzw. das Datum 21.12.2012 und den Maya-Kalender sorgte für volle Kassen der Buchhändler und da und dort für intensive Weltuntergangsängste. Immerhin sprachen die Vorsichtigeren unter den Auguren von einem globalen Bewusstseinswandel und nicht von Weltuntergang. Und ich vermute heute, sie könnten Recht behalten.

Seit 2012 und im weiteren Sinne bereits seit 2008 (Eintritt Plutos in den Steinbock) sahen wir viele teilweise recht unerwartete Veränderungen. Die folgende Auswahl, die zugegebenermaßen recht subjektiv ist, möge das verdeutlichen:

  • Finanz- und Bankenwelt: ein nie zuvor versuchtes Experiment stellt die Überflutung der Märkte mit frischem Geld dar, das keinerlei Deckung mehr aufweist. Vielen ist heute klar, dass unsere Finanzsysteme, wie sie heute sind, irgendwann nicht mehr funktionieren können. Einzelne Versuche, regional sehr begrenzte Währungen (z.B. Waldviertler Regional) einzuführen, um die Wertschöpfung im Bezirk zu halten, sind vielleicht Schritte in die richtige Richtung, aber höchstwahrscheinlich global nicht durchsetzbar. Die wirklich zündende Idee lässt hier m.E. noch auf sich warten.
  • Gesundheitswesen: steigende Kosten und dennoch zunehmende Ineffizienz bringen immer mehr Mediziner, Psychologen und Politiker zum Umdenken in Richtung einer mehr ganzheitlichen Sicht auf den Menschen. Trotz des Versuches, angeblich unseriöse alternativmedizinische Angebote per Gesetz zurück zu drängen, boomen Schamanismus, Energiebehandlungen, Homöopathie und TCM. Und das ist größtenteils nicht auf die Dummheit der Menschen zurück zu führen, sondern auf die sehr präzise Wahrnehmung, dass in unserem Gesundheitssystem sehr vieles nicht mehr funktioniert und konventionelle Mediziner oft immer noch einzelne Symptome behandeln, aber nicht den ganzen Menschen. Und dann macht es eben, das zeigen auch Studien, schon einen erheblichen Unterschied, ob ein Homöopath einem Menschen eine Stunde lang geduldig zuhört oder ob ein Kassenarzt jeden Patienten in fünf Minuten “abfertigt”.
  • Energie: auch große Konzerne denken inzwischen an Nachhaltigkeit, planen Solarkraftwerke und Windparks, forschen im Bereich kostengünstiger Wasserstoffgewinnung, Geothermie, Kernfusion etc. Da und dort wird laut über eine Dezentralisierung unserer Energieversorgung nachgedacht. Auch Autokonzerne investieren zunehmend mehr in Elektroautos oder Hybridantriebe. Der Versuch einer Weltumrundung mit einem Solarflugzeug gehört sicher auch in diese Kategorie (vgl. etwa “Solarflieger zur Erdumrundung gestartet“).
  • Bauwirtschaft: Nachhaltiges und energieeffizientes Bauen wird in vielen Bereichen zum Standard, Architekten scheinen sich mit dem immer ökologischeren Haus gegenseitig übertrumpfen zu wollen. Eine gute Entwicklung!
  • Demokratisierung: das Internet, das von vielen dämonisiert und als gefährlich betrachtet wird, hat auch seine Vorteile. Skandale können sehr viel schneller aufgedeckt werden, Menschen vernetzen sich und machen politischen Druck. Proteste, Demonstrationen und sogar Revolutionen werden über das Internet koordiniert, sogenannte shit storms sorgen dafür, dass große Konzerne in manchen Bereichen einlenken müssen.

Weitere Beispiele zum zunehmend neuen Blick auf die Welt finden Sie in einem früheren Artikel in diesem Blog (Artikel „Blumen in den Ruinen“).

Uranus und Pluto

Uranus steht in der Astrologie für Revolution, Veränderung, Erneuerung, Freiheit und humanistische Ideale. Im Widder möchte er insbesondere Impulsivität, Tatkraft, Aggression, Antrieb(e), Energie und vielleicht sogar den Krieg selbst (Mars, der Herrscher des Widders, ist mythologisch der Kriegsgott) erneuern. Als Ausdruck dessen sahen und sehen wir in der Zeit mit Uranus in Widder neue Antriebe (Hybridfahrzeuge, Wasserstoffantrieb, Elektroautos), neue Methoden der Kriegsführung (Drohnen, Cyberwar, Wirtschaftsspionage und –sabotage), aber auch neue Techniken der Energiegewinnung aus Windkraft, Wasserkraft, Solarenergie, Geothermie etc.

Pluto steht in der Astrologie für die Kraft der Vorstellung, Transformation, Schamanismus, Verpflichtung, Bindung, Leitbilder, Reinigung, Macht und Ideologien. Im Steinbock gibt er sich verantwortungsvoll, diszipliniert, kontrolliert, ernst, pflichtbewusst, aber bisweilen auch fundamentalistisch, kalt, dogmatisch, karg und nüchtern. Wir sahen bisher unter anderem alles kontrollierende und fast schon totalitär agierende Staaten, die uns auf jeden Schritt überwachen möchten. Teilweise entwickelt sich aber auch ein ernsthafteres, verantwortungsvolleres Umgehen mit natürlichen Ressourcen, Wasser, Grund und Boden, Luft.

Ich halte es für möglich, dass das immer häufiger zum Einsatz kommende Fracking auch mit dem Uranus-Pluto-Quadrat zu tun hat, schließlich geht es bei Pluto auch um Bodenschätze. Denkbar ist, dass sich die Erwartungen in diese Technik nicht erfüllen (fallender Ölpreis) oder Unfälle und großflächige Vergiftung des Grundwassers zu einem Umdenken (Uranus) führen werden.

Nicht zuletzt lösten Terroranschläge und Gewalttaten zumindest bei einigen Menschen auch eine ernsthaftere Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Weltanschauungen aus und trugen zum Dialog zwischen den Religionen bei.

Und auch wenn Uranus und Pluto sich nach dem 17.3.2015 allmählich voneinander entfernen, werden wir die Nachwirkungen dieser Konstellation noch sehr lange spüren. Pluto ist ein sehr langsam wirkender Planet. Um im Bild des Turms im Tarot zu bleiben: Das Uranus-Pluto-Quadrat stellt den Blitz (Uranus) dar, der in den Turm (Pluto) einschlägt und dann verzieht sich allmählich das Unwetter und es bricht wieder die Sonne durch. Der Turm bleibt stehen, als ob nichts geschehen wäre. Doch die Baustruktur hat durch den Blitzeinschlag so viele Risse bekommen, dass sie Monate oder gar Jahre später vollends zusammenbricht. Persönlich glaube ich, dass sich Macht- und Finanzstrukturen auch in den kommenden Jahren noch grundlegend ändern werden, selbst wenn das exakte Uranus-Pluto-Quadrat dann lange vorbei sein wird.

Rückblick: Exaktheiten des Quadrats von Uranus und Pluto

Seit 2012 wurde das Quadrat zwischen Uranus und Pluto insgesamt sechs Mal zu folgenden Zeiten exakt:

  • 24.6.2012 auf 8°24’ Steinbock/Widder
  • 19.9.2012 auf 6°57‘ Steinbock/Widder
  • 20.5.2013 auf 11°14‘ Steinbock/Widder
  • 1.11.2013 auf 9°26‘ Steinbock/Widder
  • 21.4.2014 auf 13°34‘ Steinbock/Widder
  • 15.12.2014 auf 12°35‘ Steinbock/Widder
Uranus Quadrat Pluto 17Mar2015

Abb. 1. Uranus Quadrat Pluto (7 von 7), 17.3.2015.

Das letzte Quadrat dieser beiden Planeten steht unmittelbar bevor und es ist das einzige Quadrat, bei dem beide, Uranus und Pluto, direktläufig sind. Möglicherweise ist dieses letzte Quadrat daher das am stärksten wirksamste und spürbare.

Interessant ist auch, dass immerhin vier der sieben exakten Uranus-Pluto-Quadrate innerhalb weniger Tage von Sonnenfinsternissen begleitet waren, nämlich:

  • 10.5.2013 ringförmige Sonnenfinsternis, Uranus Pluto Quadrat (im Folgenden: UPQ) am 20.5.2013
  • 3.11.2013 ringförmige Sonnenfinsternis, UPQ am 1.11.2013
  • 29.4.2014 ringförmige Sonnenfinsternis, UPQ am 21.4.2014
  • 20.3.2015 totale Sonnenfinsternis, UPQ am 17.3.2014

Möglicherweise hat das die transformatorischen Wirkungen des Uranus Pluto Quadrats noch verstärkt. Sonnenfinsternisse scheinen ja, so wird vielfach vermutet, in ihrer Wirksamkeit mit einem Pluto-Transit vergleichbar zu sein (Schierstedt, 1999).

In den vergangenen drei Jahren hatten wir also verstärkt die Gelegenheit Strukturen, Hierarchien und Machtverhältnisse (Pluto in Steinbock) zu beobachten, die nicht mehr stimmig sind bzw. die zusammenbrachen. Wir konnten sehen, wo Erneuerung notwendig ist und wo es ganz neuer Ideen für ein globales Miteinander bedarf. Wir konnten aber auch spüren, wie sehr alte Strukturen und Mächtige aus Wirtschaft, Religion und Politik am status quo festhalten möchten und lieber unsere Freiheit opfern, als selber Macht abzugeben. Diese Konflikte werden sich nun zwar entschärfen, aber im Hintergrund ist ein viel größerer Wandel spürbar, der auch in den kommenden Jahren dazu führen wird, dass alte Machtstrukturen und Denkmuster zerbrechen werden (vgl. auch die Artikel “Vom Ende eines Zeitalters” und “Krisenzeit“).

Verlauf des Uranus Pluto Quadrats

Grafische Ephemeride Uranus-Pluto-Quadrat

Abb. 2. Grafische Ephemeride des Uranus-Pluto-Quadrats, 2010 bis 2017.

Die graphische Ephemeride (Abb. 2) zeigt den Verlauf des Uranus-Pluto-Quadrats im Zeitraum von Anfang 2010 bis Ende 2017. Einander überschneidende Linien (blau: Uranus, braun: Pluto) markieren die Zeitpunkte der Exaktheit des Quadrats. Deutlich erkennbar ist, dass das Quadrat, innerhalb eines Orbis von etwa 3 Grad, etwa Mitte 2010 begann und bis etwa Ende Februar 2017 dauern wird. Danach entfernen sich Uranus und Pluto weiter als 3 Grad voneinander. Am Jahresanfang 2018 stehen sie dann bereits 5 Grad voneinander entfernt. Am 15.5.2018 wechselt Uranus dann erstmals in das Tierkreiszeichen Stier, wo er bis 6.11.2018 bleibt, um dann nochmals in den Widder zurückzukehren. Am 6.3.2019 tritt Uranus dann endgültig in den Stier ein.

Daten des gegenwärtigen Uranus-Pluto-Zyklus

Der gegenwärtige Zyklus von Uranus und Pluto dauert von 1965 bis 2104. Nach der Konjunktion in den Jahren 1965 und 1966 folgte in den Jahren 2012 bis 2015 das erste Quadrat, die Durchbruchskrise des Zyklus, in der sich das Begonnene bewähren muss und nicht mehr Stimmiges zurückgelassen wird. Der Höhepunkt dieses Zyklus wird in den Jahren 2046 bis 2048 mit der fünfmaligen Opposition von Uranus und Pluto in den Zeichen Fische (Pluto) und Jungfrau (Uranus) erreicht sein. Im Folgenden die exakten Daten des gesamten Zyklus:

Konjunktion

  • 9.10.1965, 17°10‘ Jungfrau
  • 4.4.1966, 16°28‘ Jungfrau
  • 30.6.1966, 16°06‘ Jungfrau

Zunehmendes Quadrat

  • 24.6.2012, 8°24’ Steinbock (Pluto)/Widder (Uranus)
  • 19.9.2012, 6°57‘ Steinbock/Widder
  • 20.5.2013, 11°14‘ Steinbock/Widder
  • 1.11.2013, 9°26‘ Steinbock/Widder
  • 21.4.2014, 13°34‘ Steinbock/Widder
  • 15.12.2014, 12°35‘ Steinbock/Widder
  • 17.3.2015, 15°17‘ Steinbock/Widder

Opposition

  • 22.9.2046, 3°45‘ Fische (Pluto)/Jungfrau (Uranus)
  • 15.2.2047, 4°42‘ Fische/Jungfrau
  • 16.8.2047, 5°54‘ Fische/Jungfrau
  • 11.4.2048, 7°28‘ Fische/Jungfrau
  • 30.6.2048, 7°59‘ Fische/Jungfrau

Abnehmendes Quadrat

  • 15.2.2073, 5°18‘ Widder (Pluto)/Steinbock (Uranus)
  • 6.4.2073, 6°28‘ Widder/Steinbock
  • 13.12.2073, 5°44‘ Widder/Steinbock
  • 26.6.2074, 8°52‘ Widder/Steinbock
  • 24.10.2074, 7°23‘ Widder/Steinbock

Konjunktion

  • 24.4.2104, 7°35‘ Stier

Wenn wir berücksichtigen, dass das Uranus-Pluto-Quadrat noch bis Ende 2016/Anfang 2017 wirksam bleibt, und wenn wir weiters in Erwägung ziehen, dass Pluto ab 2024 im Zeichen Wassermann stehen wird (Planeten-Thema: Uranus-Pluto), wo er bis 2043/44 bleiben wird und sich ab Sommer 2046 bereits die Uranus-Pluto Opposition konstelliert, wird uns das Thema Alt gegen Neu, Bewusstseinswandel und Umkehr bestehender Machtverhältnisse weiterhin beschäftigen und zwar bis zur Mitte des 21. Jahrhunderts, mit kurzen Verschnaufpausen zwischen 2018 und 2024 bzw. zwischen 2044 und 2046.

Bedeutung 15° Steinbock/Widder

Manche Astrologen bezeichnen den 15-ten Grad eines Zeichens als kritischen Grad oder sensitiven Punkt. Der 15-te Grad eines Zeichens hat demnach das Planetenthema des Herrschers verbunden mit dem Herrscher des gegenüberliegenden Zeichens. Beispiel: 15° Steinbock hat demnach die Bedeutung von Saturn-Mond (Herrscher von Steinbock/Herrscher von Krebs); 15° Widder hätte demnach die Bedeutung von Mars-Venus (Herrscher von Widder/Herrscher von Waage). Im gegenwärtigen Fall des letzten Uranus-Pluto-Quadrates werden also zwei sensitive Punkte aktiviert, die die Bedeutung von Mond-Saturn im Quadrat mit Venus-Mars haben. Viel jugendliche, feurige und erotische Kraft also (Mars-Venus in Widder), die in Konflikt gerät mit enttäuschten Gefühlen, Ungeborgenheit und Verletzlichkeit.

Nachdem der Dispositor von Uranus, der Mars, diesmal ebenfalls im Widder steht und Uranus zusätzlich im Trigon mit Jupiter in Löwe, können wir wohl davon ausgehen, dass die Kräfte der Erneuerung bei diesem letzten Uranus-Pluto-Quadrat diesmal stärker sein werden als die Kräfte der Beharrung.

Von Uranus-Pluto nach Saturn-Neptun…

Der 17.3.2015 bzw. die ersten drei Monate des Jahres 2015 sind auch insofern interessant, als sie gewissermaßen eine “Staffelübergabe” von Uranus-Pluto zu Neptun-Saturn darstellen. In den ersten drei Monaten des Jahres ist nämlich das Neptun-Saturn-Quadrat, das erst im November 2015 erstmals exakt wird und uns bis Mitte des Jahres 2016 begleiten wird, bereits annähernd exakt. So befindet sich beispielsweise am 17.3.2015 Neptun auf 8 Grad Fische und Saturn auf 4°55‘ Schütze (3°05‘ Orbis). Ich schrieb bereits in meiner Jahresvorschau 2015, dass dies mit dem Platzen vieler Blasen an den Börsen und in der Bankenwelt zu tun haben könnte.

Bedenken wir, dass das Horoskop des Euro im September 2015 einen progressiven Neumond haben wird, könnten sich auch hier, wichtige Veränderungen ergeben. Persönlich rechne ich eigentlich mit einer Verkleinerung der Eurozone. Da das Solar (Jahreshoroskop, gültig von Juli 2014 bis Juli 2015) des Griechenland-Horoskops einen Wassermann-Aszendenten aufweist, könnte hier für dieses Land eine “Sollbruchstelle” erreicht sein, die zu tief greifenden Veränderungen, eventuell sogar zu einem Ausscheiden aus der Eurozone führen wird.

Weitere Artikel

Zahlreiche weitere Artikel zum Uranus-Pluto-Quadrat finden Sie im Info Pool

Die totale Sonnenfinsternis vom 20.3.2015

Literatur

Campion, Nicholas (1991). Das Buch der Welthoroskope. Alle wichtigen Daten und Quellen zu Ländern, Nationen und weltpolitischen Ereignissen. Edition Astrodata.

von Schierstedt, Claudia (1999). Finsternisse astrologisch deuten. Chiron Verlag.


Jahresvorschau 2016

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Horoskop Astrologie BeratungDas Leben gehört dem Lebendigen an, und wer lebt, muss auf Wechsel gefaßt sein. (Johann Wolfgang Goethe)

Das Jahr 2016 beinhaltet aus astrologischer Sicht große Herausforderungen. Neben dem immer noch aktiven Uranus-Pluto-Quadrat, haben wir es auch mit einem Saturn-Neptun- und einem Jupiter-Saturn-Quadrat zu tun. Im April und Mai bilden Jupiter, Neptun und Saturn ein T-Quadrat, das auch als Spannungsdreieck bezeichnet wird.

Die Langsamläufer Jupiter und Saturn transitieren durch Jungfrau und Waage bzw. Schütze und dürften uns einige Anpassungsprozesse abverlangen. Zugleich wandern Neptun und Chiron nach wie vor durch das Zeichen Fische und offenbaren nach und nach Hintergründe, die die Welt erschüttern könnten, uns aber auch alternative Wege und Möglichkeiten der Heilkunst, der Energiegewinnung und der Wirtschaft aufzeigen könnten. Überhaupt könnte es im kommenden Jahr viel um Bewusstwerdungsprozesse gehen, da Jupiter bis September im Zeichen Jungfrau steht und mehrere Oppositionen mit Neptun und Chiron bildet. Zugleich befinden sich Anfang des Jahres Jupiter und Ende des Jahres Neptun auf der Mondknotenachse.

Immer noch ist unsere Welt mit Plutos Durchgang durch den Steinbock stark von Angst und staatlicher Kontrolle bestimmt. Teilweise nehmen wir Einschränkungen der individuellen Freiheit einfach mit einem Achselzucken hin, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, zu protestieren. Mit Neptun und Chiron in den Fischen dürften aber im Hintergrund immer mehr neue und bewusstere Ansätze sichtbar werden, deren eigentlicher Durchbruch vielleicht erst mit den Eintritten von Pluto in Wassermann (2024) und Neptun in Widder (2025/26) erreicht werden wird. In der Zwischenzeit könnte es sein, dass es mit den staatlichen Kontrollen noch schlimmer wird, ehe sich die Menschen das irgendwann nicht mehr gefallen lassen.

Neben den herausfordernden Aspekten beschert uns das Jahr 2016 aber auch ein Jupiter-Pluto- und ein Uranus-Saturn-Trigon. Das Jupiter-Pluto-Trigon geht im Juli 2016 zu Ende und wird Ende des Jahres von einem Jupiter-Pluto-Quadrat abgelöst. Zumindest Anfang des Jahres dürften damit Erfolge vor allem dann möglich sein, wenn wir auch in Krisenzeiten unseren Werten treu bleiben. Das Uranus-Saturn-Trigon bleibt uns noch bis Dezember 2017 erhalten. Mit Pioniergeist sind jetzt wirksame Reformen möglich und wir können überholte Grenzen und Begrenzungen hinter uns lassen. Anders herum betrachtet, könnte jetzt sogar die verrückteste Idee realisiert werden.

Auch die Chiron-Jupiter-Opposition begleitet uns bis Ende August 2016. Chiron steht während der Opposition mit Jupiter im Zeichen Fische und Jupiter im Zeichen Jungfrau. Als Gestalttherapeut würde ich sagen, es geht hier um Vordergrund (Jungfrau) und Hintergrund (Fische). Vordergründig sind wir alle sehr geschäftig, fleißig, ordentlich und bemüht. Im Hintergrund zeigt sich aber, dass mit dieser Welt etwas grundsätzlich nicht in Ordnung ist. Diese Unordnung (Fische), dürfte ganz zentral mit dem Geld zu tun haben. Überhaupt bin ich schon länger der Meinung, dass Geld sehr viel mehr mit dem Fische-Prinzip als mit dem Stier/Venus-Prinzip zu tun hat und das nicht nur deshalb, weil jemand, dessen Geschäft rund läuft, liquide (=flüssig) ist.

Um die Zeit der Opposition von Jupiter und Chiron wurde in Österreich bekannt, dass die Uni Credit sämtliche Bank Austria Filialen verkaufen möchte. Schlagartig waren fast 7000 Arbeitsplätze in Gefahr und das obwohl in den Jahren zuvor zahlreiche Banken mit Milliardenkrediten gerettet worden waren. Dieser Verkauf scheint jetzt so nicht umgesetzt zu werden, aber allein die Absicht zeigt, was wirklich wichtig ist in dieser Welt: Banken und Geld. Menschen sind vollkommen egal. Sie werden wie Schachfiguren herumgeschoben und wenn da und dort jemand ausrastet, wird er für immer weggesperrt. Die Ursachen dafür interessieren niemanden.

Das Gleiche passiert in der Diskussion im Zusammenhang mit Terroranschlägen. Für Terroranschläge ist vordergründig die gefährliche IS verantwortlich. Aber wie es kommen kann, dass bis vor kurzem unauffällige Jugendliche bereit sind, sich mitten in Paris auf Zuruf in die Luft zu sprengen, interessiert niemanden. Wie in der Schulmedizin auch, werden nach wie vor nur Symptome bekämpft. Nach Ursachen forscht niemand.

Mit diesen wenigen Schlaglichtern der aktuellen Schlagzeilen sind wir bereits mitten im Thema von 2016. Es wird einmal mehr um Werte gehen. Jupiter ist nicht nur der Herrscher des Sonne-Mond-Zyklus, mit dem das Jahr beginnt, sondern er herrscht auch über das Zeichen Schütze und (als alter Herrscher) über das Zeichen Fische. Damit kommt ihm wahrscheinlich im kommenden Jahr die wichtigste Rolle zu, zumal Neptun, Jupiter und Saturn im Mai 2016 ein T-Quadrat bilden mit Saturn an der Spitze im Zeichen Schütze und Neptun in Opposition zu Jupiter im Zeichen Fische.

Saturn in Schütze überprüft unsere Werte, unsere Perspektiven, unsere zukünftigen Ziele. Implizit scheint damit auch die Frage verbunden zu sein, wie tragfähig unsere christlichen Werte noch sind, wenn wir uns offenbar vom Islam dermaßen bedroht fühlen. Der Islam ist ja bestimmt keine schlechtere Religion als das Christentum. Im Moment scheint nur der Eindruck zu entstehen, dass die Fanatiker in dieser Religion etwas zahlreicher sind als im Christentum. Aber, um diesen Eindruck zu widerlegen, brauchen wir bloß ein paar Jahrhunderte zurückgehen und die Schlachtorgien der Kreuzritter anzusehen. Vor Fanatismus ist leider keine Religion gefeit!

Innerhalb der Wissenschaften spielt sich ebenfalls ein immer brutaler werdender Kampf und Wertewandel ab. Auf der einen Seite die materialistischen Naturwissenschaftler mit ihrem Weltbild aus dem 18. Jahrhundert und auf der anderen Seite diejenigen, die, mitbedingt durch die Erkenntnisse der Quantenmechanik, die Spiritualität und geistige Heilweisen in die Wissenschaft integrieren wollen. Für mich zeichnet sich ab, dass es sich um ein aussichtsloses Rückzugsgefecht der materialistischen Naturwissenschaft handelt. Momentan ist aber jeder, der die Worte Spiritualität, Seele oder Geist in den Mund nimmt, noch stark gefährdet, der Lächerlichkeit preisgegeben zu werden, wie das uns Astrologen andauernd passiert und um den Jahreswechsel traditionell einen Höhepunkt erreicht. Schlecht ausgebildete, ethisch fragwürdige Astrologen tun dann ein übriges, um den Eindruck zu erhärten, dass die Astrologie reiner Unsinn sei.

Zyklen der Langsamläufer

Betrachten wir die Zyklen der Langsamläufer Jupiter bis Pluto untereinander, so gab es im September 2015 eine Veränderung. Bis September 2015 waren fünf Zyklen der Langsamläufer zunehmend und fünf Zyklen abnehmend. Mit der Jupiter-Neptun-Opposition im September waren dann bereits sechs Zyklen abnehmend und nur mehr vier zunehmend. Im Jahr 2017 wird dann auch der Jupiter-Uranus-Zyklus abnehmend werden und damit stehen dann 7 abnehmende nur 3 zunehmenden Zyklen gegenüber. Dies wird bis Ende 2019 so bleiben. Und erst im Jänner 2021 werden die zunehmenden Zyklen wieder überwiegen.

Wir befinden uns gegenwärtig in einer Phase mehrheitlich abnehmender Zyklen und damit einer Schrumpfungs- und Reduktionsphase.

Phasen der gegenwärtigen Zyklen

Betrachten wir sämtliche oben genannte Zyklen der Langsamläufer ab Jupiter, so befinden sich diese gegenwärtig in folgenden Zyklusphasen (grün = zunehmender Zyklus, rot = abnehmender Zyklus):

  • Neptun-Pluto-Zyklus: 1. Viertel (zunehmendes Sextil)
  • Uranus-Pluto-Zyklus: 1. Viertel (zunehmendes Quadrat)
  • Uranus-Neptun-Zyklus: 1. Viertel (Halbsextil)
  • Saturn-Pluto-Zyklus: 4. Viertel (abnehmendes Halbsextil)
  • Saturn-Uranus-Zyklus: 3. Viertel (abnehmendes Trigon)
  • Saturn-Neptun-Zyklus: 3. Viertel (abnehmendes Quadrat)
  • Jupiter-Pluto-Zyklus: 3. Viertel (abnehmendes Trigon)
  • Jupiter-Neptun-Zyklus: 3. Viertel (Opposition am 17.9.2015)
  • Jupiter-Uranus-Zyklus: 2. Viertel (auf Opposition zugehend, Herbst 2016)
  • Jupiter-Saturn-Zyklus: 3. Viertel (abnehmendes Quadrat)

Mundanastrologen spekulieren darüber, ob ein Überhang von zunehmenden Zyklen (hier grün markiert) Zeiten von Wachstum, positiven Entwicklungen und Optimismus anzeigt und ein Überhang von abnehmenden Zyklen (hier rot markiert) Zeiten von Depression, Niedergang und Pessimismus anzeigt.

Zyklischer Index, Datenbasis

Abb. 1. Zyklischer Index, Datenbasis.

Die folgende Grafik zeigt einen vereinfachten zyklischen Index von 2000 bis 2050. Diese Grafik kommt folgendermaßen zustande: Zunächst bewerte ich jeden zunehmenden Zyklus mit +1 und jeden abnehmenden Zyklus mit -1, wobei ich diese Zyklusphasen für jeden Monat vom 1.1.2000 bis 31.12.2050 eintrage. Es ergibt sich am Ende eine Summe der zu- und abnehmenden Zyklen, die zwischen -10 (alle Zyklen abnehmend) und +10 (alle Zyklen zunehmend) liegen kann.

Zyklischer Index 2000 bis 2050

Abb. 2. Vereinfachter zyklischer Index, 2000 bis 2050.

Eine Zahl von +10 in dieser Grafik bedeutet, dass alle 10 Zyklen, die ich oben angeführt habe, zunehmend sind. Ein Wert von -10 würde bedeuten, dass ausnahmslos alle Zyklen abnehmend sind. Mir fehlen leider die technischen Möglichkeiten zu überprüfen, wann in der Geschichte jemals alle 10 Zyklen abnehmend waren. Eine Zeit, in der alle 10 Zyklen zunehmend waren, liegt allerdings erst kurz zurück, nämlich im Zeitraum von Juni 2000 bis Mai 2001. Für den Jahreswechsel 2015/2016 ergibt sich, wie aus der Grafik ersichtlich, ein Wert von -2, weil 6 Zyklen abnehmen und 4 zunehmen (+4-6=-2). Im Jahr 2017 erreicht der Index noch tiefere Werte, dann, wenn auch der Jupiter-Uranus-Zyklus die Opposition überschritten hat.

Im Jahr 2020 schließlich gibt es drei Konjunktion der Langsamläufer, nämlich Jupiter-Pluto, Saturn-Pluto und Jupiter-Saturn. Damit wechseln gleich drei Zyklen in die zunehmende Phase und die Kurve des zyklischen Index beginnt wieder zu steigen. Die gute Nachricht ist also, dass wir die Talsohle bald erreicht haben und die Zyklen zumindest für die erste Hälfte des 21. Jahrhunderts ab 2020 im positiven Bereich bleiben. Erst in den späten 2070-er Jahren wird die Kurve dann wieder deutlich negativ.

Themen des Jahres 2016

Im Folgenden will ich einen Überblick über die wichtigsten Jahresthemen 2016 geben und lediglich in kurzen Sätzen anreißen, worum es dabei gehen könnte. Ich hoffe im Verlauf des nächsten Jahres zu vielen dieser Konstellationen ausführliche Artikel verfassen zu können und hier zu veröffentlichen.

Im Jahr 2016 wird das Uranus-Pluto-Quadrat nicht mehr exakt, es bleibt jedoch bis März 2018 in einem Orbis von 5 Grad und wird in seiner Wirksamkeit wohl erst endgültig vorbei sein, wenn Uranus in das Tierkreiszeichen Stier tritt (erstmaliger Eintritt am 15.5.2018 bis 6.11.2018, danach noch einmal Widder, neuerlicher und endgültiger Eintritt in den Stier am 6.3.2019).

Saturn und Neptun bilden bis 2016 noch einmal zwei exakte Quadrate. Dieses Quadrat endet mit Ende Oktober 2016. Jupiter und Saturn bilden ihr abnehmendes Quadrat und Jupiter bildet ein Trigon zu Pluto und außerdem noch bis zum Sommer eine Opposition zu Neptun.

Generell deuten wir in der Astrologie strukturell und nicht konkret. Als Astrologen wissen wir mit Sicherheit, dass sich die Planeten-Prinzipien in der Welt manifestieren werden, auf welche konkrete Weise sie das aber tun werden, ist reine Mutmassung. Nur durch sehr viel Erfahrung, genaueste Beobachtung der Vergangenheit und insbesondere Beobachtung von mundanen Ereignissen bei ähnlichen Konstellationen können wir mit einiger Zuverlässigkeit voraussagen, was vermutlich geschehen wird. Worüber wir sprechen können, sind die Themen, um die es gehen wird und genau das will ich im Folgenden versuchen.

Saturn-Neptun-Quadrat

In der Verbindung von Saturn und Neptun geht es um Ideale und Reife. Psychoanalytisch gesprochen, haben wir es hier mit dem Ich-Ideal (Neptun) und dem Über-Ich (Saturn) zu tun. Immer dann, wenn wir uns selbst zu sehr beschränkt und kasteit haben, ermöglicht uns Neptun, uns von diesen Verboten und selbstbeschränkenden Überzeugungen zu lösen. Umgekehrt prüft Saturn unsere hehren Ideale an der Wirklichkeit und enttäuscht sie, wo das nötig ist. Besonders bei Neptun sind wir ja häufig in Gefahr, uns zu täuschen, uns Illusionen zu machen, und uns die Zukunft allzu rosig auszumalen. Saturn schneidet weg, was nicht lebensfähig, nicht realistisch ist. Ganz einfach ausgedrückt begegnen sich in Neptun und Saturn, Ideal und Wirklichkeit.

Uranus-Pluto-Quadrat

Pluto in Steinbock repräsentiert die Strukturen und Hierarchien des Staates und Uranus in Widder die Kräfte der Erneuerung. Gegenwärtig leben wir in einer Zeit, in der gleichzeitig die staatliche Kontrolle immer mehr verstärkt wird, ohne dass das Volk allzuviele Einwände dagegen erhebt. Auf der anderen Seite gibt es aber auch zahlreiche Erfindungen im Energiesektor (z.B.: Sonnenenergie, Windenergie, Geothermik, Gezeitenkraftwerke), im Bereich der Fortbewegung (z.B.: Elektro-Autos, Solar-Flugzeuge), im Bereich Finanzen und Geld (z.B. Crowdfunding, lokale Währungen), im Bereich Gesundheit (z.B.: Schamanismus, Handauflegen, TCM, Homöopathie, Quantenheilung), im Bereich Bauwirtschaft (z.B.: Niedrigenergiehäuser, Passivhäuser, natürliche Materialien) und auch im Bereich Demokratisierung (z.B.: Internetaufrufe, Spendenaktionen, shitstorms gegen ausbeuterische Unternehmen).

Es scheint derzeit so, als hätten alle diese neuen Initiativen noch nicht genug Kraft, um den harten Zugriff des Staates wirklich zu überwinden. Aber aus der Chaostheorie wissen wird, dass der Punkt kommen wird, wo eine kritische Masse erreicht ist, die das Bestehende und die menschenverachtenden Gesetze und Strukturen endgültig hinwegfegen werden.

Jupiter-Saturn-Quadrat

Beim Jupiter-Saturn-Zyklus geht es um Wachstum und seine Grenzen. Wir entwerfen eine Zukunftsvision (Jupiter) und prüfen sie auf ihre Machbarkeit (Saturn). Oder wir überwinden bestehende Grenzen und Gesetzmäßigkeiten (Saturn) und erweitern sie durch neue Horizonte, Anschauungen und Orientierungen (Jupiter). Ein prägnantes Wort für das Zusammenspiel von Jupiter und Saturn könnte “Formgebung” sein. Etwas will wachsen und hat doch eine Form.

Die Anzeichen mehren sich, dass unsere Vorstellungen von Wachstum, sinnvollem Umgang mit Ressourcen und Geld sowie unsere Theorien über die Welt selbst (materialistisches Weltbild) an ihre Grenzen gekommen sind. Spätestens seit 2008 schlägt sich die Welt mit einer Wirtschaftskrise herum, die nicht enden zu wollen scheint.

Daneben gibt es noch zahlreiche andere Konstellationen, auf die ich in der detaillierten Besprechung der einzelnen Monate näher eingehen werde.

Jänner

Im Jänner steht zunächst das Uranus-Pluto-Quadrat im Vordergrund, also jene Themen, die uns spätestens seit 2012 begleiten. Thematisch geht es um alte Strukturen und Hierarchien, die hier gewandelt werden wollen und gleichzeitig durch neue Innovationen, Erfindungen, Unabhängigkeitsstreben herausgefordert werden. Es ist jener Kampf der Jugend gegen das Establishment, der Mitte der 1960-er Jahre begonnen hat und dessen Samen dort gelegt wurde. Mit Uranus in Widder geht es auch ganz konkret um neue Antriebe, neue Energieformen und neue Kampfmethoden. Gerade was alternative Energiegewinnung angeht, sehen wir in den letzten Jahren viele Innovationen und teilweise auch den Ruf nach Dezentralisierung (ein wunderbares Uranus-Wort!) der gesamten Energiewirtschaft. Gewissermaßen ein Kraftwerk für jeden Häuserblock, statt ein Megakraftwerk für Millionenstädte. Auch das dürfte der Einfluss von Uranus in Widder sein.

Auf der anderen Seite erleben wir mit Pluto im Steinbock auch einen immer umfassender werdenden Zugriff des Staates, sodass die wahre Gefahr beim Durchgang Plutos durch den Steinbock nicht von den Religionen, sondern vom Staat kommt. Da und dort werden sicherlich auch Machenschaften der Mächtigen aufgedeckt. Oder es stellt sich heraus, wie viel Machtlosigkeit es dort gibt, wo wir sie nicht erwarten würden. Denken wir an die Flüchtlingskrise vom Sommer und Herbst 2015. Mir schien, dass die Menschen am meisten verunsichert waren von der Ohnmacht und Hilflosigkeit unserer Politiker. Keiner wusste so recht, was jetzt eigentlich zu geschehen hat. Ein Volk, das gerne Verantwortung abgibt, an “die da oben” mag so etwas überhaupt nicht. Zugleich wird vielleicht mit Pluto im Steinbock auch das gewandelt, was wir unter Verantwortung verstehen und wir verstehen allmählich, dass auch die Demokratie nur eine andere Form der Unterdrückung ist und kein wirklich menschliches und gemeinschaftliches System. Wollten wir eine wirklich freie und gerechte Gesellschaft, dann müssten wir alle ständig mitreden und nicht nur einmal in fünf Jahren. Aber wie es scheint, nehmen die modernen Medien und das Internet den Politikern jetzt schon das Heft aus der Hand, wenn Bewegungen mittels Medienaufrufen, Crowdfunding-Kampagnen oder spontanen Hilfsaktionen oft innerhalb von Stunden entscheidende und mutige Schritte ermöglichen, wo Politiker nach wochenlangen Verhandlungen zu keinen Ergebnissen kämen.

Sonne und Mond  aktivieren das Uranus-Pluto-Quadrat am 2.1.2016. Auch der Neumond am 10.1.2016, auf 19° Steinbock, löst das Quadrat aus, das zusätzlich den ganzen Jänner über von Lilith aktiviert wird. Merkur ist von 5.1. bis 25.1. rückläufig und steht beim Vollmond vom 24.1.2016 fast exakt in Konjunktion mit Pluto, aktiviert das Quadrat also neuerlich. Am nächsten Tag wird er dann in Konjunktion mit Pluto (1 Grad Orbis) direktläufig.

Jupiter befindet sich den ganzen Jänner über auf dem aufsteigenden Mondknoten. Die Mondknotenachse befindet sich seit September 2015 auf der Achse Jungfrau/Fische, mit dem aufsteigenden Mondknoten in Jungfrau. Wir sind hier aufgefordert durch genaue Beobachtung, kritische Analyse und Differenzierung ein Unterscheidungsvermögen (Jungfrau) zu entwickeln ohne dabei die Hintergründe und das größere Ganze (Fische) aus den Augen zu verlieren. Für spirituelle Entwicklungsschritte ist jetzt Arbeit nötig, von Luft und Liebe zu träumen allein reicht nicht. Die Arbeit besteht darin, unsere Inspirationen und transzendenten Einsichten in das konkrete Leben zu bringen, gemäß – nicht nur – meiner tiefen Überzeugung, dass spirituelle Menschen immer politisch sind. Denn wie kann ich Hintergründe erkennen und tiefe spirituelle Einsichten haben und dabei gleichzeitig untätig bleiben angesichts der Ungerechtigkeit und brutalen Ausbeutung in dieser Welt? Jupiter am aufsteigenden Mondknoten unterstützt uns im Jänner dabei, kleine aber wichtige konkrete Schritte (Jupiter in Jungfrau) zu machen, um diese Welt zu verbessern.

Februar

Im Februar setzen sich die oben genannten Konstellationen im Wesentlichen fort. Nicht nur Merkur steht nahe Pluto und im Quadrat mit Uranus, auch die Venus und der Mond transitieren Pluto. Der Wassermann-Neumond vom 8.2.2016 findet im Quadrat mit Mars statt, der der Dispositor von Uranus ist. Für Mitteleuropa finden wir Uranus zusätzlich am MC. Überraschungen dürften bei dieser Konstellation nicht ausbleiben. Da Mars in dieser Zeit im Skorpion steht, könnten auch Geheimnisse offenbart werden, möglicherweise im Zusammenhang mit Pharamkonzernen oder Umweltverschmutzung (Mars Trigon Chiron in Fische). Mitte Jänner bis Mitte Februar stehen auch Saturn und Pluto auf Spiegelpunkten (beide sind annähernd gleich weit entfernt von der Achse 0° Krebes/Steinbock), was in der Deutung einer Saturn-Pluto-Konjunktion entspricht. Das Thema Saturn-Pluto ist damit gleich zwei Mal vorhanden. Für die Gemeinschaft könnte wieder einmal der deprimierende Eindruck entstehen, dass die Mächtigen ohnehin tun was sie wollen, ohne dass wir sehr viel dagegen tun können.

Auch das Jupiter-Pluto-Trigon wird im Februar immer genauer. Reformen mögen jetzt leichter von der Hand gehen als sonst. Wenn wir tief in unserem Inneren forschen, was unsere Werte und Überzeugungen sind und ihnen treu bleiben, können wir jetzt Großes erreichen. Es ist jetzt möglich, unsere Macht und unseren Einfluss zu nutzen und tiefgreifenden Wandel einzuleiten. Der Vollmond am 22.2.2016 in Jungfrau scheint diese Zeitqualität noch zu unterstützen.

Die Jupiter-Chiron-Opposition wird am 23. Februar zum zweiten Mal exakt. Mehr denn je erkennen wir, was so furchtbar schief läuft in unserer Welt, wo die wunden und schmerzhaften Punkte sind, die es zu heilen gilt. Vielleicht erkennen wir, auch mitverursacht durch Skandale, was nicht funktioniert im Gesundheitswesen und wie sehr es ein Fehler ist, uns von Religion und Spiritualität vollkommen zu distanzieren. Medizin, Psychologie und Psychotherapie werden dann nur noch Techniken, ohne jede Menschlichkeit, von denen die Menschen sich abwenden und in Scharen zu Energetikern, Heilern und Schamanen laufen, eben weil ihnen dort zugehört wird, auf ihre Bedürfnisse eingegangen wird und sie wieder Sinn finden, wo der in den traditionellen Wissenschaften vollkommen verloren gegangen ist.

März

Sonnenfinsternis, 9. März 2016

Abb. 3. Sonnenfinsternis, 9.3.2016, 1:54 UT.

Am 9.3.2016 findet eine totale Sonnenfinsternis im Zeichen Fische statt. Die Finsternis selbst bildet eine Konjunktion mit Chiron, eine Opposition mit Jupiter und beide zusammen ein T-Quadrat auf Saturn im Schützen. In Mitteleuropa wird diese Sonnenfinsternis nicht sichtbar sein. Sie beginnt im Indischen Ozean und endet im Pazifik etwa 1800 km nordöstlich von Hawaii.

Die Sonnenfinsternis konfrontiert uns thematisch noch einmal mit der Spannung zwischen Chiron in den Fischen und Jupiter in Jungfrau. Wir dürften einmal mehr mit Fehlern, Versäumnissen und “Sünden” der Vergangenheit konfrontiert werden, für die es jetzt gilt, neue Lösungen zu finden. Wahrscheinlich könnte die Thematik unmittelbar mit neuen Flüchtlingsströmen zusammenhängen und wir werden in der Folge auch mit einer Werte-Debatte konfrontiert sein, da Saturn im Schützen den Konflikt zwischen Chiron und Jupiter “auszubaden” hat. Unterstützung bekommen aber sowohl Saturn als auch Jupiter. Ersterer von Uranus im Widder und letzterer von Pluto im Steinbock. Am 16.3.2016 wird das Jupiter-Pluto-Trigon zum zweiten Mal exakt.

Am 23.3.2016 findet eine Halbschatten-Mondfinsternis statt, die ebenfalls in Europa nicht sichtbar sein wird. Am gleichen Tag wird auch das zweite von drei Jupiter-Saturn-Quadraten exakt. Dabei geht es um Wachstum und die Grenzen von Wachstum (vgl. Artikel “Jupiter Quadrat Saturn“). Die Mondfinsternis selbst findet in Opposition mit Merkur und im Sextil mit Mars statt. Insgesamt ist sehr viel Feuer und vor allem kardinale Energie vorhanden. Wir dürfen also um diese Zeit hektische Betriebsamkeit erwarten.

April

Der Neumond vom 7.4.2016 nimmt das Thema der Uranus-Pluto-Quadratur wieder voll auf. Es ist der erste Neumond des astrologischen Jahres und er findet in Konjunktion mit Uranus auf 18° Widder statt. Uranus steht zu diesem Zeitpunkt auf 20°18‘ Widder und Pluto steht auf 17°27‘ Steinbock. Auch Saturn bildet ein Trigon zur Neumondkonstellation. Über Spiegelpunkte sind auch Jupiter, Mars und Neptun in die Neumondstellung involviert und zusätzlich bildet Priapus (=Mondperigäum) eine Konjunktion mit dem Neumond. Laut Döbereiner ist 17°30‘ Widder obendrein ein kritischer Grad mit der Bedeutung von Mars-Uranus. Wir können also eine überraschenden und sehr marsischen April erwarten. Jetzt ist enorm viel Energie vorhanden, um große Veränderungen und Reformen umzusetzen, sowohl das Uranus-Saturn-, als auch das Jupiter-Pluto-Trigon wirken begünstigend, für tiefgreifende Reformen.

10 Tage nach dem Neumond wird Mars nach 26 Monaten (zuletzt Anfang 2014) wieder rückläufig und zwar am 17.4.2016 auf 8°54‘ Schütze. Er wandert dann bis 30.6.2016 bis 23°04‘ Skorpion zurück. Mars beginnt seine Rückläufigkeit etwa 2 Grad vom exakten Quadrat mit Neptun entfernt. Das ist vor allem für altruistisches Handeln eine günstige Zeitqualität. Allzu selbstsüchtiges Handeln könnte jetzt, bedingt durch das Neptun-Quadrat und auch bedingt durch die Mars-Rückläufigkeit zum Scheitern verurteilt sein.

Die letzten beiden Mars-Rückläufigkeiten im Schützen waren jeweils im Frühsommer 1969 und 2001. In diese Zeit fiel unter anderem der sogenannte Stonewall-Aufstand der Schwulen in New York, der als Initialzündung der modernen Lesben- und Schwulenbewegung verstanden werden kann und noch heute in den sogennante CSD Paraden (CSD = Christopher Street Day) gefeiert wird.

Das T-Quadrat von Jupiter, Neptun und Saturn wird im April zunehmend exakter. Die Spannung von Ideal und Wirklichkeit wird jetzt vermutlich das bestimmende Thema der Nachrichten sein. Hilfsbereitschaft und Pragmatismus, beispielsweise in der Flüchtlingsfrage, könnten zu großen Konflikten führen und werden vermutlich eine Wertedebatte auslösen. Ein schönes Beispiel wie das konkret aussehen könnte, ist der vor kurzem vom österreichischen Innenministerium herausgegebene Refugee-Guide (als Download erhältlich auf der Seite: refugee-guide.at).

Der Vollmond im Skorpion, dessen Dispositor Pluto ist, lässt uns ein letztes Mal noch die Energien des Uranus-Pluto-Quadrats spüren, da Venus in Konjunktion mit Uranus und im Quadrat mit Pluto steht. Danach entfernen sich Uranus und Pluto wieder immer mehr voneinander. Erst in den ersten drei Monaten des Jahres 2017 werden sie wieder innerhalb 3 Grad Orbis stehen.

Mai

Der Stier-Neumond vom 6.5.2016 findet im Trigon mit Pluto statt. Venus und Merkur stehen ebenfalls im Stier, wobei Merkur von 28.4. bis 22.5.2016 wieder rückläufig ist. Er bewegt sich damit dreimal durch die Gradbereiche 14° bis 23° Stier. Abgrenzung, Begrenzung, Schutz und der Ruf nach Autoritäten und maßgeblichen Lösungen dürften jetzt die bestimmenden Themen sein. Wobei auch die Jupiter-Neptun-Opposition und das Jupter-Saturn-Quadrat immer exakter werden und damit auch die oben erwähnte Spannung zwischen Ideal und Wirklichkeit spürbar werden wird.

Vollmond Mai 2016

Abb. 4. Vollmond 21.5.2016, 21:14 UT.

Das T-Quadrat von Neptun, Jupiter und Saturn erreicht im Mai seine größte Annäherung. Der Vollmond vom 21.5.2016 findet in sehr genauer Konjunktion mit dem rückläufigen Mars im Schützen statt. Beim Vollmond stehen Jupiter auf 13°29‘ Jungfrau, Neptun auf 11°54‘ Fische und Saturn auf 14°01‘ Schütze.

Werte stehen jetzt im Vordergrund. Wir fragen uns jetzt: Was ist wirklich wichtig? Wie viel kann unsere Gesellschaft verkraften? Was sind unsere langfristigen Ziele? Was genau ist uns wertvoll? Terroranschläge sind bei rückläufigem Mars etwas wahrscheinlicher.

Der Mond bewegt sich dann am nächsten Tag auf Saturn zu und löst am 22.5. das T-Quadrat von Jupiter, Neptun und Saturn über eine Konjunktion mit Saturn aus. Auch das Jupiter-Saturn-Quadrat wird am 26.5.2016 zum dritten Mal exakt. Auf der praktischen Ebene kann jetzt viel erreicht werden, da Jupiter, Merkur und Pluto in den Erdzeichen ein geschlossenes Trigon bilden. Pluto steht nahe 17°30‘ Steinbock, laut Döbereiner ein kritischer Grad mit dem Planetenthema Mars-Saturn. Eine Deutung, wenn auch nicht die einzige, könnte hier “harte Arbeit” lauten.

Juni

Neumond Juni 2016

Abb. 5. Neumond 5.6.2016, 2:59 UT.

Der Neumond vom 5.6.2016 findet auf 14°53‘ Zwillinge statt und aktiviert damit noch einmal das Jupiter-Saturn-Quadrat (Opposition Saturn, Quadrat Jupiter). Er findet in Konjunktion mit Venus statt und ist außerdem in ein großes Quadrat in den veränderlichen Zeichen eingebunden. Damit nimmt der Neumond die Zeitqualität sowohl des Jupiter-Saturn-Quadrats, als auch des Neptun-Saturn-Quadrats auf. Er findet gewissermaßen am “Lösungspunkt” dieser T-Quadrat-Spannung statt und fordert uns auf, flexibel zu sein und zu bleiben, alle Informationen einzuholen die nötig sind und uns nicht zu schnell festzulegen. Jupiter befindet sich nahe dem aufsteigenden Mondknoten und im Trigon mit Pluto. Jetzt sind gute Lösungen möglich, die auch praktisch durchführbar sind.

Am 18.6.2016 wird das Saturn-Neptun-Quadrat zum zweiten Mal exakt. Jupiter bildet nun neuerlich eine Konjunktion mit dem Mondknoten, wie bereits im Jänner.

Unmittelbar vor dem Ingress der Sonne in den Krebs findet ein Vollmond auf 29°33‘ Schütze statt. Der Vollmond befindet sich fast bogenminutengenau auf dem Halbdistanzpunkt von Pluto und Saturn. Die Wertedebatte könnte jetzt einen vorläufigen Höhepunkt erreichen und dabei gleichzeitig Hilflosigkeit und Orientierungslosigkeit bei den Mächtigen offenbaren (Saturn und Merkur bilden beim Vollmond ein T-Quadrat auf Neptun in den Fischen).

Am 26.6.2016 wird das Jupiter Pluto Trigon neuerlich exakt. Mit viel Anstrengung und Liebe zum Detail sind nun dauerhafte und gute Lösungen möglich.

Mars wird am 30.6.2016 auf 23°03′ Skorpion wieder direktläufig. Bis zum 22.8.2016 bewegt er sich zum dritten und letzten Mal in Gradbereichen, die er zuvor schon bis 17.4.2016 berührt hatte.

Juli

Am 4. Juli 2016 ist Neumond auf 12°54‘ Krebs. Er findet in weiter Opposition mit Pluto statt, zusätzlich bildet Neptun ein Trigon und Jupiter ein Sextil zu diesem Neumond. Mitgefühl, Mitmenschlichkeit und Nächstenliebe stehen stark im Vordergrund und werden unterstützt von einem pragmatischen Jupiter in Jungfrau. Personen mit Helfersyndrom sind in ihrem Element. Der Vollmond am 20.7.2016 findet im Steinbock und im Sextil mit Mars und Chiron statt. Vermutlich wollen wir jetzt um jeden Preis “das Richtige” tun.

Das Saturn-Jupiter-Quadrat löst sich nun endgültig auf. Saturn und Neptun befinden sich immer noch im Orbis eines Quadrats.

Mundan könnten sich Strukturen und Grenzen immer mehr auflösen, was Verunsicherung und Angst auslösen kann. Vertrauen in das größere Ganze könnte uns helfen, diese Zeit gut zu überstehen und vielleicht die eine oder andere Vision (Neptun) in die Tat (Saturn) umzusetzen.

August

Der Löwe-Neumond vom 2.8.2016 findet in recht genauem Trigon mit Saturn statt. Mars wechselt an diesem Tag auch endgültig in den Schützen und bleibt dort noch bis 27.9.2016. Am 24.8.2016 trifft Mars auf Saturn und bildet einmalig eine Konjunktion mit ihm. Lebensfreude und Lebendigkeit verbinden sich jetzt leicht mit klaren und eindeutigen Werten. Das Feurige ist fokussiert und genau auf dem Punkt. Unser Ausdruck ist konzentriert und wir vermögen spielerisch Neues zu lernen.

Neptun nähert sich im August dem absteigenden Mondknoten und am 13.8.2016 findet die dritte Jupiter-Chiron-Opposition statt. Anpassungprozesse stehen im Vordergrund, verwirrende Hintergrundinformationen wollen geklärt, geordnet und überprüft werden, ehe feststeht, was davon in den Alltag integriert werden kann und was als unrealistisch verworfen werden muss.

Am 18.8.2016 ist Vollmond im Wassermann, Mond steht zusätzlich im Sextil mit Uranus. Am 30.8. wird Merkur neuerlich bis 22.9.2016 rückläufig . Er transitiert in der Zeit drei Mal die Gradbereiche 15° bis 29° Jungfrau. Vielfältige Informationen, Innovationen und Einsichten wollen jetzt auf der praktischen Ebene verarbeitet (“verdaut”) werden, ehe Jupiter sich im September aus der Jungfrau bewegt und in das Zeichen Waage eintritt.

September

Sonnenfinsternis 1. September 2016

Abb. 6. Sonnenfinsternis, 1.9.2016, 9:03 UT.

Am 1.9.2016 findet eine ringförmige Sonnenfinsternis auf 9°21‘ Jungfrau statt.

Die Zentralzone der Sonnenfinsternis am 01.09.2016 beginnt im mittleren Atlantik, knapp südlich des Äquators, zieht sich über den Indischen Ozean und endet gut 1000 Kilometer westlich von Australien (Quelle: http://www.sonnenfinsternis.org/sofi2016a/index.htm)

Die Sonnenfinsternis nimmt noch einmal die Energie des Neptun-Saturn-Quadrats auf, welches am 10.9.2016 zum dritten und letzten Mal exakt wird. Die Sonnenfinsternis findet in recht genauer Opposition mit Neptun und im Quadrat mit Saturn und Mars statt. Diese Sonnenfinsternis ist jener vom 13.9.2015 nicht unähnlich, dürfte aber in ihren Auswirkungen und harten Auseinandersetzungen um Werte und Zuwanderung noch viel schärfer geführt werden. Mars-Saturn ist eine kriegerische Konstellation, die mit einem Fuss auf dem Gaspedal und einem auf der Bremse zu illustrieren wäre. Die dabei auftretenden Spannungen sind nur sehr schwer verkraftbar oder konstruktiv lösbar.

Am 9.9.2016 wechselt Jupiter in das Tierkreiszeichen Waage, wo er bis 10.10.2017 bleiben wird. In Jungfrau verband sich Jupiters Sinn für Gerechtigkeit, Ethik, Moral und Werte, die Lust zu predigen und Anschauungen mitzuteilen mit dem Bedürfnis nach Beobachtung, Verwertung, Anpassung, Nutzbarmachung und praktischer Anwendbarkeit. In Waage geht es jetzt um Beziehungen und darum, die Dinge ins Gleichgewicht zu bringen, die aus dem Lot geraten sind. Waage ist ein geistiges Zeichen. Fairness und Gerechtigkeit stehen jetzt im Mittelpunkt. Allerdings sollten wir das Zeichen Waage nicht allzu sehr idealisieren, in gewisser Weise ist es das gewalttätigste Zeichen des Tierkreises (Zitat von Markus Jehle bei einem Vortrag im Herbst 2015 in Wien). Waage sucht nach Ausgleich und Gleichgewicht und verwendet dafür bisweilen drastische und gewalttätige Mittel. Ein Beispiel dafür wäre der Terroranschlag vom 11.9.2001 in New York, der einen Waage-Aszendenten hatte.

Am 16.9.2016 findet eine Halbschattenmondfinsternis in den Fischen, Konjunktion Chiron statt. Diese Mondfinsternis bildet auch ein T-Quadrat auf Mars im Schützen, womit sie ein Jahresthema von 2016 aufnimmt, nämlich das Werte-Thema, das Saturn mit seinem Durchgang durch den Schützen so penibel prüft.

Oktober

Der Waage-Neumond vom 1.10.2016 findet in weiter Konjunktion mit Jupiter statt. Beziehungen, Austausch und Fairness stehen für diesen Monat im Vordergrund. Wobei der Vollmond vom 16.10.2016 in Konjunktion mit Uranus und im Spiegelpunkt mit Neptun uns auch ziemlich viel Unruhe und Verunsicherung bescheren könnte.

Am 30.10.2016 gibt es einen weiteren Neumond im Skorpion, in Konjunktion mit Merkur und im Trigon mit Neptun. Idealismus und Spiritualität können jetzt schnell zu Fanatismus werden, zumal Pluto und Saturn im Oktober und November 2016 in einer Spiegelpunkt-Konjunktion stehen (Pluto und Saturn sind gleich weit von der Achse 0° Krebs/Steinbock entfernt). Diese Konstellation verstärkt vorübergehend die Wirkung von Pluto in Steinbock, weil das Planetenthema Pluto-Saturn jetzt gleich zweimal am Himmel zu finden ist. Macht, Kontrolle, Freiheitsbeschränkungen von Seiten des Staates sind jetzt wichtige Themen, die im Vordergrund stehen dürften.

Das Saturn-Neptun-Quadrat löst sich bis Ende des Monats endgültig auf.

November

Im November (für den wahren Mondknoten exakt am 17.11.2016) steht Neptun am absteigenden Mondknoten. Letztmalige Neptun-Mondknoten-Konjunktion fanden im Jänner 2000, März 1983, August 1966 und November 1949 statt. Gemäß der karmischen Deutung sind wir zu diesen Zeitpunkten in alte Verhaltensmuster verstrickt, Suchtverhalten, Abhängigkeiten und Automatismen, die wir eigentlich schon überwunden glaubten, kehren zurück.

Am 24.11.2016 findet das erste Jupiter-Pluto-Quadrat statt. Der Dispositor von Jupiter, die Venus, steht dabei gleichzeitig in Konjunktion mit Pluto. Hier könnte das Bedürfnis nach Kontakten, nach Austausch und Fairness in Konflikt geraten mit staatlicher Kontrolle und Einschränkung.

Der Neumond vom 29.11.2016 nimmt das Thema von Neptun am absteigenden Mondknoten auf, weil er an der Spitze eines T-Quadrats zwischen aufsteigendem Mondknoten und absteigendem Mondknoten mit Neptun stattfindet.

Hier haben wir es erneut mit Einsichten, Hintergründen und Intuitionen zu tun, die in den Alltag integriert werden wollen (aufsteigender Mondknoten in Jungfrau) und gleichzeitig zu einem Wertewandel (Neumond in Schütze) beitragen können.

Dezember

Der Dezember beginnt mit einem Jupiter-Mars-Trigon und einem zunehmend exakter werdenden Uranus-Saturn-Trigon. Am 25.12.2016 wird dieses erstmals exakt. Vielleicht gelingt es uns jetzt, uns von überholten Sicherheitsansprüchen frei zu machen, die Vergangenheit loszulassen und verkrustete Lebensstrukturen aufzubrechen. Pioniergeist ist jetzt gefragt und mutige neue Lösungen auf der Basis von soliden Werten. Das Uranus-Saturn-Trigon wird uns noch bis Ende 2017 begleiten.

Am 26.12.2016 wird auch die Jupiter-Uranus-Opposition exakt und am  28.12.2016 das Saturn-Chiron-Quadrat. Damit unterstützen vermutlich sowohl Jupiter als auch Chiron, über neue Einsichten, stukturierte und mutige Reformen und Weichenstellungen.

Ein sehr spannungsgeladenes Jahr endet damit mit vergleichsweise harmonischen Konstellationen, mit viel Optimismus und Hoffnung.

Wichtigste Konstellationen 2016

Die wichtigsten Konstellation des Jahres 2016 im Überblick:

  exakt Orbis 5 Grad
Uranus Quadrat Pluto 2012 – 2015 März 2018
Neptun Quadrat Saturn 18.6. und 10.9.2016 November 2016
Jupiter Quadrat Saturn 23.3. und 26.5.2016 Juni 2016
Jupiter Trigon Pluto 16.3. und 26.6.2016 Juli 2016
Jupiter Opposition Neptun
17.9.2015 Juni 2016
Jupiter Opposition Chiron
23.2. und 13.8.2016 August 2016
Jupiter Opposition Uranus
26.12.2016, 3.3. und 28.9.2017 Oktober 2017
Saturn Trigon Uranus 25.12.2016, 19.5. und 11.11.2017 Dezember 2017
Jupiter Quadrat Pluto 24.11.2016, 30.3. und 4.8.2017 September 2017

Beratung

Wenn Sie wissen möchten, wie Ihr Jahr 2016 aussehen könnte, ist eine persönliche Beratung für Sie vielleicht nützlich.  Weitere Informationen dazu finden Sie hier .

Bildnachweis

Das Bild stammt von Pixaby, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

Literatur

Baigent, Michael, Campion, Nicholas und Harvey, Charles (1989). Mundan-Astrologie. Handbuch der Astrologie des Weltgeschehens. Edition Astrodata.

Jehle, Markus (2015). Himmliche Konstellationen. Leben und Handeln im Einklang mit dem Kosmos. Marius Verlag.

Rudhyar, Dane & Rael-Rudhyar, Leyla (1994). Der Sonne/Mond-Zyklus. Ein Schlüssel zum Verständnis der Persönlichkeit. Edition Astrodata.

 

 


Ein Monat voller Überraschungen

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Alles das uns an anderen irritiert, kann uns zu einem besseren Selbstverständnis führen. (C.G. Jung)

SturmschadenDiesen April könnten wir wiederholt die Erfahrung machen, dass nichts so läuft, wie wir das gerne hätten oder geplant hatten. Gefühle dürften da und dort Amok laufen und es könnte sich eine gewisse Lebensangst breit machen, die ein Fluchtbedürfnis in uns hervorruft. Länger geplante Projekte, die vielleicht sogar mit einer gewissen Euphorie verbunden waren, dürften dann doch nicht so rund laufen und ins Stocken geraten. Alter Ärger will bearbeitet werden, um zumindest ab dem Sommer wieder zügig voran zu kommen. Mars, der Herr der Unternehmungen und der Tatkraft, wird im April rückläufig und konfrontiert uns mit unerwarteten Hindernissen.

Neumond im Widder

Neumond, 7. April 2016

Abb. 1. Neumond 7. April 2016, 11:24 UT (ohne Häuser).

Am 7.4.2016 findet um 13:24 Uhr MESZ ein Neumond im Widder statt. Es ist der erste Neumond des neuen astrologischen Jahres, das am 20.3. mit dem Eintritt der Sonne in den Widder begann. Die Qualität dieses Neumondes ist energiegeladen, kämpferisch und impulsiv, umso mehr als der Neumond in Konjunktion mit Uranus stattfindet.

Der Neumond nimmt damit ein weiteres Mal das Thema des Uranus-Pluto-Quadrats auf, das gegenwärtig immer noch in einem Orbis von drei Grad steht. Auch wenn das Quadrat zuletzt am 17.3.2015 exakt war und auch nicht mehr exakt werden wird, befindet es sich doch bis Anfang 2018 zwischenzeitlich immer wieder innerhalb eines Orbis von 5 Grad und bleibt damit weiter wirksam.

Gleichzeitig steht der Neumond auch im Trigon mit Saturn im Schützen, der gerade erst am 23.3. rückläufig geworden war. Der jugendliche Vorwärtsdrang des Widder-Neumondes wird hier auf harmonische Weise ermahnt, sich der Ziele und Konsequenzen bewusst zu sein, die sein Handeln haben könnte.

Neumond 7. April 2016 für Wien

Abb. 2. Neumond, 7.4.2016 für Wien, 13:24 Uhr MESZ.

Für Wien, Berlin und Zürich steht der Neumond im 9. Haus, nahe dem MC. Für Berlin und Zürich noch näher als für Wien. Für Zürich steht der Neumond fast punktgenau am MC und für Berlin insbesondere Uranus in sehr enger Konjunktion mit dem MC. Für alle drei Länder steht Löwe am Aszendenten dieses Neumondes.

Eine Neumondkonstellation nahe dem MC könnte insbesondere für die Regierenden eine Überraschung bereithalten. Unsere Ideale werden enttäuscht und vieles kommt wahrscheinlich ganz anderes (Uranus) als so mancher sich das vorgestellt hatte. Der Löwe-Aszendent steht für ein sehr selbstsicheres, etwas großspuriges Auftreten, möglicherweise mit der Tendenz zur Selbstüberschätzung. Insbesondere die gestern (am 3.4.2016) enthüllten Panama-Papiere könnten so manchen mächtigen Mann weltweit in arge Bedrängnis bringen und wohl auch für den einen oder anderen Politiker-Rücktritt sorgen.

Mundanastrologisch besteht meiner Beobachtung nach eine Tendenz, Pluto in Steinbock eher negativ zu interpretieren, als staatliche Kontrolle, Angst oder rücksichtsloses Machtstreben Einzelner. Allerdings könnte man Pluto auch anders und weit positiver sehen. Pluto im Steinbock steht nämlich auch für eine kompromisslose Einhaltung von Gesetzen und ebenso pocht Saturn im Schützen auf die Einhaltung von Regeln, Vorschriften und Werten. Enthüllungen werden nach und nach dafür sorgen, dass auch die ganz großen Konzerne und mächtigen Männer und Frauen, die sich vor Plutos Durchgang durch den Schützen noch vorgestellt hatten irgendwie über dem Gesetz zu stehen, sich an Gesetze, Steuervorschriften und internationale Abkommen zu halten haben. Und irgendwann werden vielleicht sogar amazon, IKEA, Starbucks und andere Konzerne in Europa Steuern zahlen müssen.

Der Schwung, den dieser Neumond bringt, wird noch von anderer Seite untergraben. Die Verheißung eines Widder-Neumondes ist groß, doch dann kommt Uranus und katapultiert uns aus dem normalen Ablauf heraus. Aber auch Mars könnte diesmal unsere Pläne vereiteln. Er ist der Dispositor dieses Neumondes und wird nur 10 Tage nach dem Neumond auf 8°54‘ Schütze, im Quadrat mit Neptun, rückläufig. Hier kommt nach mehr als zwei Jahren plötzlich Sand ins Getriebe.

Mars rückläufig

Mars wird am 17.4.2016 auf 8°54‘ Schütze rückläufig und bewegt sich dann von 17.4. bis 29.6.2016 von 8°54‘ Schütze wieder auf 23°04‘ Skorpion zurück. Den Tierkreisgrad 23°04‘ Skorpion hatte Mars bereits am 18.2.2016 erstmals überquert.

Daten des rückläufigen Mars:

  • 18.2.2016: Mars überquert 23°04‘ Skorpion
  • 17.4.2016: Mars wird rückläufig auf 8°54‘ Schütze
  • 22.5.2016: Mars Sonne Opposition auf 1°47′ Schütze/Zwillinge
  • 29.6.2016: Mars wird direktläufig auf 23°04‘ Skorpion
  • 22.8.2016: Mars überquert letztmalig 8°54‘ Schütze

Den gesamten Bereich von 23°04′ Skorpion bis 8°54‘ Schütze wird Mars also insgesamt drei Mal durchqueren, einmal direktläufig vom 18.2.2016 bis 17.4.2016, ein zweites Mal rückläufig von 17.4.2016 bis 29.6.2016 und ein letztes Mal direktläufig von 29.6.2016 bis 22.8.2016.

Mars wird ca. alle 26 Monate für etwa 3 Monate rückläufig. In der untenstehenden Liste sind die Tierkreisgrade des Beginns der Mars-Rückläufigkeiten im Zeitraum von 2001 bis 2020 aufgeführt.

  • 12.05.2001: 29°03‘ Schütze
  • 29.07.2003: 10°08‘ Fische
  • 02.10.2005: 23°22‘ Stier
  • 14.11.2007: 12°27‘ Krebs
  • 21.12.2009: 19°42‘ Löwe
  • 24.01.2012: 23°05‘ Jungfrau
  • 01.03.2014: 27°32‘ Waage
  • 16.04.2016: 8°54‘ Schütze
  • 26.06.2018: 9°13‘ Wassermann
  • 09.09.2020: 28°08‘ Widder

In Zeiten, in denen Mars rückläufig ist, werden alter Ärger und andere unverarbeitete Gefühle an die Oberfläche des Bewusstseins gespült, wir spüren Sachzwänge deutlicher als sonst, im Alltag bemerken wir plötzlich Probleme, die sich lange aufgestaut haben, Partnerschaftskonflikte brechen auf und die Menschen sind gereizter als sonst.

Der rückläufige Mars im persönlichen Radix

Die nächste Rückläufigkeit des Mars werden vor allem jene Personen mit Radix-Stellungen am Beginn der veränderlichen Zeichen (Zwillinge, Jungfrau, Schütze und Fische) insbesondere im Bereich 7-9° stark spüren. Für den Lebensbereich, in dem sich die Marsrückläufigkeit auswirken wird, ist insbesondere interessant, in welchem Haus diese Rückläufigkeit stattfinden wird. Aber auch die Radix-Stellung des Mars und seine Aspekte spielen natürlich eine Rolle. Je mehr unser Mars/Widder-Anteil integriert ist und bewusst gelebt wird, desto einfacher dürfte auch die Phase seiner Rückläufigkeit für uns sein.

Da Mars im Quadrat mit Neptun rückläufig wird, dürften auch Personen mit einem Mars-Neptun-Thema im Geburtshoroskop die aktuelle Rückläufigkeit besonders deutlich spüren. Ein solches Mars-Neptun-Thema liegt etwa vor, wenn jemand einen Aspekt zwischen Mars und Neptun im Radix hat oder wenn Mars in 12 oder Neptun in 1 steht.

Mit Mars in Schütze entladen sich Wut und Ärger vor allem durch Übertreibungen, einen Hang zur Dramatik und Besserwisserei, möglicherweise auch Promiskuität, Kaufräusche und religiösen Eifer.

Die Mars-Rückläufigkeit trifft uns immer wieder unvorbereitet, weil Mars nur etwa alle 2 Jahre und 2 Monate rückläufig wird. Wir haben uns also lange Zeit an die Direktläufigkeit gewöhnt und plötzlich geraten die Dinge doch ins Stocken. Alle anderen äußeren Planeten werden ja jedes Jahr rückläufig und wir sind an diesen Rhythmus von Direkt- und Rückläufigkeit wahrscheinlich mehr gewöhnt als bei Mars, dessen Rückläufigkeit dann immer wieder überraschend für uns kommt.

Anders als bei den anderen äußeren Planeten wird Mars erst nach seinem Trigon mit der Sonne rückläufig. Bei Jupiter bis Pluto ist es so, dass die Rückläufigkeit schon vor dem Trigon mit der Sonne eintritt. Das macht einen Unterschied, weil die Verheißungen eines Sonne-Trigons uns besonders optimistisch stimmen und dann wird Mars plötzlich rückläufig und frustriert alles, was wir bisher so großspurig geplant hatten. Dies gilt insbesondere für die Bereiche des Hauses, in dem Mars im betreffenden Horoskop rückläufig wird.

Unsere Handlungs- und Durchsetzungsfähigkeit sind in diesem Monat wohl empfindlich beeinträchtigt, zum einen weil Mars rückläufig wird, zum anderen aber auch, weil er im Quadrat mit Neptun rückläufig wird. Mars-Neptun ist meines Erachtens immer eine gute Gelegenheit für altruistisches Handeln. Wir sind hier besonders gut darin, etwas für andere zu tun. Egoistisches Handeln aber, wird unweigerlich scheitern. Einfacher ausgedrückt: immer dann, wenn wir etwas für andere tun wollen, haben wir eine Chance erfolgreich zu sein. Der Versuch, etwas zum eigenen Ruhm und Vorteil zu erreichen, wird uns unter dieser Konstellation aber nur schwer gelingen.

Die Sonne-Mars-Opposition (21.5.2016)

Die Sonne-Mars-Opposition bringt die innere Energie, die im Unbewussten gegärt und gebrodelt hat, an den Tag (Sullivan, 2002). Fast zeitgleich mit dieser Opposition findet am 21.5. ein Vollmond auf 1°14‘ Schütze statt, die Opposition zur Sonne bildet Mars am nächsten Tag. Wenn diese Opposition wichtige Punkte im eigenen Horoskop (Sonne, Herrscher von 1 oder Achsen) berührt, dürften sich Emotionen besonders heftig und unkontrollierbar entladen.

Im Tierkreis sind insbesondere die Grade 1-2° Schütze angesprochen, da sich der Vollmond  auf 1°14‘ Schütze ereignet und die exakte Opposition von Mars und Sonne einen Tag später auf 1°47‘ Schütze stattfindet. Mundanastrologisch dürfte das für folgende Länder (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) besonders relevant sein:

  • Kroatien (AC 1°21‘ Schütze)
  • Jemen (Sonne und MC 1°01‘ bzw. 1°04‘ Zwillinge)
  • Sri Lanka (Sonne 1°17‘ Zwillinge)
  • Singapur (AC 2°04‘ Zwillinge)

Der Vollmond vom 21.5.2016, in Konjunktion mit Mars, findet für Russland (MC-Linie nahe Moskau), den Osten der Türkei und Syriens, den Westen des Irak und Saudi Arabiens direkt auf der astrokartografischen MC-Linie statt. Insbesondere für Mekka findet dieser Vollmond in exakter Konjunktion mit dem MC statt.

Nur einen Tag nach Mars´ Station zur Rückläufigkeit wird auch Pluto auf 17°29‘ Steinbock rückläufig und bewegt sich bis 26.9.2016 zurück auf 14°55‘ Steinbock, wo er wieder direktläufig werden wird.

Es ist ein interessanter Zufall, dass hier innerhalb von zwei Tagen sowohl der neue als auch der alte Herrscher des Skorpions rückläufig werden. Zudem wandert Mars im Zuge seiner Rückläufigkeit wieder in den Skorpion zurück. Es wirkt fast so, als wären die skorpionischen Angelegenheiten irgendwie unfertig, also müsste hier noch etwas erledigt werden. Als skorpionische Angelegenheiten könnte man hier alles betrachten, was mit Macht, Leidenschaft, Gefahr, Geheimnissen und einer gewissen Besessenheit zu tun hat.

Mars und der Mechanismus der Projektion

Mars bildet während seiner Rückläufigkeit wenige Aspekte, nur zum schnelllaufenden Mond, zur Venus und zu Merkur bildet er kurzfristig Aspekte. Herausragend ist aber sein langes Trigon mit Chiron von Ende Mai bis Ende Juli. Damit bildet er zwei wichtige Aspekte während seiner Rückläufigkeit, nämlich ein Quadrat mit Neptun und ein Trigon mit Chiron. Die mögliche Bedeutung dieser Aspekte könnte sein, dass manches, was wir vorhaben, noch ein genaueres Ausleuchten der Hintergründe benötigt.

Ehe wir Orientierung geben können und verbindlich handeln können, sollten wir noch den Schmerz verstehen, der in unserer Gesellschaft auch da ist. Auf der Suche nach Erkenntnis müssen wir hier tief ins Unbewusste unserer Gesellschaft gehen und den Schmerz lokalisieren, der dort ist. Heilung gelingt nur, wo Komplexe aufgelöst und Projektionen zurückgenommen werden. Der Begriff „Projektionen zurücknehmen“ bedeutet, dass wir uns darüber bewusst werden, dass dasjenige, was wir anderen vorwerfen in Wahrheit ein Anteil von uns selbst ist. Wenn ich beispielsweise erkenne, dass ich selbst aggressiv und feindselig bin und diese Aggression nicht nur von außen kommt. Wenn wir uns unseren eigenen, finsteren emotionalen Abgründen stellen und den Teufel oder Psychopathen in uns selbst aufzuspüren vermögen, dürfte es uns leichter fallen, andere zu verstehen und ihnen offenen Herzens zu begegnen. Alles was wir in uns selbst nicht sehen wollen, was wir an uns selbst nicht verstanden haben oder nicht akzeptieren können, projizieren wir unweigerlich auf andere, die dann wesentlich böser erscheinen, als sie in Wahrheit sind.

Wir haben bereits erlebt, wie die Willkommenskultur plötzlich in eine sehr restriktive, Grenzzäune bauende, Politik umschwenkte. Und dieses Frühjahr könnten wir noch einen weiteren Schwenk erleben, nach dem wiederum alles anderes sein wird als vorher. Flüchtlinge beispielsweise, die jetzt in die Türkei zurückgebracht werden, sprechen bereits von Deportation. Das Leid in den Flüchtlingslagern der Türkei und auch an anderen Orten ist einer zivilisierten Menschheit unwürdig. Dort haben wir noch viel zu wenig hingesehen! Auf der anderen Seite eskaliert die Fremdenfeindlichkeit in Deutschland und Österreich immer mehr. Mittlerweile ist es für viele vollkommen in Ordnung islamfeindlich zu sein, ja sogar da und dort offenen Hass zu zeigen. „Wir wollen euch hier nicht haben“, ist eine Haltung, die in weiten Teilen der Bevölkerung zunimmt und immer mehr akzeptiert wird, ja da und dort sogar begeisterte Zustimmung findet. So mag es den Juden Ende der 1920-er und Anfang der 1930-er Jahre gegangen sein. Und dann wurde der Hass plötzlich salonfähig, Juden wurden offen gemobbt, aus ihren Jobs vertrieben, des Landes verwiesen und benachteiligt, wo es nur ging. Von da an, war es dann nur ein „kleiner Schritt“ zur industriellen Massenvernichtung…

Wollen wir derartige Entwicklungen in unserer Zeit noch einmal? „Das ist eine andere Kultur“, höre ich da und dort. Sogar in meinem Bekanntenkreis. Ja und weiter? Was will der Sprecher, die Sprecherin damit sagen? Ich höre bisweilen von erleuchteten (Vorsicht Ironie!) deutschen und österreichischen Männern, die Frauen respektvoll behandelten, niemals ausfällig gegen sie werden würden und schon gar nicht, jemals die Hand gegen Frauen erheben würden. Jene Männer aus Syrien aber seien durch die Bank alle Vergewaltiger. Ernsthaft? Als ob Deutsche und Österreicher nicht mehrheitlich genau solche Machos wären wie die meisten anderen Männer dieser Erde! Unsere ganze angeblich so offene und emanzipierte Kultur ist nichts als ein dünner Lack an der Oberfläche. Abseits des Mainstreams heißt es auch bei uns, eine Frau gehöre an den Herd und ein Mann, der selber Hemden bügle, hätte „seine Alte“ offenbar nicht gut genug abgerichtet. Das ist die Meinung von sehr vielen österreichischen und sicher auch deutschen Männern und ich kann ehrlich gesagt nicht sehen, wo sich diese Meinung mit der angeblich so anderen Kultur der Syrer, Afghanen oder Iraker so grundlegend unterscheiden würde.

Die Pluto-Uranus-Spur in unserer Gesellschaft

Im Vordergrund des Neumondes steht auch das Uranus-Pluto-Quadrat, das der Neumond direkt auslöst. Dieses Quadrat hat als Thema einen gewissen Mutationszwang. Ganz egal was geschieht, Hauptsache, es wird anders! Keinesfalls sollen die Dinge so bleiben wie sie sind. Blicken wir in die Gesellschaft, so scheint sich das so auszuwirken, dass der Staat immer mehr kontrolliert und uns überwacht, während die Menschen dem Neuen, Aufregenden und Innovativen hinterherlaufen und sich auf diese Art und Weise eine hysterische Scheinwelt basteln, die jeden Bezug zur Realität verloren hat.

Wir bekämpfen angeblich den Terror, jedenfalls wird uns das von Politikern eingeredet, und wir tun das, um unsere Werte und unsere Freiheit zu schützen. Dabei merken wir gar nicht, dass wir unsere Freiheit längst schon eingebüßt haben. Vor kurzem schlug ein sogenannter Sicherheitsexperte Metalldetektoren auch in Konzert- und Opernhäusern vor. Natürlich können wir alles und jedes überwachen, am besten gleich mit direkt in Menschen implantierten Chips. Aber wie frei sind wir dann noch? Wir haben dann jene Freiheit, die wir angeblich bewahren wollten, freiwillig aufgegeben und irgendwann sind vielleicht jene Gesellschaften, die von uns als unzivilisiert und undemokratisch definiert werden, in Wahrheit freier als unsere eigenen.

Und wenn wir von Werten reden, fragt sich auch, welches denn die europäischen Werte sind? Das einzige, was heutzutage wirklich Bedeutung zu haben scheint, ist Geld und der Börsenwert. Und selbst das ist purer Schein. Wenn wir in den USA und in Europa Milliarden und Billionen von Dollar und Euros drucken, wie viel Wert kann dieses bunte Papier dann eigentlich noch haben? Mittlerweile will die Europäische Zentralbank bereits Geld an die Bürger Europas verschenken (vgl. z.B. Süddeutsche Zeitung). 1300 € pro Person würden etwa 440 Milliarden kosten und das, meinten die Experten, wäre verkraftbar um die Wirtschaft anzukurbeln. Wie wäre es, wenn die sogenannten Experten einfach zugeben würden, dass das Geldsystem, so wie es heute besteht, vollends gescheitert ist und so nicht mehr funktioniert?

Die hysterische Gesellschaft

Im ICD 10 (International Classification of Deseases), dem für Psychiater und Psychotherapeuten in Österreich verbindlichen Diagnoseschema, gibt es eine schwere Erkrankung, die als Histrionische Persönlichkeitsstörung (F 60.4) bezeichnet wird. Die Diagnose einer Histrionischen Persönlichkeitsstörung ist laut ICD 10 dann gegeben, wenn mindestens vier der folgenden Eigenschaften oder Verhaltensweisen zutreffen:

  1. dramatische Selbstdarstellung, theatralisches Auftreten oder übertriebener Ausdruck von Gefühlen
  2. Suggestibilität, leichte Beeinflussbarkeit durch Andere oder durch Ereignisse oder Umstände
  3. Oberflächlichkeit, labile Affekte
  4. ständige Suche nach aufregenden Erlebnissen und Aktivitäten, in denen die Betreffenden im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit stehen
  5. unangemessen verführerisches Erscheinen und Verhalten
  6. übermäßiges Bemühen, äußerlich attraktiv zu erscheinen

Sind vier der sechs Punkte zutreffend, so ist laut ICD 10 die Diagnose einer Histrionischen Persönlichkeitsstörung erfüllt. Dies ist eine schwere Form der Persönlichkeitsstörung, die über eine neurotische Erkrankung deutlich hinausgeht. Der für Laien möglicherweise unbekannte Begriff histrionisch kommt vom lateinischen Wort histrio, was so viel wie Schauspieler bedeutet. Früher nannte man diese Form der Störung Hysterie.

Das für mich so überaus Irritierende an diesen Diagnosekriterien ist, dass sie mir eine sehr treffende Beschreibung unserer modernen Gesellschaft zu sein scheinen, in der es um die Zahl der Kommentare in Facebook- oder Instagram-Postings geht, in der ununterbrochen Selfies geschossen werden und man jede Minute online sein muss. Eine einzige Facebook-Meldung wird zum Hype und wird tausendfach weitergepostet. Zwei Tage später weiß niemand mehr, worum es damals ging. Die Farbe eines Kleides oder die passende Beinkleidung für Hunde ist genauso wichtig wie ein Terroranschlag mitten in Europa. Der Begriff Selbstmarketing ist enorm wichtig geworden und wer sich nicht selbst verkauft, existiert digital bald nicht mehr und im Offline-Leben ist er schlicht und ergreifend ein Niemand. All das sind die Kennzeichen von Hysterie, in der echte Gefühle gar nicht mehr wahrgenommen werden, sondern alles dramatisch übertrieben werden muss, damit überhaupt noch irgendeine Form der Aufmerksamkeit erreicht wird. Tief drinnen in der Seele ist aber nichts als Leere, Unglücklichsein und tiefe existenzielle Einsamkeit.

Astrologisch würde ich diese Entwicklung, die Entfernung oder Entfremdung von echten Gefühlen, am ehesten mit Uranus in Verbindung bringen. Allerdings scheinen hier noch weitere, längerfristige Zyklen wirksam zu sein. Schließlich hat schon in den 1980-er Jahren Neil Postman davor gewarnt, dass wir uns zu einer Gesellschaft entwickelten, die sich zu Tode amüsiere (Postman, 1988). Heutzutage ist diese Entwicklung weit fortgeschritten und Künstlichkeit allgegenwärtig. Das alte römische Prinzip, das der Dichter Juvenal schon vor 1900 Jahren kritisierte, Brot und Spiele, funktioniert offenbar auch heute noch. Die EZB verteilt ein wenig Geld und wir bekommen neue Apps für unsere Handys und dann ist alles gut!

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In der aktuellen Astrologie heute Ausgabe Nr. 180 von April/Mai 2016 erschien gerade ein Artikel von mir, zu einem weiteren psychologischen Thema, dem Inneren Team. Eine Vorschau dieses Artikels finden Sie hier.

Persönliche Beratung

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Bildnachweis

Die Bilder stammen von Pixaby, die Astro-Grafiken wurden mit der Software Sarastro erstellt.

Literatur und Quellen

Postman, Neil (1988). Wir amüsieren uns zu Tode. Urteilsbildung im Zeitalter der Unterhaltungsindustrie. Fischer Verlag.

Sullivan, Erin (2002). Rückläufige Planeten: Aufbruch in die innere Landschaft. Edition Astrodata.

Süddeutsche Zeitung, 31.3.2016: Schwedische Bank: EZB könnte allen Bürgern 1300 € schenken.

Die Presse, 3.4.2016: „Panama Papers“: Riesiges Datenleck enthüllt Offshore Geschäfte.

 



Einseitige Wahrheiten

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Es gibt ebenso wenig hundertprozentige Wahrheit wie hundertprozentigen Alkohol. (Sigmund Freud) Nichts ist leichter als Selbstbetrug, denn was ein Mensch wahr haben möchte, hält er auch für wahr. (Demosthenes) Unter dem Eindruck des laufenden Uranus-Pluto-Quadrats und des Durchgangs von Neptun...

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Uranus Quadrat Pluto (2 von 7)

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Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die Einen Schutzmauern, die Anderen bauen Windmühlen. (Chinesische Weisheit) In diesem Sommer ereignen sich die ersten beiden Quadrate des Uranus-Pluto-Zyklus von insgesamt sieben. Die vollständigen Daten des gegenwärtigen Uranus-Pluto-Zyklus finden Sie im Artikel...

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